VOM ANLAGEMARKT
Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
NIEDERRHEIN. Eine Eskalation des Handelsstreits mit den USA hätte das Potenzial, einen spürbaren Schwungverlust der chinesischen und letztlich der globalen Konjunktur herbeizuführen. Vor diesem Hintergrund sind die Ergebnisse des Treffens der Präsidenten Trump und Xi am Rande des G20- Gipfels in Osaka zu begrüßen. Ob es den Verhandlungsführern nun gelingt, in einer für Trump akzeptablen Zeitspanne Fortschritte zu erzielen, ist aber unklar.
Die angedrohte Einführung von Strafzöllen auf die bisher verschont gebliebenen Importe aus China steht weiter im Raum. Als mögliche chinesische Antworten werden zwei völlig unterschiedlich wirkende Maßnahmen diskutiert. Einerseits könnte China seine Währung abwerten, um den Effekt der Strafzölle zu kompensieren. Aktuell notiert die chinesische Währung nach wie vor unter der magischen Schwelle von sieben Yuan pro Dollar. Eine Abwertungsstrategie würde wohl robuste Gegenmaßnahmen in Washington provozieren.
Alternativ könnte China auch seine massiven Bestände von US-Treasuries auf den Markt werfen. Wenn die amerikanische Notenbank Fed nicht stützend eingreift, wäre in diesem Fall ein kräftiger Zinsanstieg am US-Rentenmarkt ein plausibles Szenario. Dies würde der US-Konjunktur und den öffentlichen Haushalten schaden. Allerdings müssten die durch den Verkauf erlösten Mittel entweder zurückgeführt werden – was mit einer merklichen Aufwertung des Yuan verbunden wäre – oder an einem anderen Markt angelegt werden.
Angesichts der gewaltigen Volumen der chinesischen Währungsreserven ist nicht zu erkennen, wo man diese Mittel außerhalb des Marktes für US-Staatsanleihen unterbringen könnte, obwohl sie theoretisch beispielsweise in der Form von Bankguthaben geparkt werden könnten. Zieht man das Geld aus den USA ab, freut sich Donald Trump über einen schwächeren Dollar.
Autor Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
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17.7.2019