MOERS. Die Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin Erika Pluhar liest am Freitag, 14. November 2003, um 20 Uhr in der Kundenhalle der Sparkasse Moers aus ihrem Roman „Die Wahl“. In diesem Interview erzählt sie, warum sie heute mehr schreibt als spielt und wieso sie kein Problem mit dem Altwerden hat.
Frau Pluhar, wie verbringen Sie einen freien Tag in Ihrem Haus in Wien?
Gerade jetzt, wenn es am Morgen dunkel und grau ist, führe ich Tagebuch und schreibe die Gedanken auf, die durch mich hindurchziehen. Ich liebe diese Rückzugs- und Schreibtage. Ich mache einen langen Spaziergang durch den Wald. Wenn mein Enkel aus der Schule kommt, erzählen wir uns von unserem Tag. Der Nachmittag gehört dem Schreiben, der Abend meinen Freunden oder der Stille.
Sie haben in 40 Jahren am Burgtheater viele große Rollen der Weltliteratur gespielt und waren in unzähligen Filmen zu sehen. Wann haben Sie mit dem Schreiben begonnen?
Ich habe eigentlich immer geschrieben, schon als Kind. Lange habe ich gedacht, das sei nur privat. Mit 40 habe ich bei Rowohlt mein erstes Buch veröffentlicht, das in unzähligen Exemplaren und mehreren Auflagen verkauft worden ist. Mein erster Roman, der später erschien, wurde sehr verrissen, aber gut verkauft. So bin ich Schriftstellerin geworden. Wenn ich heute aus den Büchern lese oder meine Texte singe, spiele ich natürlich auch, aber eben nicht unter fremder Regie.
Ihnen eilte früher der Ruf einer Femme Fatale voran, was sagen Sie dazu?
Dieses Etikett ist längst Schnee von gestern. Ich habe irgendwann zu meiner eigenen Überraschung bemerkt, daß ich mich überhaupt nicht trendmäßig verhalte. Ich glaube, das liegt einfach daran, daß ich sehr neugierig bin. Meine Neugier lenkt mich dann in eine bestimmte Richtung, die oft gegen den Strom ist.
Gerade ältere Frauen schätzen an Ihnen, daß Sie zu ihren grauen Haaren und zum Altwerden stehen. Sie sind jetzt über 60. Stören Sie ihre Falten nicht?
Nein. Ich finde es schade, wenn Frauen sich Schönheitsoperationen unterziehen, weil sie glauben, es zu müssen. Ich habe für mich entschieden, meine Falten gewähren zu lassen und den Blick für eine andere Schönheit zu schärfen.
Ihr Buch „Die Wahl“ ist insbesondere in Deutschland in die Kritik geraten, weil Sie die Themen Liebe und Politik eng miteinander verquicken. Was sagen Sie dazu?
Wenn man sich die Politik so anschaut, würde man manchem Politiker etwas mehr ehrliche Leidenschaft wünschen, das sage ich dazu.
(Eintrittskarten für die Lesung in der Kundenhalle der Sparkasse Moers am Ostring gibt es für fünf Euro bei den Buchhandlungen Spaethe und Böckler sowie bei der Stadtinformation.)
KREIS WESEL. Herzlicher Dank für langjährige Treue galt 49 Jubilaren der Sparkasse Moers, die den Weg in den Adlersaal in Menzelen gefunden hatten. Bei einem festlichen Abendessen tauschten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Erinnerungen und Anekdoten aus 40, 30, 25, 20 und 10 Jahren im Dienste des Kreditinstituts aus. Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Tenter stellte schmunzelnd fest: „Mir wird bewußt, wieviel Sparkassenerfahrung hier sitzt.“
Der neue Sparkassenchef maß den Jubilaren eine Vorbildfunktion gegenüber meist jüngeren Kolleginnen und Kollegen zu und betonte, daß gut ausgebildete Belegschaftsmitglieder das wichtigste Kapital darstellten, über das das Haus verfüge. Mit Blick auf die anstehende Fusion mit den Sparkassen Neukirchen-Vluyn und Rheinberg sagte Tenter: „Damit sind wir im linksrheinischen Teil des Kreises Wesel auf lange, lange Sicht so gut im kreditwirtschaftlichen Wettbewerb aufgestellt, daß wir unsere Marktführerschaft noch lange verteidigen und sogar noch ausbauen werden.“
Mit seinen jetzigen sowie den künftigen Vorstandskollegen wolle er, so Tenter, alles dafür tun, daß kein Belegschaftsmitglied wirtschaftliche oder soziale Nachteile in Kauf nehmen müsse. Im Gegenteil: „Eher werden wir dafür sorgen, daß in dem dann größeren Institut durchgängig Aufstiegschancen verbessert werden.“ Auch die neue Sparkasse werde unverändert für die Region dasein und sich der wirtschaftlichen wie der gesellschaftlichen Verwantwortung stellen. „Und wir werden weiterhin so auf die Menschen und auf unsere Mitarbeiter zugehen, wie sie es bisher von uns gewöhnt sind.“
HOMBERG. Der ehemalige Sportplatz des VfB Homberg am Alefskamp hat sein Gesicht gründlich verändert. Wo früher jung und alt dem runden Leder hinterherlief, fanden 59 Reihen-Eigenheime Platz, von denen 30 bereits bewohnt und insgesamt 40 verkauft sind. Mitte nächsten Jahres soll die Baumaßnahme, in die die Kamp- Lintforter Bauträgergesellschaft „Projektbau“ rund 10 Millionen Euro investiert hat, abgeschlossen sein.
Auch an der Schillerstraße
Parallel zum Projekt am Alefskamp ist auch der Sportplatz an der Schillerstraße einer Wohnbebauung gewichen. Die Baufirma Tecklenburg und die Scheuwo Wohnungsbau GmbH erstellen hier 60 Häuser. Ein neuer Supermarkt ist bereits fertiggestellt.
Mit der Erschließung des 15000 Quadratmeter großen Geländes am Alefskamp war erst im Februar begonnen worden. Der Straßenausbau (eine Spielstraße eingeschlossen) sowie die Anlage der Grünflächen folgen bereits im nächsten Frühjahr. Angeboten werden zwei Haustypen mit einer Wohnfläche von 101 bzw. 114 Quadratemtern. Zusätzlich kann das Dachgeschloß ausgebaut werden. Die Kaufpreise beginnen bei knapp 160.000 Euro. Einsparungen sind möglich, falls Eigenleistungen (bekannt als „Muskelhypothek“) erbracht werden.
Rundum-Betreuungspaket
Zielgruppe sind insbesondere junge Familien mit mittlerem Einkommen, die öffentliche Fördermittel beziehen können. Auch die sogenannte Eigenheimzulage, deren Abschaffung nach wie vor in der politischen Diskussion steht, kann ein wichtiger Baustein der Finanzierung sein. Nähere Auskünfte erteilt im Rahmen eines Rundum-Betreuungspakets der Immobilien-Service der Sparkasse Moers, dem die Vermarktung des Projektes übertragen ist (Tel. 02841/206-363). Interessenten können sich am Alefskamp zudem in zwei Musterhäusern umschauen. Zu einer Baustellenbesichtigung wird schließlich am Sonntag, 9. November, zwischen 14 und 16 Uhr eingeladen.
KREIS WESEL. Man spricht ja viel von trockenem und humorlosem Bankgeschäft. Die WestLB zeigt jedoch, daß man das Wertpapiergeschäft durchaus mit dem närrischen Treiben des Karnevals verbinden kann. Sie legt eine 11,11%-Schuldverschreibung als sogenannten Reverse Convertible Bond auf. Das ist eine Anleihe, bei der die WestLB entscheidet, ob es Geld oder Aktien zurückgibt. Aber das ist nicht die Narretei an sich.
Der Bezug zum Karneval ist zum einen der Zinssatz von 11,11%, das Auflagedatum mit dem 11.11.2003 und das Fälligkeitsdatum mit dem 25.02.2004 (für Nicht-Karnevalisten: Aschermittwoch). Zudem sind die drei ausgewählten Aktien indirekt ebenfalls mit dem Karneval verbunden. Der Stammsitz von Lufthansa ist Köln, der von Telekom Bonn, und der von Henkel ist Düsseldorf. Für die Rheinländer sind das alles karnevalistische Hochburgen. Wer sich für diese Anleihe (ISIN DE0008316191) interessiert, sollte das jedoch nicht als Karnevals-Gag betrachten, sondern sich erstmal ordentlich beraten lassen.
Steigen die Zinsen nun wieder? Konjunkturanzeichen aus USA wie das BIP (Bruttoinlandsprodukt) zeigen seit geraumer Zeit nach oben. Das spricht durchaus wieder für international steigende Zinsen. Zu berücksichtigen ist, daß sich die meisten Leitzinsen in der Nähe historischer Tiefststände befinden. Aus diesem Grund sollten Anlagelaufzeiten nicht zu langfristig gewählt werden, Zinsvereinbarungen für Kredite sollten jedoch so lange wie möglich festgezurrt werden.
Eine überschaubare Laufzeit bis zum 2.10.2006 bietet eine 3,75%-Anleihe von Daimler Chrysler, Kurs ca. 100,75%, Rendite 3,47%, Rating BBB, was die Ratingagentur S&P wie folgt bewertet: "Mittlere Schuldnerqualität, es bestehen angemessene Chancen auf Zins- und Tilgungsleistung." Eine 2,35%-Inhaberschuldverschreibung der Sparkasse Moers bis zum 1.10.2006 zum Kurs von 98,40% erbringt eine Rendite von 2,93%, wobei ein Teil des Ertrages sogar steuerfrei zufliesst.
(Veröffentlicht: 4.11.03)
MOERS. Erika Pluhar ist Schauspielerin, Regisseurin, Musikerin und Buchautorin. Am Freitag, 14. November 2003, liest die aus unzähligen Filmen als Femme Fatale bekannte Österreicherin in der Kundenhalle der Sparkasse Moers aus ihrem Roman „Die Wahl“. Die gemeinsame Veranstaltung der Sparkasse Moers und der Moerser Gesellschaft zur Förderung des literarischen Lebens beginnt um 20 Uhr. Eintrittskarten für fünf Euro verkaufen die Buchhandlung Spaethe und die Stadtinformation.
Das Wiener Burgtheater verließ Erika Pluhar am Tag ihres 60. Geburtstages 1999 nach vier Jahrzehnten. Hier spielte sie große Frauenrollen wie Fräulein Else, Maria Stuart oder Ibsens Hedda Gabler. Künstlerische Vielfältigkeit demonstriert die Wienerin immer wieder aufs Neue. Mit ihrer warmen, tiefen Stimme beeindruckt sie als Sängerin, ihre Bücher sind Bestseller. Der Schauspielerei war die geheimnisvolle Schöne 40 Jahre lang treu: "Loslassen ist die schwerste Lebensübung, die man jeden Tag aufs neue bewältigen muss", sagt Erika Pluhar.
In ihrem Roman „Die Wahl“ verwob Erika Pluhar das Thema Politik mit der Geschichte zweier Frauen: Charlotte Wohlig und ihre Tochter Klara, die seit einem Unfall in ihrer Kindheit querschnittgelähmt ist. Ihre Dialoge kreisen um die Frage der richtigen Wahl im privaten wie im öffentlichen Leben, um Verantwortung für die Geschicke eines Landes wie für das Gelingen einer Liebe - einer neuen, ungewöhnlichen Liebe im Leben Chalottes. Es wird einen Büchertisch geben, an dem die Autorin nach der Lesung signieren wird.
MOERS. Zum elften Mal starteten am Freitagmorgen, 14. November, die Penguin’s Days. Das „Theater ohne Smoking“ wirbt für ein friedliches Zusammenleben der deutschen und ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, für Toleranz und gegenseitiges Verständnis. In einer Pressekonferenz in der Sparkasse Moers hatten Helga Goer, stellvertretende Leiterin des Kulturamts, Karin Derks, Leiterin des TiM-Theaters, sowie Manfred Falz, Marketingchef des Kreditinstituts, über das Programm der nächsten Wochen informiert.
Die kultige Pinguin-Figur präsentiert in diesem Jahr zwölf Theater aus Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus. Noch bis zum 12. Dezember können sich junge Menschen vom Kindergartenalter an in 20 Vorstellungen mit den unterschiedlichsten Facetten der Gewalt auseinandersetzen.
Welche Ursachen hat Gewalt? Wer wird gewalttätig? Welche Folgen entstehen durch Gewalt? In den Theaterstücken werden diese Fragen nicht pauschal beantwortet. Die Schauspieler bringen diese Themen dem jungen Publikum mit Sprache, Gesang und Musik nahe. Durch subtile Gesten, aber auch mit aggressiven Handlungen sorgen sie dafür, dass sich keiner entziehen kann. Gewalt wird spürbar im Raum.
Dass sich die Macherinnen des Kulturamtes der Stadt Moers diesem Thema gestellt haben, ist kein Zufall. Das Bundeskriminalamt veröffentlichte im Mai einen Forschungsbericht „Aggression und Delinquenz unter Jugendlichen“. Im Vorwort ist zu lesen: „Insgesamt ist es den Verfassern geglückt, mit der erforderlichen wissenschaftlichen Distanz weder die Kriminalstatistik- und Schulpolitik zu entmutigen, noch die Probleme der Jugendkriminalität zu bagatellisieren“.
Die Penguin’s Days stellen sich alljährlich einem brisanten Thema. Helga Goers: " Das Theater ohne Smoking analysiert, hält den Spiegel vor und macht Mut. Theater fördert die Freiheit der Gedanken, verursacht Gefühle, verbildlicht Unfassbares und weckt so die emotionale Bereitschaft zur Auseinandersetzung. Theater kann den Zugang zu einem bisher verschlossenen Thema öffnen mit Selbstverständlichkeit und Spaß. Ein vorurteilsfreier Gedankenaustausch wird provoziert."
Dies alles ist in Moers möglich, weil neben dem inhaltlichen Engagement der Macherinnen des Kulturamtes und der kontinuierlichen Arbeit vieler Moerser Schulen die Sparkasse Moers nun schon seit 1994 als steter Partner die Penguin’s Days finanziell fördert. Ohne diese Zusammenarbeit könnten nicht jährlich über 3000 junge Menschen das Theater für ein friedliches Zusammenleben sehen.
Karten für die Vorstellungen sind bei Petra Walter im Kulturamt der Stadt Moers, Altes Rathaus, Unterwallstraße 9, Telefon 02841/201-722 erhältlich. Der Eintritt beträgt 2,50 € für Schüler und 4 € für Erwachsene. Informationen zu den einzelnen Stücken können im Internet unter www.moers.de aufgerufen werden.