Ausstellung in der Sparkasse in Alpen bis 12. Januar
Gemeinsamer Blick in das Protokollbuch, das mit einem Eintrag vom 12. März 1889 beginnt (v.l.n.r.): Wilhelm van gen Hassend, Kulturstiftung, die Gemeindearchivarinnen Kirsten Schmitz und Ursula Hüsch, Geschäftsstellenleiterin Maria Deselaers, Sparkassenvorstand Bernd Zibell und Bürgermeister Thomas Ahls.
ALPEN. Feuchtigkeit, Schimmel und Tintenfraß sind nicht gut für Papier. Für die gelernte Buchhändlerin Kirsten Schmitz war das zunächst keine Neuigkeit, wohl aber, dass die im Archiv der Gemeinde lagernden Akten und Bücher mitunter stark angegriffen sind. „Die Dokumente lagen viele, viele Jahre in einem feuchten Gewölbe“, sagt die Archivarin der Gemeinde. Die fünf am schlimmsten betroffenen Beschluss- und Protokollbücher konnte die Gemeinde mit finanzieller Unterstützung der Kulturstiftung Sparkasse am Niederrhein nun restaurieren lassen. Zusammen mit der Ausstellung ‚Papier ist nicht geduldig’ sind sie noch bis zum 12. Januar in der Sparkasse an der Burgstraße zu sehen.
Anlässlich der Ausstellungseröffnung erinnerte sich Sparkassenvorstand Bernd Zibell an den Einsturz des Kölner Stadtarchivs im März 2009: „Bücher, Bibliotheken und Archive sind unser kulturelles Gedächtnis, es wäre schlimm, es zu verlieren.“ Beim Stöbern im Protokollbuch aus dem Jahr 1889 stieß Bernd Zibell auf eine interessante Stelle. Denn daraus geht hervor, dass die Bürger in Alpen bereits 1897 den Plan fassten, ein eigenes Krankenhaus zu bauen. Doch erst zehn Jahre später hatten sie das Geld für das Marienstift zusammen, nachdem die Gemeinde ein Amtsgebäude und die Bürgermeisterwohnung verkauft hatte.
Bürgermeister Thomas Ahls dankte Kirsten Schmitz und Ursula Hüsch, den beiden hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der Gemeinde, die mit viel eigenem Engagement das Archiv der Gemeinde sichten und ordnen. Ihnen zur Seite steht ehrenamtlich Hermann Hüsch, der mit den beiden Archivarinnen auch die alten Bauakten des Marienstiftes für die Ausstellung herausgesucht hat. In ihnen ist nachzulesen, dass das Erdgeschoss für Frauen und die erste Etage für Männer vorgesehen war.
28. November 2013