MOERS. „Zupackend, wenn notwendig streitbar, aber grundsätzlich von friedfertiger Art.“ Dieses Charakterbild zeichnete der Vorstand der Sparkasse Moers im August 1999, als Werner Röhrich im Kreise alter Weggefährten seinen 70. Geburtstag feierte. Der gebürtige Meerbecker, gelernte Bergmann, engagierte Friedenspolitiker und langjährige Landrat des Kreises Wesel vertrat energisch seine soziale Einstellung und handelte stets nach ihr. Am Samstag, 22. November 2003, erlag Werner Röhrich in den frühen Morgenstunden seiner schweren Krankheit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse Moers trauern mit den Angehörigen um Werner Röhrich. Am Freitag, 28. November, fand nun die Trauerfeier zur Einäscherung in der Kapelle des Hauptfriedhofes in Hülsdonk statt.
Über 20 Jahre lang begleitete Werner Röhrich die Geschicke der Sparkasse Moers als ihr Verwaltungsratsvorsitzender. Zuvor schon hatte er im Verwaltungsrat der ehemaligen Kreissparkasse mitgewirkt. Auf die Fusion zwischen der Städtischen Sparkasse und der Kreissparkasse Moers nahm er wesentlichen gestalterischen Einfluß. Werner Röhrich war Träger der Christian-Eberle-Medaille, der höchsten Auszeichnung der Sparkassenorganisation.
Wie stark der soziale Sinn bereits seine Kindheit und Jugend geprägt hatte, belegt bewegend und eindrucksvoll sein Buch „Die Kolonie“. Das autobiographische Werk erschien im Jahr 2001 im Duisburger Mercator-Verlag. Bei den „Falken“, der Sozialistischen Jugend Deutschlands, fand Werner Röhrich früh die Plattform, um seine soziale Einstellung in politisches Engagement umzusetzen. 1961 wurde er Gewerkschafts-Sekretär bei der ÖTV. Von 1969 bis 1974 war er SPD-Fraktionssprecher im Kreistag Moers. Mit 65 von 67 Stimmen wurde Werner Röhrich am 22. Mai 1975 – nach der kommunalen Neuordnung – zum ersten Landrat des Kreises Wesel gewählt. Dieses Amt füllte er bis 1994 mit unverminderter Kraft, Sachverstand und Augenmaß aus. Das Menschliche stand für ihn bei jeder Entscheidung im Vordergrund. Werner Röhrich hat wichtige und unauslöschliche Spuren hinterlassen.
In der Kapelle des Hauptfriedhofes in Hülsdonk konnten am Freitag, 28. November, längst nicht alle Menschen Platz finden, die dem Verstorbenen die letzte Ehre geben wollten. Dr. Jürgen Schmude, 40 Jahre lang Weggefährte des überzeugten Gewerkschafters und Sozialdemokraten Röhrich, hielt die Ansprache. Einst habe er seiner Frau den nun Verstorbenen mit den Worten vorgestellt, dieser sei der einzige Atheist, von dem er wisse, daß er in den Himmel kommen werde. Röhrich habe, wie Schmude weiter sagte, vielen Menschen geholfen und trotz aller Last, die er tragen mußte, die Fröhlichkeit nie verloren. So bot denn auch ein Männerquartett aus Oestrum mit unerwarteter Leichtigkeit den Gospel-Song „Heaven is a beautiful place”, und die Trauerfeier der etwas anderen (gleichwohl sehr würdigen) Art endete – auf Wunsch der Töchter des Verstorbenen – mit einem Lied von Herbert Grönemeyer: „Mensch“.
MOERS. Zwei Kunden der Sparkasse Moers gewannen jeweils 5000 Euro beim Prämiensparen. Das ergab die PS-Auslosung für den Monat November 2003. Die Gewinner bezogen die Glückslose jeweils per Dauerauftrag bei der Hauptstelle am Moerser Ostring (Losnummer 2453759) sowie in der Geschäftsstelle Rheinkamper Ring (Losnummer 8353759). Die Angaben sind ohne Gewähr. Herzlichen Glückwunsch!
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XANTEN/SONSBECK/ALPEN. Sechs der kleineren Geschäftsstellen im nördlichen Marktbereich der Sparkasse Moers sind seit dem 1. Dezember 2003 nur noch halbtags geöffnet. „Die Öffnungszeiten haben sich geändert, aber unser Service bleibt,“ betont Gebietsdirektor Willy Deselaers. Die Neuerung sei zum einen auf verändertes Verhalten der Kunden zurückzuführen, die die Geschäftsstellen in den Ortsteilen nicht mehr so häufig aufsuchen (oder nur Geld an den Automaten ziehen wollen); zum anderen wolle man, so Deselaers, kein Hehl daraus machen, daß auch eine Kostenreduzierung zur Zielsetzung gehöre.
Die veränderten Öffnungszeiten betreffen die Geschäftsstellen Menzelen-Ost, Menzelen-West, Veen, Labbeck, Lüttingen und Vynen. Für Menzelen-West, Labbeck und Vynen gelten seit 1. Dezember folgende Öffnungszeiten: Montags 9 bis 12.30 Uhr, dienstags 14 bis 16 Uhr, mittwochs 9 bis 12.30 Uhr, donnerstags 14 bis 17.30 Uhr und freitags 9 bis 12.30 Uhr.
Für Menzelen-Ost, Veen und Lüttingen gelten: Montags 14 bis 16 Uhr, dienstags 9 bis 12.30 Uhr, mittwochs 14 bis 16 Uhr, donnerstags 9 bis 12.30 Uhr und freitags 14 bis 16 Uhr.
Der Gebietsdirektor unterstreicht, daß die Sparkasse keine Standorte aufgeben wolle und damit ihrer Philosophie treu bleibe, dort präsent zu sein, wo die Menschen wohnen. Durch die Umstrukturierung der Geschäftszeiten, die nach Rücksprache und im Einvernehmen mit dem Sparkassenbeirat erfolgt sei, werde der Erhalt der kleineren Geschäftsstellen für die kommenden Jahre abgesichert. Dem Beirat gehören die Bürgermeister und weitere Vertreter der drei Kommunen im nördlichen Geschäftsgebiet an.
Die genannten sechs Geschäftsstellen werden seit 1. Dezember von drei Mitarbeiterteams besetzt und betreut. Sie arbeiten in den kooperierenden Geschäftsstellen Menzelen-Ost und Menzelen-West (Leitung: Volker Oppers), Veen und Labbeck (Leitung: Anette Beckmann) sowie Lüttingen und Vynen (Leitung: Karl-Heinz Kösters). Die von den Veränderungen betroffene Kundschaft wurde schriftlich informiert.
Über den Service in den Geschäftsstellen hinaus stehen im Bereich der beratungsintensiven Produkte, von der Kapitalanlage bis zur privaten Altersvorsorge, eigens dafür aus- und weitergebildete Spezialisten zur Verfügung. Mit diesen können sowohl während als auch abseits der Öffnungszeiten persönliche Termine vereinbart werden.
MOERS. Wer an Runkelrüben, Butterblumen oder Moderlieschen achtlos vorübergeht, ist selber schuld. Christian Behrens und Thomas Hunsmann, die Entdecker der „Kleinen Welten am Niederrhein“, beweisen das in ihrem vierten Buch einmal mehr. „Wieder seh ich den Mond...“ ist ein vergnügliches und lohnendes Bilder-, Lese- und Liederbuch geworden. Es lenkt den Blick auf die kleinen Dinge des Alltags, in denen Behrens die ganz großen Themen wie Liebe, Glück oder Glaube sichtbar werden läßt. Zur Buchpräsentation fanden sich rund 120 Gäste im Martinstift ein.
„Unser Dank gilt der Enni und der Sparkasse Moers“, so Christian Behrens eingangs. Der Energieversorger und das Kreditinstitut hatten die Drucklegung des Buches und die Präsentation im festlichen Rahmen des Martinstiftes ermöglicht. Bei Kerzenschein und Wein nahmen Behrens und Hunsmann die Gäste mit auf einen kurzweiligen Spaziergang durch die Lieder, Texte und Bilder des neuen Buches. Behrens: „Es gibt Nachwuchs in den kleinen Welten.“
Wer hätte beispielsweise gedacht, daß es im „Käferkrabbelland“ einen Blütenbund mit einem regen Vereinsleben gibt. Gleich nebenan freuen sich „Veilchen im Frühling blau“, Bienen fühlen sich von ihrer liebsten Blüte betrogen und „Zwei Käfer feiern Hochzeitsnacht“. Glaubt man Christian Behrens, so „werden am Niederrhein Märchen wahr“.
Diese erzählt er mit Leidenschaft. Balladesk springt der Niederrheindichter dabei in extreme Rollen. Zur Musik von Thomas Hunsmann singt er das Lied vom Softie und Hausmann. Und nur wenig später erzählt er die „wahre“ Geschichte vom Ritter Lancelot, mit der er sich in die entgegengesetzte Ecke der chauvinistischen Männer katapultiert. Fazit des edlen Ritters: „Ach, was sind schon Gut und Geld gegen so ein Rübenfeld.“
Mal poetisch, mal flapsig und respektlos, so präsentiert sich Christian Behrens zu Melodien seines Freundes Thomas Hunsmann auch in seinem vierten Buch und Programm. Bei der Premiere im Martinstift erhielten die beiden dafür verdienten und lang anhaltenden Applaus. Das Buch ist beim Verlag Aragon erschienen und kostet 14,80 Euro.
XANTEN. Ein großartiges Chorerlebnis wird am 28. und 29. November im Xantener Dom geboten. Die Wiener Sängerknaben sind zu Gast, und kein anderer als der künstlerische Leiter des berühmten Knabenchores, Gerald Wirth, steht höchstpersönlich am Dirigentenpult. In einer Pressekonferenz sagte jetzt Thomas Breznika, Leiter der Dom-Musikschule: „Die Wiener Sängerknaben bieten in Xanten ein perfektes Programm, wie es besser nicht paßt!“
Die nummerierten Plätze im Dom sind an beiden Abenden ausverkauft. Für die übrigen Plätze (Hochchor und Seitenschiff) sind noch Karten in der Tourist-Information am Mitteltor für 15 bzw. 20 Euro erhältlich.
Von einem „Großereignis im Jubiläumsjahr“ sprach Alfred Melters, der zum Organisationsteam für die Jubiläumsfeierlichkeiten gehört. Ohne die „Hilfe guter Freunde“ wäre es nicht möglich gewesen, die Wiener Sängerknaben nach Xanten zu holen. Melters meinte damit die Sparkasse Moers, die in der Pressekonferenz durch Vorstandsmitglied Ulrich Ruthenkolk und Gebietsdirektor Willy Deselaers vertreten war. Ulrich Ruthenkolk unterstrich die enge Verbundenheit seines Hauses mit der Region und die Verpflichtung, sich für Soziales und Kultur stark zu machen. Willy Deselaers sagte schmunzelnd, daß man ihm (er ist ebenfalls Mitglied des Jubiläums-Orgateams) bereits den nächsten Ausschuß angeboten habe, der das Programm der Junggesellenschützen Alpen zum Jubiläum im Jahre 2005 vorbereiten soll.
Mit etwa 27 000 Euro schlagen die beiden Auftritte der Wiener Sängerknaben zu Buche. Das Geld kommt weitgehend durch den Kartenverkauf zusammen, zudem gibt die Sparkasse Moers „Rückendeckung“. Geboten werden u.a. Werke von Haydn, Schubert und Monteverdi, und als Zugaben sind jetzt bereits Adventslieder abgekündigt.
MOERS. Erika Pluar ist ein Multitalent: Als Schauspielerin, Regisseurin, Musikerin, Sängerin und Bestsellerautorin demonstriert die Wienerin ihre künstlerische Vielfalt immer wieder aufs Neue. In einer von der Sparkasse Moers in Zusammenarbeit mit der Moerser Gesellschaft zur Förderung des literarischen Lebens initiierten Lesung stellte die langjährige Burgtheater-Schauspielerin vor rund 150 Zuhörern in der Kundenhalle des Kreditinstitutes ihren Roman „Die Wahl“ vor.
Immer wieder wird in den Büchern von Erika Pluhar der autobiographische Hintergrund gesucht. Dabei, so sagt sie, sei sie doch ein „Freund des Erfindens“. Doch dieser Roman ist tatsächlich „in seiner Basis autobiographisch, seine Grundidee der Autobiographie entnommen“. Thema in Erika Pluhars neuem Buch ist die Politik, eingewoben in die Geschichte zweier Frauen. Charlotte Wohlig, eine Frau um die sechzig, ehemalige Schauspielerin und eine geachtete Persönlichkeit ihres Landes, wird von dessen allein regierender sozialdemokratischer Partei aufgefordert, als Bundespräsidentin zu kandidieren – ein Angebot übrigens, das Erika Pluhar selbst vor einigen Jahren abgelehnt hat.
Liebesfähigkeit einer reifen Frau.
Nach vielen Gesprächen mit der Tochter Klara, die seit einem Unfall in der Kindheit auf den Rollstuhl angewiesen ist, beschließt Charlotte, sich der Herausforderung zu stellen - unter einer Bedingung: "Daß ich stets bei meiner eigenen Meinung und Überzeugung bleiben müßte.“ Gleichzeitig zu dem öffentlichen Sich-Behaupten-Müssen geht es um eine ungewöhnliche Mutter-Tochter-Beziehung, um eine neue Liebe in Charlottes Leben und die daraus erwachsende Verstrickung, um die Wahl des Mannes zwischen Macht und Lebenswahrhaftigkeit und die Liebesfähigkeit einer reifen Frau.
Mit ihrer unvergleichlich warmen und tiefen Stimme las Erika Pluhar in der voll besetzten Kundenhalle ausgewählte Ausschnitte aus dem Buch: Gespräche zwischen Charlotte und Klara und fiktive Ansprachen an die Öffentlichkeit, die Einstellungen der Autorin zur Politik, aber auch zu Lebens- und Liebensfragen durchscheinen lassen. „Wie begegnen wir dem Terrorismus“, fragt die Politikerin Charlotte und gibt selbst die Antwort: „Begegnen wir dem Terrorismus. Vielleicht, indem wir versuchen, ihn zu ergründen. Aber auf keinen Fall, indem wir Hysterie erzeugen oder Sensationslust befriedigen. Leben wir möglichst so, daß in unserem Menschenumfeld privater Terror nicht vorkommt.“
Allen Intrigen und Anfeindungen zum Trotz bekennt Charlotte sich zu ihrer Liebe und zu ihrer neuen Aufgabe: „Sicher gibt es Hindernisse. Aber es gibt auch den Willen und die Kraft, diese zu überwinden. Man kann scheitern und aufgeben, man kann aber auch lernen und erkennen.“ Als „kleinen Nachschlag“ gab es das Märchen von Marie mit dem Holzbein und eine kleine Auswahl gesprochener Liedtexte, zum Abschied dann noch ein kleines Lied, a cappella: „An einem Tag, der hell ist und vertraut...“ Viel Applaus für eine starke Frau – lebendig, beweglich, veränderbar. „Ich weiß, wovon ich rede“, läßt Erika Pluhar Charlotte sagen – und meint damit sich selbst.