Förderverein richtete in Borth einen Schul-Kiosk ein

RHEINBERG. Kurz nach dem Pausengong in der Gemeinschaftshauptschule Borth stehen die Schüler vor der Theke von Jutta Lips in Dreierreihe. „Käsebrötchen und Thunfischbaguettes sind die Renner“, sagt sie. Auf den neuen Schul-Kiosk, der auf Initiative des Fördervereins der Schule entstanden ist, will bereits jetzt niemand mehr verzichten. „Die Nachfrage der Schüler spricht für sich, die Eltern sind froh, daß ihre Kinder hier günstig etwas essen können und für die Lehrer bleibt sogar ab und zu noch etwas übrig“, sagt Schulleiter Friedhelm Mintzer.

Kühltheke von der Sparkasse

Kopfzerbrechen hatte dem Förderverein und seiner Vorsitzenden Christel Kahle-Rechter bis zuletzt noch die vom Ordnungsamt geforderte Kühltheke bereitet. Dafür fehlte das Geld, die Sparkasse am Niederrhein sprang kurzfristig mit einer Spende ein. Nun kann Jutta Lips die beliebte Pizza, die Baguettes, Brötchen, Donuts, Mohrenköpfe und Getränke gleich nach der Lieferung einkühlen und jederzeit frisch verkaufen. Christa Kahle-Rechter: „Wenn ich sehe, wie gut das Angebot angenommen wird, geht mir das Herz auf.“

Mehr als die Hälfte der 270 Schüler an der GHS Borth kommen von außerhalb, meist mit dem Bus. „Manche sind schon eine halbe oder dreiviertel Stunde vor dem Unterricht hier, die können dann noch in Ruhe frühstücken“, so der Schulleiter. Entsprechend früh beginnt der Dienst für Jutta Lips, deren Kinder die Schule längst verlassen haben. „Nun habe ich doch Zeit, mich stärker im Förderverein zu engagieren“, sagt sie. Morgens um sieben Uhr beginnt der Dienst im Schul-Kiosk, gegen 12 Uhr ist wieder alles für den nächsten Tag vorbereitet.

Porzellan-Verleih

Bei soviel gastronomischem Erfolg hat der Förderverein bereits neue Ideen entwickelt. Vorsitzende Kahle-Rechter: „Wir haben jetzt einen Porzellan-Verleih ins Leben gerufen.“ Feiern bis zu 120 Personen können damit ausgestattet werden, Interessenten wenden sich einfach an das Sekretariat der Hauptschule in Borth. Die Leihgebühr fließt wiederum in den Topf des Fördervereins, der demnächst einige Mofas anschaffen will. Schulleiter Mintzer: „Zwei unserer Lehrer können die Führerscheinprüfung abnehmen.“ So soll auch finanziell schlechter gestellten Schülern ermöglicht werden, die unter Jugendlichen begehrte Fahrerlaubnis zu bekommen.

13.5.2004