Frank Hoster berichtet vom Anlagemarkt

NIEDERRHEIN. Trotz heftiger politischer Ausschläge in Griechenland und den USA gab es im Ergebnis eigentlich wenig Überraschendes. Demnach hätte es an den Finanzmärkten eine ruhige Woche geben können. Doch was geschah stattdessen? Die Aktienindizes in den USA und in Europa gaben merklich nach. Sicherheit war wieder gefragt, US-Treasuries und Bundesanleihen legten zu. Die Risikoaufschläge auf die Peripherieanleihen kletterten, der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar.

Wenn in der US-Politik alles beim Alten bleibt, so kommen auch die alten Probleme wieder zum Tragen. Die sogenannte „fiskalische Klippe“, das Auslaufen von Steuersenkungen sowie automatische Ausgabenkürzungen, steht wieder auf der Agenda. Es ist mit einem harten Ringen um einen Kompromiss im Kongress zu rechnen. Vermutlich wird der auch gefunden, bis dahin kann die Unsicherheit die Finanzmärkte aber noch erheblich irritieren. Selbst eine Einigung mit Steuererhöhungen könnte die Aktienkurse belasten.

Eigentlich sollten sich die Haushaltsprobleme in den USA negativ auf den US-Dollar auswirken. Möglicherweise herrscht aber einmal mehr die Fluchtbewegung in den vermeintlich sicheren Greenback-Hafen vor, was dann die Abwärtsrisiken beim Euro-Dollar-Kurs erhöht. Die europäische Schuldenkrise gibt ebenfalls keine Ruhe. So wartet Griechenland weiter auf die Zustimmung für neue Hilfsgelder seitens der Troika. Zudem drücken schwächere Konjunkturdaten aus der Eurozone die Stimmung.

Mittlerweile macht sich der Abschwung auch in Deutschland zunehmend bemerkbar. Während das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal vermutlich noch leicht zulegte, droht im Schlussquartal eine Schrumpfung. Dazu trug auch Hurrikan Sandy bei. Die US-Daten in der Berichtswoche werden kaum überzeugen. Trotz des zunehmenden Pessimismus sollte aber nicht vergessen werden: Die Notenbanken stehen Gewehr bei Fuß.

(Autor Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein. Diese Information dient Werbezwecken. Sie genügt nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und führt nicht zu einem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen, die die Sparkasse am Niederrhein für zuverlässig hält. Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Keine Aussage in dieser Veröffentlichung ist als solche Garantie zu verstehen. Die Sparkasse am Niederrhein übernimmt keinerlei Haftung für die Verwendung dieser Publikation oder deren Inhalt. )

14.11.2012

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