Stellten das Programm der 14. Penguin's Days vor (v.l.n.r.): Helga Giesen, Hans-Gerhard-Rötters und Heiner Rütjes.
MOERS. Ratlosigkeit spricht aus dem Plakat der 14. Penguin’s Days. Und das hat nicht etwa damit zu tun, dass den Veranstaltern nichts mehr einfällt. „Fragen stellen erlaubt“, sagt Projektleiterin Helga Giesen und nennt damit gleichzeitig das Thema der Theatertage für Kinder und Jugendliche. Vom 2. November bis 5. Dezember stehen diesmal 12 Produktionen auf dem Spielplan. „Nirgendwo hat sich die 1993 vom Innenministerium initiierte Theaterreihe so lange gehalten und gleichzeitig so stark entwickelt wie in Moers“, sagt Hans-Gerhard Rötters, erster Beigeordneter der Stadt.
Rund 3000 Zuschauer zwischen vier und 16 Jahren kommen in jedem Jahr in die Vorstellungen der aus ganz Deutschland eingeladenen Theater. „Allein das ist ein guter Grund für uns, verlässlicher Partner der Penguin’s Days zu bleiben“, sagt Heiner Rütjes, der neue Marketing-Chef der Sparkasse am Niederrhein. Das Kreditinstitut fördert das Jugendtheater-Projekt seit seinem Beginn finanziell. Den traurigen Hintergrund für die Initiative des damaligen NRW-Innenministers Herbert Schnoor bildete der Brandanschlag auf das Haus der türkischen Familie Genc in Solingen, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen.
Bange Fragen, brisante Themen
Symbolfigur des „Theaters ohne Smoking“ für Kinder und Jugendliche ist der Pinguin aus der Feder von Kai Pannen. Für das Plakat greift der Illustrator in jedem Jahr das aktuelle Thema der Reihe auf. Diesmal steht der große Pinguin mit seinen kleinen Freunden um den Ball der Fußball-WM, dem offensichtlich die Luft ausgeht, und stellt die bange Frage: „Können wir auch weiterhin die Weltmeister der Herzen bleiben?“ Angesichts der Themen, die die eingeladenen Produktionen auf die verschiedenen Bühnen und in die Klassenzimmer bringen, erwarten Helga Giesen und der Theaterpädagoge Holger Runge gezielte Fragen des Publikums. Es geht um Angst im Dunkeln, Jobsuche, Liebe, Schwierigkeiten in der Schule, sexuellen Missbrauch, zuviel Cola und Pommes sowie brutale Gewalt und Rassismus. Das Ziel des Projektes beschreibt Helga Giesen so: „Die Kinder und Jugendlichen sollen die Möglichkeit haben, in Ruhe und mit Begleitung Antworten auf Fragen zu finden, von denen sie im wirklichen Leben plötzlich überrascht werden können.“
Zur Vorbereitung des Theaterbesuches können Lehrer und Eltern auf Informationsmaterial einzelner Stücke zurückgreifen. Unter 02841 / 201-931 kann es kostenlos angefordert werden. Vor der Aufführung des Stücks „Das Familienalbum“ am Dienstag, 7. November, um 9 Uhr (und um 11 Uhr auf Anfrage) können die Erwachsenen an einem Informationsabend teilnehmen. Das Figurentheater Tandera zeigt in Kooperation mit dem Verein Dunkelziffer „eine behutsame Parabel zum Thema sexueller Missbrauch“, so das Programmheft. Im Anschluss an diese und die anderen Produktionen haben die Zuschauer Gelegenheit, mit den Schauspielern und Theaterleuten zu diskutieren.
Das komplette Programm der 14. Penguin’s Days und Karten gibt’s beim Schulverwaltungsamt der Stadt Moers (02841 / 201-931) sowie beim TIM-Theater (02841 / 201 – 703). Weitere Informationen unter www.moers.de.
16.10.2006
Der Lesezottel einmal als Weckmann. Vom 22. Oktober bis zum 4. November sorgen die Moerser Kinder- und Jugendbuchwochen für Leseanimation der besonderen Art. Sitzend von links: Gabriele Esser, Eva Schmelnik und Heike Garcynski. Dahinter präsentiert Monika Pogacic das Veranstaltungsplakat.
MOERS. Der Lesezottel, bereits zum 14. Mal das Maskottchen der Moerser Kinder- und Jugendbuchwochen, sorgt auch diesmal wieder zwei Wochen lang für Spaß und Spannung bei Kindern und Jugendlichen. Die Zentralbibliothek Moers, die Buchhandlungen Böckler und Spaethe sowie die Sparkasse am Niederrhein laden zu Lesungen mit Autorinnen und Autoren, Theater, Workshops und vielen weiteren Aktivitäten ein.
Zur Eröffnungsparty am Sonntag, 22. Oktober, hatte der Lesezottel den kleine Raben Socke zu einem Theaterstück in die Zentralbibliothek bestellt. Der bei Kindern bekannte Vogel fragte: „Alles erlaubt?“. Danach folgten ein Mitmach-Quiz, ein Suchspiel und Basteln mit Socken. Monika Pogacic von der Sparkasse: „Natürlich konnten sich die Kinder auch wieder am beliebten Hot Dogs-Stand satt essen.“
„Der Themenschwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Märchen. Diese Form der Erzählung verbindet in idealer Weise die zwei Facetten der Leseförderung: zuhören und lesen“, sagt Gabriele Esser, Leiterin der Zentralbibliothek. „Das gesellschaftliche Interesse an Leseanimation ist seit den Pisa-Studien gewachsen. Die Nachfrage nach unseren Veranstaltungen ist daher groß“, so Esser. Ergänzt werden die Lesezottel-Wochen von der Ausstellung „Märchenreise um die Welt“, die bis zum 6. Januar in der Zentralbibliothek eine Sammlung ausländischer und deutscher Märchenbücher zeigt.
Ein Highlight: Die Halloween-Gruselnacht
Gabriele Esser weist auf weitere Highlights hin: „Die Halloween-Gruselnacht ist für Kinder von 8 bis 11 Jahren gedacht. Sie findet am 31. Oktober von 19.30 bis 22.30 Uhr in der Zentralbibliothek statt und bietet schaurige Gruselgeschichten, seltsame Speisen und Getränke, Geisterrallye und eine Nachtwanderung.“ Mutige Kids sollten sich rechtzeitig Karten zu fünf Euro sichern.
Patricia Prawit ist die Originalstimme des Burgfräuleins Bö. Sie macht aus der musikalischen Lesung „Ritter Rost und das Gespenst“ ein aufregendes Spektakel. Die Vorstellungen am 25. Oktober in der Bibliothek Kapellen und am 26. Oktober in der Bibliothek Repelen werden voraussichtlich schnell ausverkauft sein. Karten kosten für Kinder 2,50 und für Erwachsene 4 Euro.
Der Schauspieler, Zauberer und Künstler Klaus Adam produziert im Rahmen eines Workshops mit einer vierten Klasse der Dorsterfeldschule ein Podcastprogramm, das ist Radio im Internet. Eva Schmelnik, Leiterin der Kinder- und Jugendbibliothek: „Klaus Adam und die Kinder ‚vernudeln’ Märchen und stellen das Ergebnis als Hörspiel auf eine Internetseite; und das ist dann jederzeit abrufbar. Ein spannendes und gleichzeitig spaßiges Projekt.“
Lesungen meist kostenfrei
Für folgende Lesungen in der Zentralbibliothek gibt es noch freie Plätze: Am 25. Oktober liest Karla Schneider aus „Die Geschwister Apraksin“. Das Abenteuerbuch erzählt die spannende Geschichte von fünf Geschwistern und ihrer Flucht quer durch Russland bis nach Moskau. Die vielfach ausgezeichnete Autorin versteht es jugendliche Zuhörer zu fesseln.
Am 30. Oktober liest Mirjam Müntefering aus ihren Büchern, in denen die Helden auf vier Beinen laufen. Der Schriftstellerin gehört eine Hundeschule und so wird sie zur Lesung zwei Tiere mitbringen.
Franjo Terhart trägt Ausschnitte aus seinem Mitratekrimi „Das Geheimnis der Amphore“ vor. „Vier Kinder werden im alten Rom zu Meisterdetektiven. Die Zuhörer helfen ihnen bei der Spurensuche“, kommentiert Heike Garcynski vom Haus der Bücher Spaethe. Termin ist der 2. November.
Neu: Vorlesepaten
Zusätzlich werden sogenannte Vorlesepaten jeden Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag um 15.30 Uhr in der Hauptbücherei Geschichten für Kinder ab fünf Jahren lesen. „Die ehrenamtlichen Paten sind allesamt in der Vorlesetechnik geschult“, betont Gabriele Esser.
Die weitaus meisten Veranstaltungen sind kostenlos. Eine Reservierung sei allen Interessenten angeraten. Das vollständige Programm und die jeweiligen Anmeldebedingungen stehen in den Lesezottel-Heften, welche in den Buchhandlungen Böckler und Spaethe, der Zentralbibliothek und der Sparkasse am Niederrhein ausliegen. Fragen beantwortet zudem die Bibliothek unter 02841 / 201745.
24.10.2006
Dr.-Ing. Boris F. Kock (2.v.l.) und Dr.-Ing. Robin Büscher (2.v.r.) erhielten die beiden mit je 2000 Euro dotierten Innovationspreise Ingenieurwissenschaften der Sparkasse am Niederrhein. Im Pressegespräch an der Universität Duisburg-Essen berichteten sie von ihren Forschungsergebnissen (v.l.n.r.): Professor Dr. Alfons Fischer, Dr. Kock, Karl-Heinz Tenter, Rudolf Apostel, Dr. Klaus-G. Fischer, Dr. Büscher und Professor Dr. Andrés Kecskeméthy.
NIEDERRHEIN. Partikel von nur wenigen Millionstel Millimetern Größe können eine erhebliche Wirkung haben. Das zeigen die Doktorarbeiten der Ingenieure Dr. Boris F. Kock und Dr. Robin Büscher. Sie untersuchten voneinander unabhängig winzige Teilchen, die beispielsweise Krebs oder erhebliche Schmerzen verursachen können. Für ihre mit „sehr gut“ bewerteten Dissertationen erhielten sie jetzt die beiden mit je 2000 Euro dotierten Innovationspreise Ingenieurwissenschaften der Sparkasse am Niederrhein.
Künstliches Hüftgelenk
Wer ein künstliches Hüftgelenk bekommt, der hofft, dass er zukünftig schmerzfrei gehen kann und dass es nicht noch einmal ausgetauscht werden muss. „Im optimalen Fall hält ein Gelenk 25 Jahre“, sagt Dr. Büscher. Die in der Hüftschale entstehende Reibung kann jedoch dafür sorgen, dass Metallteilchen in den umgebenden Knochen eindringen und sich die Prothese lockert. Die Folge sind neue Schmerzen.
Am Duisburger Institut für Werkstofftechnik stellten sich Dr. Büscher und sein Professor Alfons Fischer die Frage, warum sich aus einer hochpolierten Metalloberfläche Teile herauslösen. Die Antwort: „Wir haben es sozusagen mit einem intelligenten Werkstoff zu tun“, sagt der junge Wissenschaftler, der unmittelbar nach dem Abschluss seiner Doktorarbeit von Stryker, einem amerikanischen Konzern für Medizintechnik, unter Vertrag genommen wurde. Wegen der erhöhten punktuellen Belastung verdichtet sich das Metall an den beanspruchten Stellen, winzige Teilchen brechen dabei aus der Oberfläche heraus.
Amerikaner sind begeistert
Auf der Grundlage seiner Erkenntnisse entwickelte Dr. Büscher ein neues Modell für ein Metall/Metall-Hüftgelenk. Professor Fischer bringt die inzwischen patentierte Idee auf den Punkt: „nicht glatter und härter, sondern weicher und rauer.“ Die raue Oberfläche sorgt in der Metallschale für eine erhöhte Reibungstemperatur. Der dabei aus dem Eiweiß des Gewebes entstehende Kohlenstoff wirkt später wie ein Polster und verhindert weiteren Abrieb des Metalls. Professor Fischer: „Die deutschen Ärzte sind zurückhaltend, die Amerikaner begeistert.“
Dr. Boris F. Kock untersuchte für seine Arbeit die Größenentwicklung von Rußteilchen in einem Dieselmotor. „Gesundheitsschädlich sind vor allem Partikel im Nanometerbereich, die bis tief in die Lunge vordringen können“, so der Preisträger. Die Schwierigkeit seiner Arbeit war, dass er die bei der Verbrennung im Motorraum entstehenden Teilchen nicht einfach unter das Elektronenmikroskop legen konnte. „Dr. Kock ist weltweit der erste, der mit Hilfe von Laserstrahlen die Größe der Rußpartikel parallel zum Verbrennungsprozess gemessen hat“, sagt Professor Paul Roth, der die mit „sehr gut“ benotete Dissertation betreute.
Verbrennung optimieren
Ziel von Dr. Kocks Arbeit ist es, die Verbrennung im Dieselmotor so zu optimieren, dass erst gar keine krebserregenden Partikel mehr entstehen. „Ein nachgeschalteter Filter muss regelmäßig gereinigt werden und niemand weiß, ob dabei nicht auch gesundheitsschädigende Stoffe freigesetzt werden“, so der Preisträger.
Insgesamt hatten sich neun Absolventen der Ingenieurwissenschaften mit ihren jeweils „sehr guten“ Arbeiten um den Preis beworben. Karl-Heinz Tenter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein, sowie Dr. Klaus-G. Fischer und Rudolf Apostel vom Förderverein Institut für Mechatronik gratulierten am Rande der Pressekonferenz, in der die Preisträger und ihre Arbeiten vorgestellt wurden. Offiziell erhielten die beiden Preisträger ihre Urkunden zum Auftakt der 19. Universitätswochen in Moers.
Erstmals Preise für alle Ingenieure
Mit dem 1997 erstmals ausgeschriebenen Innovationspreis möchte die Sparkasse am Niederrhein den Wissenstransfer von der Hochschule in die Region unterstützen. Zugelassen waren erstmals anwendungsbezogene Arbeiten aus dem Bereich der Ingenieurwissenschaften. Bisher war der Innovationspreis auf den Bereich der Mechatronik beschränkt. Karl-Heinz Tenter: „Die Erweiterung des Spektrums soll die Chance erhöhen, dass die mittelständische Wirtschaft am Niederrhein an den Forschungsergebnissen der Hochschule partizipieren kann.“ Alle eingesandten Studien-, Magister- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen müssen mit „sehr gut“ beurteilt worden sein. Es sind auch Bewerbungen aus den Naturwissenschaften sowie den Kultur- und Gesellschaftswissenschaften erwünscht, sofern sie einen direkten Bezug zu den Ingenieurwissenschaften haben.
MOERS. Kritische Töne und gute Nachrichten brachte Karin Kortmann zum Auftakt der 19. Universitätswochen mit nach Moers. „Die Erfolge der Entwicklungspolitik in Afrika sind messbar“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vor rund 300 Zuhörern in der Sparkasse. Zugleich seien die Aufgaben in den Ländern südlich der Sahara nach wie vor groß. Das Thema ihres Vortrages, „Herausforderung Afrika: Armut mindern. Globalisierung gestalten. Frieden sichern“, verdeutlichte die SPD-Bundestagsabgeordnete anhand praktischer Beispiele und konkreter Zahlen.
Regierungen in die Pflicht nehmen
So hätten im Vergleich zu 1990 heute 62 Millionen mehr Afrikaner Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zugleich verfügten mehr als die Hälfte der insgesamt rund 850 Millionen Afrikaner täglich nur etwa über umgerechnet einen Euro zum Leben. Und mit allein zwölf Millionen Aidswaisen und rund Dreiviertel der jährlichen Aids-Toten weltweit melde sich eines der drängendsten Probleme des schwarzen Kontinents zu Wort. Karin Kortmann: „Bei der Bekämpfung von Armut, Hunger und Aids sowie bei der Stabilisierung von Recht und Demokratie in den einzelnen Ländern nehmen wir heute viel stärker als früher die dortigen Machthaber in die Pflicht.“
Wo dies nicht gelänge, drehe die Bundesregierung, wie im Fall von Simbabwe mit Staatschef Robert Mugabe geschehen, den Geldhahn zu. Dort und anderswo erhielten nur noch Stellen und Organisationen Geld, die nicht der Regierung unterstünden. Gegen Korruption und Gleichgültigkeit gegenüber der Not des eigenen Landes setze die aktuelle Entwicklungspolitik klare Worte und Taten.
Sichtlich böse Finanzministerin
Als Gouverneurin der Bundesregierung gestaltet Karin Kortmann unter anderem die Richtlinien regionaler Entwicklungsbanken mit. In einer der Konferenzen fragte die studierte Sozialpädagogin Kortmann eine amtierende Finanzministerin, warum die Erlöse aus dem Verkauf von Erdöl nicht für Projekte im eigenen Land eingesetzt würden. „Die Dame war mir sichtlich böse, Zustimmung europäischer Kollegen bekam ich aber erst später hinter vorgehaltener Hand“, verriet sie dem Auditorium der 19. Universitätswochen in Moers.
Ihr Fazit angesichts der jüngsten Erfolge im Bereich der Bildung und Agrarwirtschaft sowie in der Umweltpolitik und der Demokratisierung fiel zuletzt deutlich positiv aus. „Afrika ist kein großes, schwarzes Loch“, so die Staatssekretärin. Auch die vier Milliarden Euro, die die Europäische Union aktuell aus dem Entwicklungsfonds für Afrika gebe, seien wieder gut angelegtes Geld. „Sie helfen erneut, Inhalte zu vermitteln und Kooperationen zu knüpfen.“ Denn: „Wenn wir die Probleme dort nicht lösen, kommen die Probleme zu uns.“
Anregender Diskurs
In der Diskussion mit interessierten Besuchern stellte sich die Staatssekretärin vielfältigen Fragen zur ebenso komplexen Thematik. Einig waren sich Fragesteller und Frau Kortmann in der Einschätzung, mit der Förderung auch wirtschaftliche Interessen zu verbinden und der deutschen Wirtschaft beim Handel und dem Aufbau von Firmen in Afrika hilfreich zur Seite zu stehen. Auch setze man weiterhin auf sogenannte „motivierende Sanktionen“, wenn die jeweiligen Regierungen die Fördergelder nicht vereinbarungsgemäß einsetzen würden. Der Anmerkung, die Entwicklungspolitik folge zu sehr dem Gießkannen-Prinzip, setzte sie entgegen, dass sich die Bundesregierung künftig vermehrt auf ihre Stärken konzentrieren will. „Wir sind gut in der Wasserthematik, in Bildung und Gesundheit“, betonte Karin Kortmann.
In anderen Punkten wurde durchaus kontrovers diskutiert. Kritisch angemerkt wurde beispielsweise, dass die ungenügende Sicherheit der Bevölkerung in den afrikanischen Staaten ein Kernproblem sei, welches noch nicht gelöst sei. Zur Problematik, dass es afrikanische Studenten eher auf eine amerikanische Universität ziehe, konnte die Staatssekretärin immerhin auf höhere finanzielle Mittel für Studienprogramme verweisen. Ein umfassendes, tragfähiges Konzept werde derzeit entwickelt.
WDR-Moderator Bernd Müller
Weitere Antworten auf die Frage "Unsere Eine Welt – gehört die Dritte Welt dazu“, das Dachthema der 19. Universitätswochen in Moers, gab es am Donnerstag, 19. Oktober. Mit Dr. Rupert Neudeck, dem Gründer des Komitees Cap Anamur, sowie Professor Franz Nuscheler vom Institut für Entwicklung und Frieden war auch die zweite Veranstaltung hochkarätig besetzt. Nach dem Referat Professor Nuschelers zum Thema „Paradigmenwechsel in der Entwicklungspolitik“ diskutierten Professor Rainer Tetzlaff von der Universität Hamburg und Hans Georg Crone-Erdmann, Hauptgeschäftsführer der IHK-Vereinigung NRW, mit WDR-Moderator Bernd Müller. (Lesen Sie den bericht hier im Sparkassen-Kurier.)
Für die Schlussveranstaltung am Donnerstag, 26. Oktober, hat NRW-Minister Armin Laschet sein Kommen zugesagt. Der Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration wird über „Globale Gerechtigkeit und Entwicklung – Aufgabe für Politik und Gesellschaft“ sprechen. Die anschließende Diskussion moderiert wiederum Bernd Müller vom WDR. Für sämtliche Veranstaltungen sind die Eintrittskarten inzwischen vergeben. Die seit 1988 in jedem Jahr angebotenen Universitätswochen erfreuen sich damit eines ungebrochenen Zuspruchs bei den Kunden der Sparkasse.
20.10.2006
NIEDERRHEIN. Just nach dem Erntedankfest berichteten die Medien über neue Höhenflüge internationaler Aktienindizes. So bunt wie das herbstliche Blattlaub, ist auch das aktuelle konjunkturelle Stimmungsgemisch. So stuften im jüngsten „ifo Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands" die befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage spürbar zufriedener ein, um jedoch bezüglich der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten nicht mehr so zuversichtlich zu sein.
Eichhörnchen und Igel wissen, dass auf einen goldenen Herbst ein strenger Winter folgen kann und sorgen für Nahrung und Unterkunft vor. Nahrung (Rendite) und Unterkunft (Schutz) in einem Anlageprodukt miteinander zu kombinieren, ist das Handwerk der Emittenten von Anlageprodukten: Derzeit bietet die WestLB Düsseldorf bis zum 27. Oktober 2006 ein Bonus-Zertifikat auf den "DJEuroStoxx50" zur Zeichnung an. Der Anleger nimmt an der Wertentwicklung des Aktienindex teil, erhält aber mindestens einen Bonus von 35 Prozent zum Ablauf der circa fünfjährigen Anlagedauer, sofern der Sicherheitspuffer von 40 Prozent nach unten unberührt bleibt (WKN:WLB5KE).
Die DekaBank legt mit ihrem Garantiefonds "Deka-WorldGarant 10/2012" Wert auf vollständigen Kapitalschutz plus Teilnahme an der durchschnittlichen Wertentwicklung internationaler Aktienmärkte zum Ende der sechsjährigen Laufzeit (WKN:DK0A2G).
Wer aber seine diesjährige Ernte an den Aktienmärkten bereits eingefahren hat und sich für eine geldmarktorientierte Verzinsung interessiert, findet sie beispielsweise in der variabel verzinsten IHS Serie 113 der Sparkasse am Niederrhein (3- Monats-EURIBOR abzüglich 20 Basispunkte, vierteljährlicher Kupon, WKN:A0JQST).
(Autor Thomas Klostermann ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein. - Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten. Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben können wir nicht übernehmen und keine Aussage in diesem Bericht ist als solche Garantie zu verstehen. Die Sparkasse am Niederrhein übernimmt keinerlei Haftung für die Verwendung dieser Publikation oder deren Inhalt.)
10.10.2006
Die Parlamentarische Staatsekretärin Karin Kortmann spricht zum Auftakt der 19. Universitätswochen in Moers am Donnerstag, 12. Oktober, über die "Herausforderung Afrika".
MOERS. Menschen steigen über Schutzzäune oder riskieren in waghalsigen Bootsfahrten übers Meer ihr Leben. An den Grenzen Südeuropas landen täglich Flüchtlinge aus der sogenannten Dritten Welt an. Die Gründe für die Flucht aus ihren Heimatländern stehen seit langem auf der Arbeits-Agenda der Weltgemeinschaft. „Unsere Eine Welt – gehört die Dritte Welt dazu?“, lautet der Titel der 19. Universitätswochen in Moers. Zur Eröffnung der gemeinsamen Wissenschaftsreihe der Universität Duisburg-Essen und der Sparkasse am Niederrhein referiert am Donnerstag, 12. Oktober, um 20 Uhr die Parlamentarische Staatssekretärin Karin Kortmann.
Innovationspreise Ingenieurwissenschaften
Vor rund 300 Zuhörern wird Karin Kortmann vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über die „Herausforderung Afrika“. sprechen. In der Kundenhalle der Sparkasse berichtet die Staatssekretärin dabei über politische Konzepte, die „Armut mindern, Globalisierung gestalten und Frieden sichern“ wollen. Der Rektor der Universität, Professor Lothar Zechlin, und Sparkassendirektor Karl-Heinz Tenter werden zum Auftakt die beiden Innovationspreise Ingenieurwissenschaften überreichen. Unter neun Bewerbern hatten sich bei dem erstmals für die gesamten Ingenieurwissenschaften (früher: Mechatronik) ausgeschriebenen Preis die jungen Wissenschaftler Dr. Robin Büscher und Dr. Boris F. Kock durchgesetzt. Sie erhalten jeweils ein Preisgeld von 2000 Euro.
Dr. Rupert Neudeck
Mit Dr. Rupert Neudeck, dem Gründer des Komitees Cap Anamur, sowie Professor Franz Nuscheler vom Institut für Entwicklung und Frieden ist auch die zweite Veranstaltung der Universitätswochen am Donnerstag, 19. Oktober, hochkarätig besetzt. Nach einem Referat Professor Nuschelers zum Thema „Paradigmenwechsel in der Entwicklungspolitik“ diskutieren zudem Professor Rainer Tetzlaff von der Universität Hamburg und Hans Georg Crone Erdmann, Hauptgeschäftsführer der IHK-Vereinigung NRW, mit WDR-Moderator Bernd Müller.
Moderator: Bernd Müller
Für die Schlussveranstaltung am Donnerstag, 26. Oktober, hat NRW-Minister Armin Laschet sein Kommen zugesagt. Der Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration wird über „Globale Gerechtigkeit und Entwicklung – Aufgabe für Politik und Gesellschaft“ sprechen. Die anschließende Diskussion moderiert wiederum Bernd Müller vom WDR. Für sämtliche Veranstaltungen sind die Eintrittskarten inzwischen vergeben. Die seit 1988 in jedem Jahr angebotenen Universitätswochen erfreuen sich damit eines ungebrochenen Zuspruchs bei den Kunden der Sparkasse.
6.10.2006