MOERS. Ein Sonderkonzert mit Flöte und Klavier präsentiert die Kulturstiftung Sparkasse Moers am Samstag, 17. November 2001, im Martinstift. Der Flötist Peter-Lukas Graf und der Pianist Ulrich Hofmann spielen in der Reihe der städtischen Konzerte Werke von Bach, Mozart, Schubert und Martin. Der aus der Schweiz stammende Peter-Lukas Graf ist in der Musikwelt als virtuoser Soloflötist und international erfolgreicher Dirigent bekannt. Bereits 1953 wurde er als erster Preisträger eines ARD-Wettbewerbsin München ausgezeichnet. Zahlreiche Auftritte und Tonaufnahmen begründeten seinen internationalen Ruf als gefragter Interpret von Kompositionen des Barock bis hin zu zeitgenössischer Musik. Graf wird im Moerser Musiksommer 2003 einen der Meisterkurse leiten.
Der Pianist Ulrich Hofmann dürfte dem Moerser Publikum noch aus dem Musiksommer diesen Jahres bekannt sein. Hier wirkte er als Korrepetitor einer Meisterklasse mit. Hofmann tritt regelmäßig als Solist in der Philharmonie Berlin oder der Münchener Residenz auf. Zudem lehrt er als Dozent an der Folkwanghochschule in Essen.
Die beiden Künstler spielen im Sonderkonzert der Kulturstiftung Bachs "Partita a-Moll" und mit der "Sonate C-Dur" ein Jugendwerk Mozarts. Ausgereifte Kammermusik des 20. Jahrhunderts steht mit einer Ballade des Schweizer Komponisten Frank Martin auf dem Programm. Variationen über Lieder aus dem Zyklus "Die schöne Müllerin" von Franz Schubert runden den Abend im Martinstift ab. Der Beginn ist um 19.30 Uhr.
Karten für 16 Mark, ermäßigt acht Mark, gibt es im Vorverkauf in der Stadtinformatin im Alten Rathaus, Telefon: 02841 / 201-777, sowie in den Buchhandlungen Spaethe und Böckler.
MOERS. "Stellen Sie sich vor, Benzin-, Öl- und Gasversorgung brechen zusammen, oder: die Energiepreise verdoppeln sich. Stellen Sie sich vor , die Versorgung Ihres Haushalts mit elektrischer Energie fällt plötzlich für mehrere Tage aus..." Solche Visionen zeichnet das Vorwort des Programmheftes für die 14. Universitätswochen in Moers.
In der Kundenhalle
Die Universität Duisburg und die Sparkasse laden ein. Zum Thema "Energieversorgung zwischen Ölpreisschock und Ökosteuer" werden fachkundige, teils sehr bekannte Referenten und Diskussionsteilnehmer in der Kundenhalle des Kreditinstituts erwartet.
Auftakt ist am Donnerstag, 11. Oktober. Dr.-Ing. Jürgen Roes von der Uni Duisburg spricht zum Thema "Die Brennstoffzelle - ein universeller Energiewandler der Zukunft?" Die Gerhard-Mercator-Universität stellt mit einem "Zentrum für Brennstoffzellen-Technologien" einen gewichtigen, vom Land intensiv geförderten Akzent im Bereich der Energieforschung.
Buchautor Dr. Franz Alt
Der Fernsehjournalist und Buchautor Dr. Franz Alt, renommierter Beobachter der Wissenschaftsszene, stellt am Donnerstag, 18. Oktober, fest: "Die Sonne schickt uns keine Rechnung - die Energiewende ist möglich." Er zeichnet ein kritisches Bild der Energieversorgung wie auch -verschwendung und setzt besondere Akzente bei den alternativen Energien.
Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr, so auch die abschießende Podiumsdiskussion am Donnerstag, 25. Oktober. Unter der Leitung von Bernd Müller (WDR) diskutieren zum Thema der Universitätswochen Staatssekretär Jörg Hennekes, Dr. Kora Kristof (Wissenschaftszentrum NRW), Dr. Gerd Jäger (Vorstand RWE Power AG) und Prof. Dr. Angelika Heinzel (Uni Duisburg).
MOERS. Mit Phantasie und Großobjektiv taucht der Niederrheinpoet und Fotograf Christian Behrens regelmäßig in die Welt der Käfer, Frösche und Schmetterlinge ein. Was er dort im Laufe der letzten Jahre entdeckte, behielt er glücklicherweise nicht für sich. In öffentlichen Auftritten und bislang zwei Büchern preist Behrens in Gedichten, Liedern und Bildern seine "Kleinen Welten am Niederrhein". Am Mittwoch, 17. Oktober 2001, stellten Christian Behrens und der Pianist Thomas Hunsmann nun das insgesamt dritte Buch vor. Zur Buchpremiere in der Kundenhalle der Sparkasse Moers am Ostring präsentierten die beiden ab 19.30 Uhr einen Kleinkunstabend unter dem Titel "Am Niederrhein ist immer Sommer".
Die einzig wahre Jahreszeit
Wie macht man "Kartoffeln und Endivien durcheinander"? Wie schöpft ein kleiner Frosch königliche Weisheiten aus dem niederrheinischen Sumpf? Und wie erkennt man hinter dichten Nebelschleiern die in Wahrheit einzige Jahreszeit im flachen Land? Diese und viele andere Fragen beantworten die beiden Freunde Christian Behrens und Thomas Hunsmann im neuen Buch "Am Niederrhein ist immer Sommer", das eben im Verlag Edition Aragon erschienen ist. Wie schon in den Büchern "Kleine Welten am Niederrhein" und "Neues aus den kleinen Welten" sind es wieder die Kleinigkeiten, die Miniaturen, in denen sich Hörer und Betrachter mit eigenen Gedanken zum Lauf der Welt wiederfinden.
Ebenso wie die beiden ersten Bücher und ein Kalender mit Texten und Fotos erscheint Behrens' drittes Buch mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse Moers. Marketingdirektor Manfred Falz: "Wir sind mit Hanns Dieter Hüsch der Überzeugung, daß die niederrheinische Poesie lebt." Das Buch kostet 24,80 Mark und lag auf einem Büchertisch für die Besucher des Kleinkunstabends in der Sparkassen-Hauptstelle bereit.
MOERS. Sie gilt als Wunder der Elektrochemie und bietet möglicherweise die Grundlage zukünftiger Energieversorgung: die Brennstoffzelle. Rund 300 Zuhörer waren zum Auftakt der 14. Universitätswochen der Sparkasse Moers und der Duisburger Gerhard- Mercator-Universität gekommen, um aus erster Hand Einzelheiten über die vielversprechende Technologie zu erfahren.
Frau Professorin Angelika Heinzel, die ursprünglich den Vortrag halten sollte, war auf Wunsch von Ministerpräsident Wolfgang Clement kurzfristig mit ihm nach Stockholm gereist. In Vertretung brachte ihr Forschungskollege am kürzlich gegründeten "Zentrum für Brennstoffzellen-Technologie" an der Duisburger Universität, Dr. Jürgen Roes, dem Auditorium das Kraftpaket und seine Zukunftsaussichten näher.
Knallgas
Roes erinnerte an Knallgas-Versuche in der Schule. "Im Grunde passiert in der Brennstoffzelle das gleiche, nur daß die Elektronen kontrolliert abgeführt und die frei werdende Energie genutzt werden kann." Herzstück jeder Brennstoffzelle ist eine Elektrolytmembran. Auf der einen Seite wird Wasserstoff, auf der anderen Sauerstoff zugeführt. Die beiden treten miteinander in Reaktion, Strom und Wärme werden frei. Die Einsatzmöglichkeiten des innovativen Energielieferanten sind vielseitig: Die Technik funktioniert in tragbarer Ausführung für Laptops oder Videokameras, als kleines Kraftwerk zur Strom- und Wärmeversorgung von Häusern oder als kompakter Energielieferant für ganze Stadtteile.
Allein, auch hier haben die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt. "Noch ist die Brennstoffzelle gegenüber konventionellen Technologien, die sich auf fossile Energieträger stützen, nicht konkurrenzfähig", so Roes. Das liegt vor allem daran, daß zur Herstellung des Wasserstoffs bislang Gas, Kohle oder Öl eingesetzt werden müssen. In der Energiebilanz bleibt unterm Stich zuletzt zwar ein Plus an effektiverer Ausnutzung. Roes: "Mit bis zu 20 Prozent weniger Verbrauch fossiler Brennstoffe ist die gleiche Menge an Energie zu erreichen." Doch noch liegen die Kosten für die komplexe und noch nicht ausgereifte Technik weit über dem herkömmlicher Strom- und Wärmelieferanten.
Hohe Erwartungen
Trotzdem setzen Energiekonzerne, Autohersteller, Industrie und Regierung hohe Erwartungen in die Brennstoffzelle. Roes berichtete von Forschungsergebnissen bei Mercedes und Opel, die bereits leistungsfähige Prototypen entwickelt haben. "Opel geht davon aus, bis 2004 eine Million Fahrzeuge mit dieser Technologie auf den Markt bringen zu können." Ebenso hohe Erwartungen haben Hersteller von Haustechnik. So forsche die Firma Vaillant bereits seit Jahren an kleinen Kraftwerken für den Hausgebrauch. Und bei den portablen Geräten, die mit Solarenergie betrieben werden können, habe das Fraunhofer-Institut bereits bemerkenswerte Ergebnisse zu Tage gebracht.
Die NRW-Landesregierung förderte das Duisburger Forschungszentrum mit bislang 30 Millionen Mark. Sie investiert damit in die Chancen, die die Brennstoffzelle für Strukturwandel, Beschäftigung und Energieversorgung der Zukunft verspricht. Professor Ingo Wolff, der Rektor der Duisburger Universität, und Hartmut Schulz, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Moers, nahmen den guten Besuch und die intensive Diskussion im Anschluß an den Vortrag als Bestätigung dafür, für die 14. Universitätswochen wiederum ein interessantes Thema gewählt zu haben: “Unsere Energieversorgung - zwischen Ölpreisschock und Ökosteuer”
MOERS. Darauf muss man erstmal kommen: "Am Niederrhein ist immer Sommer", behaupten Christian Behrens und Thomas Hunsmann in ihrem neuen Buch. Diese und "andere Wahrheiten vom flachen Land" stellten beide mit Dias, Klaviermusik, Gesang und Lesung vor rund 150 Zuhörern in der Kundenhalle der Sparkasse Moers vor.
"Kleine Welten am Niederrhein", dritter Teil. "Nix Neues", bekannte Behrens freimütig, und genau dies wollten die Zuhörer hören, zumal sie es eigentlich nicht so recht glaubten. Und richtig: Selbstverständlich waren es neue Texte, neue Bilder, neue Lieder. Behrens/Hunsmann präsentierten zwar eben dies, was jeder vom "flachen Land" - diesmal zwischen Schwafheim und Issum - so kennt und liebt, aber mit diesen Details dann doch nicht; von derlei Geschichten, als "einst das Nashorn an den Rhein kam", sowieso abgesehen.
Kaum ein Platz frei
Dem neuem Programm zum neuen Buch (45 Seiten, Edition Aragon, 24,80 DM) folgten so viele Zuhörer, dass kaum ein Platz frei blieb; dies war bereits - man bedenke: an einem Mittwochabend! - ein großer Erfolg. Aber viele wussten auch, was sie erwarten durften: Kleinkunst der sympathischen Art aus den liebenswerten "Kleinen Welten". Sparkassendirektor Herbert Ackermann hatte bei der Begrüßung bereits eine „Entführung mit Phantasie und Makro-Objektiv“ angekündigt und schmunzelnd angemerkt: „Keine große Sache? Im Gegenteil!“
Behrens’ Welten sind so klein, dass jeder bemühte Hobbyfotograf bei den Motiven verzweifeln könnte: Libellen beim Liebesspiel, vier perfekt auf einem Acker choreografierte Hasen, Käfer beim Beginn einer akrobatischen Formation. Wie lange muss man eigentlich lauern und warten, bis einem das Foto eine Bisamratten-Pärchens in trauter Zweisamkeit gelingt? Die Texte spinnen diese Motive weiter, mal skurril, mal philosophisch, allemal lesens- und an diesem Abend hörenswert.
Wenn es lyrisch wird bei Behrens, reimt es sich. Es handelt sich demnach nach landläufiger Meinung um Gedichte im engeren Sinne. Es sind Blumen-, Nacht- und Mond-, Geister- und vor allem Liebesgedichte, und ab und zu lugt der Tod um die Ecke, aber wer jetzt glaubt, hier bediene sich jemand in der romantischen Poetik-Kiste, der verkennt die Unterschiede: "Die Nacht ist jung und ich liebe dich" - das ist echt romantisch, aber die Fortsetzung, gleichsam die Pointe "Wer weiß wie lang" weist schon mehr in die abgeklärt-heutige Richtung, und ein Vers wie "Noch hat die Sehnsucht nichts zu tun" ist endgültig, bei gleichem Metrum, jenseits von Eichendorff und sogar Heine.
Hintergründig, heiter
So weit, so hervorragend und auch aus den Vorgänger-Programmen und -Büchern vertraut und lieb geworden. Etwas aber war anders; an der Reaktion des Publikums konnte man es erkennen: Bilder, Texte, auch die Musik luden oft weniger zur schieren Belustigung, eher zur Meditation ein, und prompt vergaßen die Zuhörer, nach einer "Nummer" zu klatschen. Machte aber nichts, sie holten dies nach bei den hintergründig-heiteren Liedern. Manchmal machten Behrens und Hunsmann auch - und das waren nicht die abwegigsten Einlagen - nur Quatsch. Oder sie erteilten kulinarische Lebenshilfe mit "Kartoffeln & Endivien durcheinander für ungefähr 100 Personen".
Im Buch finden sich auch die Noten zu den Liedern. Wer will, kann also daheim die gute alte Hausmusik-Tradition wiederbeleben. Keine unnötige Sorge übrigens, dass man sich überfordern könnte: Christian Behrens hat die Lieder auch gesungen, öffentlich und mit soviel Erfolg, dass Zugaben erwünscht waren, und damit, so würde er selber sagen, kann es wirklich jeder. Voraussetzung, man hat ein solch sonniges und sommerliches Gemüt wie Christian Behrens und Thomas Hunsmann.
MOERS. Dr. Franz Alt kam und siegte. Bekannt ist er als Fernseh-Moderator und Buchautor. Als leidenschaftlicher, überzeugender und auch provozierender Referent erwies er sich bei der zweiten Veranstaltung der 14. Universitätswochen in Moers, deren Thema unsere Energieversorgung ist. Vor 300 Zuhörern in der Kundenhalle der Sparkasse warb er beredt für alternative Energien nach dem Motto: "Die Sonne schickt uns keine Rechnung!"
Nach den Terroranschlägen in New York und Washington habe das Thema ungeahnte Aktualität erlangt, meinte Direktor Karl-Heinz Tenter bei der Begrüßung. Franz Alt griff dies sofort auf: "Nach dem 11. September ist die Überschrift der Moerser Universitätswochen zu einer Frage nach Krieg und Frieden geworden!"
Bereits der Golfkrieg sei ein Krieg um Öl gewesen, sagte Alt. Man müsse sich einfach vor Augen führen, daß 75 Prozent aller Eröl- und Gasreserven der Welt in Zentralasien zu finden seien - "dort, wo jetzt die militärischen Aufmärsche sind".
19 Einladungen
Dabei sei die Bedeutung der heutigen Energieträger - bis hin zu den 19 Atomkraftwerken in der Bundesrepublik - völlig in Frage zu stellen. "Um die Sonne ist noch kein Krieg geführt worden. Die Atomkraftwerke sind jedoch 19 Einladungen für Terroristen. Die Gefahr durch Milzbrand ist harmlos dagegen!"
Franz Alt forderte eine "zu 100 Prozent" andere Energieversorgung in Deutschland, wozu es die besten Chancen gebe. Sogar Studien großer Mineralölkonzerne wiesen aus, daß in wenigen Jahrzehnten Energiegewinnung durch Solaranlagen, Windräder oder aus Biomasse eine weitaus größere Rolle spielen dürften als die aus Öl, Gas und Atomkraft. Der Shell-Konzern besitze bereits die größte und modernste Solarzellenfabrik Deutschlands in Gelsenkirchen.
"Wir dürfen uns den alten Quatsch nicht mehr länger bieten lassen," rief Alt. Es sei nicht wahr, daß die erneuerbare Energie zu teuer und die bisherige Energie billiger sei. Die Folgekosten, die aus einem Terroranschlag auf ein Atomkraftwerk erwachsen würden, seien schon nicht mehr zu beziffern.
"Auf Kosten unserer Kinder"
70 Prozent aller Umweltprobleme in der Welt seien Energieprobleme. Dem Sterben von Tier- und Pflanzenarten, der "Produktion" von Wüste, der Vernichtung fruchtbaren Bodens und der Erzeugung von Treibhausgasen müsse so rasch wie möglich Einhalt geboten werden. "Wir leben auf Kosten unserer Kinder und Enkelkinder. Wir führen den 3. Weltkrieg gegen die Natur - und damit gegen uns selber!"
Dem spannenden Vortrag folgte noch eine halbstündige Diskussion. Alt stellte dabei heraus, daß insbesondere Information zu besseren Einsichten und zu Veränderung führen könne. Er verwies auf sein persönliches Internetangebot unter