VOM ANLAGEMARKT
Jörg Pöhler ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
NIEDERRHEIN. Die Verlängerung des Anleihen-Kaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) scheint aufgrund der allgemein erhöhten Unsicherheiten eine quasi ausgemachte Sache zu sein. Raum für Spekulationen geben mögliche Regeländerungen. Die EZB möchte sich ihren Handlungsspielraum nicht einschränken lassen, diskutiert wird ein flexiblerer Umgang mit dem Verteilungsschlüssel zwischen den Ländern.
Neben den unklaren ökonomischen Folgen einer Neuausrichtung der US-Wirtschaftspolitik dürften den EZB-Rat vor allem mögliche Auswirkungen auf die politische Architektur in Europa alarmieren. Ein Aufstieg populistischer Parteien würde national-egoistische Interessen in den Vordergrund rücken und die Währungsunion in Gefahr bringen. Für die EZB, die nicht ganz uneigennützig zur wichtigsten Verteidigerin des Euro geworden ist, bedeutet dieses Szenario eine erhöhte Alarmbereitschaft.
Mit Blick auf die anstehenden Wahlen im kommenden Jahr scheint eine Verlängerung des Kaufprogramms über den März 2017 hinaus sehr wahrscheinlich. Vermutlich wird die EZB auf Nummer sicher gehen und den zeitlichen Rahmen für eine Reduzierung der Ankäufe nicht zu eng stecken. Die jüngsten Inflationsdaten geben der EZB genügend Rückhalt, um ihre ultralockere Geldpolitik fortzusetzen.
Der moderate Anstieg der Euro-Teuerung auf 0,6 Prozent im November sowie die unveränderte Kernrate von 0,8 Prozent dürften dazu beitragen, dass sich ihre Inflationsprojektionen für 2017 (1,2 Prozent) und für 2018 (1,6 Prozent) kaum verändern. Das Wunschziel von 2 Prozent wird einstweilen aber nicht erreicht.
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7.12.2016