Hatice Akyün las vor rund 170 Zuhörern in der Sparkasse an der Poststraße aus ihrem neuen Buch „Ali zum Dessert“.
NEUKIRCHEN-VLUYN. Der Neukirchener Erziehungsverein und der Förderverein der Stadtbücherei hatten die Journalistin Hatice Akyün eingeladen, aus ihrem neuen Buch „Ali zum Dessert“ vorzulesen. Die Autorin wiederum lud die rund 170 Zuhörer im Mehrzweckraum der Sparkasse an der Poststraße ein, an ihrer Familiengeschichte teilzuhaben. „Ich bin zu deutsch, um Türkin zu sein und zu türkisch, um Deutsche zu sein“, so die in Duisburg-Marxloh aufgewachsene Akyün.
Mit viel Witz und Sympathie berichtete die 40-jährige Schriftstellerin von Erlebnissen aus ihrer Kindheit und Jugend sowie ihrem Leben als Ehefrau und Mutter. Ihr besonderes Augenmerk galt dem Reichtum der Widersprüche, der entstehen kann, wenn beide Welten aufeinander treffen. „Ich weiß um die Probleme und verneine sie nicht“, so die Autorin, die gleichwohl bilanzierte: „Meine Integration ist geglückt.“ Dabei, so Hatice Akyün, war die deutsche Sprache ihr Schlüssel zum Erfolg.
16.11.2009
Vorstandsvorsitzender Giovanni Malaponti (mit römischem Truppenschild) und Museumsdirektor Dr. Martin Müller (ganz rechts) begrüßten die ehemaligen Vorstände von Sparkassen im RSGV im neuen Römermuseum in Xanten.
NIEDERRHEIN. „Einmalig“, so lautete das einhellige Urteil ehemaliger Sparkassenvorstände nach dem Besuch des neuen Römermuseums in Xanten. Und damit trafen sie zugleich mitten ins Schwarze. Museumsdirektor Dr. Martin Müller: „Die Colonia Ulpia Trajana ist die einzige rekonstruierte Wohnanlage des Römischen Reiches, die nie überbaut wurde.“ Innerhalb der ersten eineinhalb Jahre nach Fertigstellung zählte das historische Museum des Landschaftsverbandes Rheinland rund 650.000 Besucher. „Damit liegen wir im Bundesvergleich an Platz zwei hinter dem Pergamonmuseum“, so Dr. Müller.
Der Club 75, der Gesprächskreis von Sparkassen-Vorstandsmitgliedern im Ruhestand, besuchte Xanten und das Museum auf Einladung der Sparkasse am Niederrhein. Club-Sprecher Elmar Oertel: „Wir sind regelmäßig Gäste verschiedener Sparkassen im Rheinland und genießen die dadurch gebotene Themenfülle.“
Vorstandsvorsitzender Giovanni Malaponti begrüßte die ehemaligen Vorstandskollegen und beleuchtete die aktuelle Entwicklung bei der WestLB. Beeindruckt zeigte sich der Club 75 von der Information, dass der Archäologische Park in Xanten in den nächsten Jahren 80 Millionen Euro zur Weiterentwicklung der Anlage erhält. „Nach einer Studie fließt jeder hier investierte Euro sechsfach in die Region zurück“, so Dr. Müller.
16. November 2009
Dirigent Hans-Hermann Buyken führte die rund 100 Sänger, Musiker und Solisten durch das Paulus-Oratorium von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
NEUKIRCHEN-VLUYN. Seit über 15 Jahren führt das Collegium vocale der SELK (Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche) mit Unterstützung der Sparkasse große Chormusik am Niederrhein auf. Als musikalischer Höhepunkt im sich neigenden Paulus-Jahr stand in der St. Quirinus-Kirche nun das Paulus-Oratorium von Felix Mendelssohn-Bartholdy auf dem Programm. Dirigent Hans-Hermann Buyken und die rund 100 Choristen, Musiker und Solisten begeisterten die voll besetzte Kirche.
Spielfreude und romantischer Akzent
Über den Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, der wie ein Motto des gesamten Oratoriums wirkte, erfuhr das Konzert eine allmähliche und dramaturgisch gekonnt aufgebaute Steigerung. Lyrischen Betrachtungen stellte das bestens präparierte Collegium vocale leidenschaftliche Volkschören („Herr! Du bist Gott!“) gegenüber. Das Orchester überzeugte mit Spielfreude und betont romantischem Akzent. Und das ausgewogene Solistenquartett mit warmherzigem Sopran (Nelly Palmer), noblem Alt (Christa Menke), wohlklingenden Tenor (Wolfgang Klose) und bezwingend geradlinigem Bass (Joachim Höchbauer) rundete das Konzerterlebnis ab.
Minutenlanger Applaus
Die Anmut, die über diesem lyrischen Bilderbogen lag, vereint mit der Frische der Interpretation und der glaubhaften Andacht, mit der das Wirken Paulus’ bis hin zu seinem ergreifenden Abschied von der Gemeinde anschaulich geschildert wurde, faszinierte das Publikum. Nach der prunkvollen Doppelfuge zum Preise Gottes, „Ihr seine Engel, lobet den Herrn!“, gab es minutenlangen Applaus und stehende Ovationen für ein rundum besonderes Konzert.
12.11.2009
Stellten das Buch „Diktatur und Krieg in Rheinberg“ vor (v.l.n.r.): Bürgermeister Hans-Theo Mennicken, Dr. Ralph Trost und Sparkassendirektor Franz-Josef Stiel.
RHEINBERG. Zeitnah zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 ist in der Reihe „Schriften der Stadt Rheinberg zur Geschichte und Heimatkunde“ jetzt Band 17 erschienen: „1933-1945. Rheinberg in Diktatur und Krieg“. Unter regem Interesse der Rheinberger stellte Autor Dr. Ralph Trost sein Werk vor: „Es ist wirklich ein schönes Buch geworden“, versicherte der Xantener Historiker, „ein Lesebuch, das versucht, die Ereignisse in Rheinberg in einen allgemein historischen Kontext zu fassen.“
Ehrlich und authentisch
Trosts Dank ging an alle, die das Projekt unterstützt hatten, insbesondere die Stadt Rheinberg, das Stadtarchiv, die Bürgerinnen und Bürger, die sich als Zeitzeugen mit persönlichen Erinnerungen und Fotos beteiligt hatten sowie an die Sponsoren. Die Kulturstiftung der Sparkasse Rheinberg und die Sparkasse am Niederrhein hatten die Druckkosten übernommen und so dazu beigetragen, „dass die Geschichte Rheinbergs aus den Jahren 1933 bis 1945 nicht zum Zerrbild wird oder in Vergessenheit gerät. Die jüngeren und nachfolgenden Generationen sollen Gelegenheit haben, sich ehrlich und authentisch mit der Geschichte vertraut zu machen“, so Franz-Josef Stiel, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung der Sparkasse Rheinberg.
Blick auf regionale Ereignisse
Trosts Buch richtet sich an Leser aller Altersklasse. Es ist spannend geschrieben. Auf rund 400 Seiten mit 197 Fotos bietet es einen Blick auf regionale Ereignisse und die Zeit der Machtübernahme, erzählt die Geschichte der ausgegrenzten Minderheiten und zeigt an einigen ausgewählten Beispielen die verschiedenen Formen des aktiven Widerstands in Rheinberg. Es ist ein bewegendes Buch und ein erschütterndes Zeitzeugnis, das zeigt, dass Geschichte nicht irgendwo passiert ist, sondern direkt vor der Haustüre.
„1933-1945. Rheinberg in Diktatur und Krieg“ ist als laufende Nummer 17 in der Reihe „Geschichte der Stadt Rheinberg zur Geschichte und Heimatkunde“ erschienen, zum Preis von 24,80 Euro ist es im Handel erhältlich.
12.11.2009
Von links: Frank Meyer vom Schulverwaltungsamt, Dieter Paus, Technischer Beigeordneter, Franz-Josef Stiel von der Sparkasse, Frank Tatzel (Werbegemeinschaft), Norbert von Thenen (Gartenbaugestaltung), Frank Felkl (Mitarbeiter Gartenbau von Thenen), Schulleiter Heinz Pannenbecker und seine Vertreterin Petra Brück-van-Hauten hoffen auf ein gutes Wachstum des neuen Baumes und eine lange Lebensdauer.
RHEINBERG. Zweimal schon haben Vandalen die gestifteten Kastanien auf dem Schulhof des Amplonius-Gymnasiums abgesägt. „Wir beugen uns der Gewalt nicht“, sagt Frank Tatzel von der Werbegemeinschaft Rheinberg. Schulleitung, Stadt, Werbegemeinschaft und Sparkasse am Niederrhein pflanzten jetzt ein neues Bäumchen.
Ein zusätzliches Schutzgitter und die neue Videoüberwachung des Gymnasiums sollen die Kastanie fortan besser schützen. Der Baum wurde von der Sparkasse am Niederrhein und der Rheinberger Werbegemeinschaft gestiftet und hat inklusive Schutzgitter einen Wert von 750 Euro. Die Firma Gartenbau von Thenen übernimmt für ein Jahr die Pflege des Baumes.
06.11.2009
MOERS. Zu einem fotografischen „Streifzug durch die Moerser Innenstadt“ lädt noch bis zum 4. Dezember eine Ausstellung in der Sparkasse am Ostring ein. Die Aufnahmen aus den 50er-, 60er- und 70er-Jahren machte der Pressefotograf Gerd Wieland. „Bei manchen Bildern bekommt man einen Schrecken, wenn man sieht, was nicht mehr im Stadtbild vorhanden ist“, so der Bundestagsabgeordnete Siegmund Ehrmann vor rund 100 Ausstellungsbesuchern. In seinem Grußwort zur Eröffnung formulierte er eine Hoffnung und einen Wunsch: „Mögen die heute für das Stadtbild verantwortlichen Politiker die richtigen Entscheidung treffen und die Recherchen zur Aufarbeitung von Gerd Wielands Nachlass weitergehen.“
Bildberichterstatter trotz Kriegsverletzung
Ingrid Alt, Journalistin im Ruhestand, führte in die Ausstellung ein und erinnerte sich an den Kollegen Gerd Wieland, der vor dem Krieg für den Grafschafter und ab 1947 für die NRZ-Lokalausgabe fotografierte. „Er hatte als Soldat in Russland ein Auge verloren. Trotzdem blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1974 Bildberichterstatter. Er dokumentierte die Entwicklung und Ereignisse in der Grafschaft aus den 40er- bis in die 70er-Jahre hinein.“ Er kam nicht mehr dazu, seine mehreren tausend Negative zu ordnen und zu katalogisieren. Mit 65 Jahren erlag er einem Herzinfarkt.
Diskutiert: Archiv aufarbeiten
Gerd Wielands Schwiegertochter Karla sorgte nun erstmals dafür, dass ein kleiner Teil der Fotos in Moers gezeigt werden kann. Giovanni Malaponti, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse: „Hier hat einer nicht nur geknipst, sondern genau beobachtet.“ Alt-Bürgermeister Willi Brunswick und viele andere, die sich an diesem Vormittag an den Bildjournalisten Gerd Wieland erinnerten, diskutierten nach der Ausstellungseröffnung bereits angeregt darüber, wie es nun mit der weiteren Aufarbeitung des Archivs weitergehen kann.
8. November 2009