Fotos aus dem Moers der 50er-, 60er- und 70er-Jahre
MOERS. Zu einem fotografischen „Streifzug durch die Moerser Innenstadt“ lädt noch bis zum 4. Dezember eine Ausstellung in der Sparkasse am Ostring ein. Die Aufnahmen aus den 50er-, 60er- und 70er-Jahren machte der Pressefotograf Gerd Wieland. „Bei manchen Bildern bekommt man einen Schrecken, wenn man sieht, was nicht mehr im Stadtbild vorhanden ist“, so der Bundestagsabgeordnete Siegmund Ehrmann vor rund 100 Ausstellungsbesuchern. In seinem Grußwort zur Eröffnung formulierte er eine Hoffnung und einen Wunsch: „Mögen die heute für das Stadtbild verantwortlichen Politiker die richtigen Entscheidung treffen und die Recherchen zur Aufarbeitung von Gerd Wielands Nachlass weitergehen.“
Bildberichterstatter trotz Kriegsverletzung
Ingrid Alt, Journalistin im Ruhestand, führte in die Ausstellung ein und erinnerte sich an den Kollegen Gerd Wieland, der vor dem Krieg für den Grafschafter und ab 1947 für die NRZ-Lokalausgabe fotografierte. „Er hatte als Soldat in Russland ein Auge verloren. Trotzdem blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1974 Bildberichterstatter. Er dokumentierte die Entwicklung und Ereignisse in der Grafschaft aus den 40er- bis in die 70er-Jahre hinein.“ Er kam nicht mehr dazu, seine mehreren tausend Negative zu ordnen und zu katalogisieren. Mit 65 Jahren erlag er einem Herzinfarkt.
Diskutiert: Archiv aufarbeiten
Gerd Wielands Schwiegertochter Karla sorgte nun erstmals dafür, dass ein kleiner Teil der Fotos in Moers gezeigt werden kann. Giovanni Malaponti, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse: „Hier hat einer nicht nur geknipst, sondern genau beobachtet.“ Alt-Bürgermeister Willi Brunswick und viele andere, die sich an diesem Vormittag an den Bildjournalisten Gerd Wieland erinnerten, diskutierten nach der Ausstellungseröffnung bereits angeregt darüber, wie es nun mit der weiteren Aufarbeitung des Archivs weitergehen kann.
8. November 2009