Sparkasse unterstützt die Igelfreunde Alpen
Bianca Ritter-Kowalczik (l.) mit einem von 14 Igeln, die sie derzeit betreut. Die Vereinsvorsitzende der ‚Igelfreunde Alpen‘ freut sich über eine 700-Euro-Spende der Sparkasse am Niederrein. Damit konnte unter anderem ein neuer Inkubator gekauft werden. Geschäftsstellenleiterin Kathrin Hüsch (r.) durfte die Igel-Station besichtigen.
ALPEN. Ihren letzten Patienten hat es schlimm erwischt. „Ich komme gerade aus der Tierarztpraxis“, sagt Bianca Ritter-Kowalczik, hebt den Igel behutsam aus der Transportbox und legt ihn auf eine Wärmedecke. Die Tierschützerin zeigt auf die verbundenen Beinchen und eine große, klaffende Wunde an der Seite. „Vermutlich wurde der Igel von einem Gartengerät verletzt, während er unter Blättern im Winterschlaf lag.“ Bianca Ritter-Kowalczik setzt sich seit 2022 für die vom Aussterben bedrohten Stacheltiere ein. „Ich habe viel gelesen, Seminare besucht und verschiedene Igel-Stationen besucht“, berichtet die Alpenerin. Im Laufe des Sommers legte sie bei einer Amtstierärztin eine Sachkundeprüfung ab und erhielt die veterinäramtliche Zulassung zum Betrieb einer Pflegestation. Zudem gründete sie den gemeinnützigen Verein ‚Igelfreunde Alpen‘, dessen Arbeit die Sparkasse am Niederrhein jetzt mit einer Spende von 700 Euro unterstützte.
Das Geld investierte Bianca Ritter-Kowalczik unter anderem in einen neuen Inkubator. „Damit kann man unterkühlte Tiere kontrolliert wieder auf Temperatur bringen“, sagt sie und erklärt der Geschäftsstellenleiterin Kathrin Hüsch, dass die Erwärmung auf keinen Fall zu schnell erfolgen dürfe. „Aktuell pflege ich hier 14 hilfsbedürftige Igel“, sagt Bianca Ritter-Kowalczik und ergänzt: „Im vorigen Jahr habe ich 190 Tiere betreut, von denen die meisten wieder ausgewildert werden konnten.“ Manchmal sei sie bis zu fünf, sechs Stunden täglich mit ihren kleinen Patienten beschäftigt: „Igel, deren Lungen von Parasiten befallen sind, benötigen Sauerstoff und Inhalationen. Anderen muss ich regelmäßig die Wunden aussaugen und Medikamente verabreichen.“
Beim Rundgang durch den warmen zur Pflegestelle umgebauten Kellerraum erfährt Kathrin Hüsch, dass die heimischen Igel deshalb vom Aussterben bedroht seien, weil sie nicht mehr genug gesunde Nahrung und auch keine Rückzugsräume mehr fänden. Darum appelliert Bianca Ritter-Kowalczik an alle Gartenbesitzer: „Lasst wenigstens an einer Stelle einen großen Laubhaufen liegen und legt noch abgebrochene Äste dazu.“ Dort würden sich dann Insekten ansiedeln, die beste Nahrungsquelle für Igel. Andernfalls drohe den Stacheltieren ein qualvoller Tod: „Wenn Igel sich aus Not von Schnecken ernähren müssen, werden sie von Parasiten befallen, die sie von innen auffressen.“ Kathrin Hüsch muss schlucken.
Der Besuch in der Igel-Station hält aber auch schöne Momente bereit. Bianca Ritter-Kowalczik öffnet eine Dose mit hochwertigem Katzenfutter – „bitte ohne Getreide und ohne Gelee“ – und verteilt mit einem Löffel kleine Futterhäufchen auf Unterteller. Dann sehen und vor allem hören die zwei Frauen den Igeln beim Schmatzen zu. Wer mehr über die ‚Igelfreunde Alpen‘ erfahren möchte, findet alles auf www.igel-alpen.de. Und wer jetzt im Winter einen Igel sieht und sich Sorgen um das Tier macht, kann sich direkt an die Igel-Expertin wenden. Entweder per E-Mail an
3.1.2025