MOERS. In sechs Tagen, so erzählt es das erste Buch Mose, erschuf Gott Himmel und Erde. Der Komponist Joseph Haydn (1732 bis 1809) widmete der Schöpfungsgeschichte volle drei Jahre seines Lebens. Er war 66 Jahre alt, als er sein Oratorium „Die Schöpfung“ vollendete. „Nach jetzt mehr als 200 Jahren hat das Werk nichts von seiner Faszination und Klangfarbigkeit verloren“, sagt Dr. Hans-A. Meyer-Stoll, Vorsitzender der Moerser Musikalischen Gesellschaft. Am Dienstag, 3. Juni 2003, erklingt „Die Schöpfung“ unter Beteiligung von 250 Sängerinnen und Sängern, begleitet vom Neuen Rheinischen Kammerorchester Köln, im großen Zelt des MoersFestivals im Freizeitpark.
„Ohne Sponsoren könnten wir eine solche Veranstaltung mit fast 500 Ausführenden und 2000 erwarteten Besuchern gar nicht durchführen“, sagt Dr. Meyer-Stoll. Bei der Kulturstiftung Sparkasse Moers und der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland stießen die Organisatoren der Moerser Musikalischen Gesellschaft auf offene Ohren. Anläßlich des Stadtjubiläums hatte der Dachverband der 26 Moerser Chöre, Orchester, Musikervereinigungen und Institutionen bereits gezeigt, daß er weit größere Aufführungen erfolgreich durchführen kann. Die stellvertretende Vorsitzende der Musikalischen Gesellschaft, Anna Maria Sieber: „Bei der Aufführung der Carmina Burana waren rund 700 Ausführende beteiligt.“
"250 Sängerinnen und Sänger von Moerser Chören"
Die musikalische Leitung der dreiteiligen „Schöpfung“ Haydns hat Klaus-Peter Pfeifer übernommen, Sprecher des Beirates der Gesellschaft und Dirigent des Moerser Kammerchores. Die großen Chorpassagen der rund zweistündigen Aufführung werden der Moerser Kammerchor, der Madrigalchor „Cäcilia“ Kapellen und der VolksChor Moers gemeinsam bestreiten. Das Neue Rheinische Kammerorchester Köln wird unterstützt von professionellen Blechbläsern aus Moers.
Die Solisten der „Sinfonie aus Licht und Klang“ sind Anneli Pfeffer (Sopran), Johannes Klüser (Tenor) und Bernhard Spingler (Baß). Sie singen die Passagen der drei Erzengel Gabriel, Uriel und Raphael, die die Geschichte des Oratoriums erzählen. Im ersten Teil berichten sie von der Erschaffung der Erde, der Pflanzen und des Firmaments, im zweiten von der der Tiere und des Menschen. Im dritten Teil zeichnet Haydn ein musikalisches Bild vom paradiesischen Leben Adams und Evas und läßt noch einmal ein fröhliches Gotteslob erschallen.
Neuer Intendant sorgt für Licht
Die Dunkelheit des Festivalzeltes, in dem über Pfingsten ausschließlich Jazz erklingen wird, brachte die Organisatoren auf die Idee, den neuen Intendanten des Schloßtheaters, Ulrich Greb, für eine Lichtinstallation zu gewinnen. „Sie wird die beeindruckenden musikalischen Bilder verstärken“, so Dr. Meyer-Stoll. Der Schauspieler Jan Kämmerer wird den Abend moderieren und vor jedem der drei Teile der Komposition eine Psalmen-Übersetzung von Hanns Dieter Hüsch lesen.
Im Vorprogramm erwartet die Besucher – nach der Begrüßung durch Bürgermeister Raphael Hofmann- eine Uraufführung. Der Posaunenchor des CVJM Kreisverbandes Moers wird nach der „Ouvertuere“ von Stefan Büscherfeld erstmals die schottische Weise „Highland Cathedral“ im Arrangement von Matthias Schnabel spielen. Zwischen dem Vorprogramm und der Aufführung des Oratoriums gibt es eine Pause, in der sich die rund 2000 Zuhörer stärken können. Außerdem besteht die Gelegenheit, im Durchgang zum Festivalzelt eine begleitende Ausstellung mit Bildern und Texten von Moerser Kindern zum Thema „Schöpfung“ zu sehen.
Karten für die 250 numerierten Sitzplätze in der Zeltmitte kosten 24 Euro. Für alle anderen Plätze beträgt der Eintritt 15 Euro, ermäßigt neun Euro. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und direkt bei der Musikalischen Gesellschaft Moers unter der Rufnummer 02841 / 54424.
MOERS. Sie haben ihren Ausbildungsvertrag schon in der Tasche: 15 junge Leute zwischen 16 und 21 Jahren besuchten vor Beginn ihrer Ausbildung zu Bankkaufleuten jetzt vorab mit ihren Eltern den zukünftigen Arbeitsplatz Sparkasse Moers. Personaldezernent Ulrich Ruthenkolk begrüßte die sieben jungen Frauen und acht jungen Männer im Namen des Vorstandes mit einer Rechenaufgabe: „Eine Million Euro ist als Stapel aus 500-Euro-Scheinen 40 Zentimeter hoch, wie hoch ist der Turm bei zwei Milliarden Euro?“ Antwort: 800 Meter. Eine anschauliche Höhe für die Bilanzsumme der Sparkasse Moers, die im Ranking der rund 540 deutschen Sparkassen zum oberen Drittel gehört.
Die angehenden Bankkaufleute im größten Kreditinstitut im Kreis Wesel mit derzeit 640 Beschäftigten erfuhren noch mehr. „Als öffentlich-rechtliche Sparkasse heißt unser oberstes Geschäftsprinzip im Gegensatz zu den privaten Geschäftsbanken nicht Gewinnmaximierung“, so Ulrich Ruthenkolk. Die Sparkassen nähmen neben ihren gesetzlichen Aufgaben zur Förderung des Sparsinns und der Geldversorgung sowie der Ausstattung der heimischen Wirtschaft mit notwendigen Krediten nach wie vor eine Reihe gemeinnütziger Aufgaben wahr. Allein im Geschäftsjahr 2002 vergab die Sparkasse Moers als Spenden aus dem laufenden Haushalt sowie dem PS-Zweckertrag und den Mitteln der Kulturstiftung 687.000 Euro an Vereine, Verbände und Institutionen.
"Der Kunde ist das Maß aller Dinge"
Von ihrer Ausbildungsleiterin Sabine Lucas erfuhren die jungen Leute, daß sie während der zweieinhalbjährigen Ausbildungszeit fünfmal Blockunterricht an der Berufschule haben werden. Die übrige Zeit lernen die Nachwuchsbanker in verschiedenen Geschäftsstellen und Abteilungen der Sparkasse Moers den Beruf der Bankkauffrau und des Bankkaufmannes. Personaldirektor Karl-Heinz Bauer verriet den jungen Kolleginnen und Kollegen, daß sie im ersten Ausbildungsjahr bereits gut 500 Euro netto ausgezahlt bekommen. Jutta Treichel, Leiterin der Aus- und Fortbildungsabteilung, brachte den jungen Leuten die Leitlinien der Sparkasse näher: „Der Kunde ist das Maß aller Dinge, wir arbeiten im Team und helfen uns untereinander, Leistung wird belohnt.“
Stolze Elternaugen ruhten unterdessen auf den in Anzügen und gestärkten Hemden und Blusen erschienenen Sprößlingen. Neben ihrem Namensschild, einer Infomappe und eigenen Visitenkarten bekam jeder der 15 neuen Auszubildenden auch schon die Adresse der ersten Sparkassengeschäftsstelle, in der er ab August eingesetzt sein wird.
MOERS. Arien, Duette und Kanzonen italienischer Opernkomponisten stehen in einem Konzert der Kulturstiftung Sparkasse Moers am Freitag, 30.5.2003, um 19.30 Uhr im Martinstift auf dem Programm. Die jungen Solisten Allison Oakes (Sopran), Markus Schneider-Francke (Tenor) und Christopher Jung (Bariton) werden dabei von Professor Jürgen Glauß am Flügel begleitet.
Die Liebe steht im Mittelpunkt der bekannten Weisen. In den Melodien breitet sich ein Kaleidoskop der Gefühle aus. In ihren Kompositionen für den Belcantogesang schildern Puccini, Rossini und Verdi die erfüllte oder enttäuschte Liebe.
Zwischen Dur und Moll ertönt beispielsweise das Liebesglück des lyrischen Paares in "La Bohéme" oder die Leidenschaft einer "Toska", die Sehnsucht der "Butterfly oder der Trennungsschmerz aus "La Traviata". Verführer und Verführte treten auf, Erhörte und Abgewiesene. Und manchmal hilft eben nur noch der "Liebestrank", wie in der gleichnamigen Oper von Donizetti.
Die Solisten des Abends sind dem Moerser Publikum bereits aus früheren Konzerten im Rahmen der Moerser Musiksommer bekannt. Zuletzt sangen alle drei in der erfolgreichen Aufführung des Oratoriums „Elias“ von Felix Medelssohn Bartholdy im Xantener Dom. Karten für 10 Euro gibt es bei der Stadtinformation Moers sowie den Buchhandlungen Böckler und Spaethe.
KREIS WESEL / ALPEN. Eine beinahe magnetische Anziehungskraft auf Kinder entfaltet erfahrungsgemäß eine Hüpfburg bei Festen für die ganze Familie. Bereits zweimal hat die Sparkasse Moers seit 1985 dem Kreis Wesel ein solches Großspielzeug als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Rund 60 mal im Jahr verlieh es der Fachbereich Jugend und Schulen des Kreises in den vergangenen Jahren an Vereine, Verbände, Kindergärten, Schulen und Nachbarschaften. Die Knax-Burg, die seit 1993 im Einsatz ist, wies zuletzt so massive Verschleißerscheinungen auf, daß die Anschaffung einer neuen Hüpfburg notwendig wurde.
Im Evangelischen Kindergarten Am Dahlacker in Alpen nahm Kreisdirektor Dr. Ansgar Müller im Beisein von Bürgermeister Wilhelm Jansen die Hüpfburg von Manfred Falz, Marketingchef des größten Kreditinstitutes im Kreis, entgegen. „Die neue rote Hüpfburg ist die Attraktion unseres Spielmobiles“, sagt Felicitas Schuster-Instenberg vom Fachbereich Jugend und Schulen des Kreises. Das beliebte Großspielzeug für Kinder habe einen maßgeblichen Anteil am Erfolg der Spielmobilarbeit ihres Fachbereiches, so Frau Schuster-Instenberg. Informationen zum Verleih der Hüpfburg unter der Rufnummer 0281 / 207 –2931.
MOERS. Zehn blaue Säcke voll Müll sammelten 15 fleißige Schüler der Grundschule an der Talstraße jetzt entlang der Lintforter Straße. Die Sammelaktion war Teil des von der Initiative „Repelen aktiv“ auf den Weg gebrachten Maßnahmenkatalogs, um Repelen attraktiver zu machen. Vor Ostern hatten Geschäftsleute mehrere tausend Blumen an Kunden und Gäste verteilt.
Mittlerweile säumen 28 neue Pflanzkübel die Einkaufsstraße und den Marktplatz. Und schon bald sollen freundliche Schilder und Fahnen die Besucher bereits am Ortseingang von Repelen willkommen heißen. Zudem wollen die rund 70 aktiven Händler, Handwerker, Gastronomen, Ärzte und andere Selbständige sich für ausreichend kostenlose Parkplätze stark machen. Finanziell unterstützt werden die Aktionen von der Volksbank und der Sparkasse Moers.
XANTEN. “Pöttkes kneten“ und „Figürkes maken“ – mit einfachen Worten beschrieben Josef Hehls Familie und Zeitgenossen das, was der aus heutiger Sicht bedeutende Keramikkünstler „immer achter de Blöck“ tat. Vor seiner Übersiedlung nach Xanten im August 1928 betrieb der gebürtige Mülheimer zunächst in Hochemmerich bei Rheinhausen eine Töpferei. Bis zu seinem Tod 1953 lebte und arbeitete Josef Hehl in Xanten. Viele seiner Arbeiten sind heute in Privatbesitz, 435 Werke lagerten über Jahre im Duisburger Wilhelm-Lehmbruck-Museum. Diese schenkte die Stadt Duisburg nun der Stadt Xanten. Vom 6. Juli bis 14. September 2003 sind sie durch die finanzielle Förderung der Kulturstiftung Sparkasse Moers erstmals in einer umfangreichen Retrospektivausstellung im Regionalmuseum zu sehen.
Eine klassische Ausbildung zum Handwerker oder Künstler durchlief Josef Hehl nie. Sein Vater war Ziegelbäcker, der Großvater schnitzte gerne in Holz. Schon früh versucht sich das 13. Kind von 14 Geschwistern in Mutters Küche an eigenen „Männekes und Püppkes“. Hehl war zunächst ein Handwerker ohne künstlerische Ambition. Wenn er heute trotzdem als bedeutender Keramik-Künstler gilt, ist das vermutlich seiner innigen Freude am Material und den in ihm schlummernden Gestaltungsmöglichkeiten zuzurechnen.
Den Lebensunterhalt für sich und seine Familie verdient er zunächst bei den Hüttenwerken Krupp und Thyssen. 1910 gründet er mit seinem Bruder Fritz eine eigene Töpferei. Nach Krieg und Gefangenschaft muß er in den 20er Jahren ganz von vorne beginnen. Es ist nicht bekannt, in welchem Umfang sich der von seinen Freunden als „sehr still und in sich zurückgezogen“ beschriebene Künstler aus Büchern Wissen über Techniken und neue Brennverfahren aneignete.
„Wir wissen, dass Josef Hehl mit niederrheinischen Künstlern wie dem Maler Gustav Ruhnau, aber auch mit dem Düsseldorfer Dichter und Schriftsteller Emil Barth, befreundet war“, sagt Dr. Wilhelm Müllers, der die Hehl-Ausstellung koordiniert. Dass er heute gleichwohl zu den bedeutendsten Keramikkünstlern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt, liegt vor allem an der eigenwilligen Art seiner keramischen Glasuren und der dadurch erreichten Oberflächengestaltung.
Hehl, der als Mitbegründer und –gestalter der deutschen Kunstkeramik des 20. Jahrhunderts gilt, hat seine Kunst nie propagiert. In der Vergangenheit haben nur wenige Sammler und Liebhaber seiner Werke die Erinnerung an ihn wachgehalten.
Neben einer Vielzahl von sogenannten Gebrauchskeramiken wie Vasen und Schüsseln, die sich heute mit dem typischen Werkstattzeichen in vielen Haushalten finden, schuf Josef Hehl in seiner Xantener Zeit seine typischen Bildplatten und Plastiken. Die Themen für seine Arbeiten fand Josef Hehl vor allem in der von ihm selbst erlebten industriellen und bäuerlichen Arbeitswelt. Nach dem Krieg erhielten Xantener Kinder zur Kommunion von Josef Hehl ein Kreuz oder einen kerzentragenden Engel, Erwachsene zur Hochzeit Vasen und Teller. Nach einem Besuch in Xanten schreibt der flämische Dichter Felix Timmermanns über Hehl: „Ich sah dort Gruppen und Figuren, die so ursprünglich erfasst waren, von solch tiefem menschlichen Begreifen, dass ich nicht verstehen kann, dass dieser Mann so unbekannt geblieben ist.“
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit rund 100 farbigen Fotografien sowie Beiträgen über die Kunst und den Künstler Josef Hehl von Dr. Ekkart Klinge, Dr. Wilhelm Müllers und Keramik-Ingenieur Dietrich Feller.