VOM ANLAGEMARKT
NIEDERRHEIN. Der Dow Jones-Index hat die bisherigen Höchstkurse übertroffen. Und der Deutsche Aktienindex scheint kurz davor zu sein, dies ebenfalls zu erreichen. Diese Meldungen stoßen nicht bei allen Analysten auf ungeteilten Beifall, vielmehr werden auch kritische Stimmen laut. Denn trotz Renditenotstand in anderen Anlageklassen warnen sie davor, jetzt gleich zu viel Kapital in Aktien zu investieren. Die Kritiker weisen zu Recht auf Rückschlagspotenziale hin.
Zuweilen wird dabei mit folgender Erklärung argumentiert: Die Bewertung der im DAX gelisteten Werte seien zu hoch. Doch eine solch generelle Begründung kann man nicht gelten lassen. Warum? Bevor jemand Aussagen über einen Index macht, sollte er berücksichtigen, um welche Art von Index es sich eigentlich handelt. Ein sogenannter Performanceindex ermittelt die Kurse anders als ein Preisindex.
Der Dow Jones ist ein Kurs- oder Preisindex. Er berücksichtigt beispielsweise Dividendenzahlungen nicht. Es fließt grundsätzlich der um den Dividendenabschlag reduzierte Kurs in den Index ein. Dagegen berücksichtigt ein Performanceindex wie der DAX immer auch Erhöhungen oder Herabsetzungen von Eigenkapital eines Unternehmens sowie Dividendenzahlungen. Deshalb eignet er sich besser für Erfolgsvergleiche mit anderen Anlageklassen.
Hier die Funktionsweise eines Performanceindex einmal ganz plastisch: Der DAX wurde am 1. Juli 1988 eingeführt und per 31. Dezember 1987 mit 1.000 Punkten normiert. Während ich diese Zeilen schreibe, notiert er bei 7.950 Punkten. Zum Vergleich: Als Preisindex berechnet, würde er bei nur 4.330 Punkten liegen.
Aus diesem Grund ist es beim Anlegen in von Indizes abhängigen Wertpapierprodukten immer von Bedeutung, ob es sich bei dem zugrunde liegenden Index um einen Performance- oder Preisindex handelt. Das sollten Sie und Ihr Anlageberater stets bedenken.
(Autor Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein. Diese Information dient Werbezwecken. Sie genügt nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und führt nicht zu einem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen, die die Sparkasse am Niederrhein für zuverlässig hält. Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Keine Aussage in dieser Veröffentlichung ist als solche Garantie zu verstehen. Die Sparkasse am Niederrhein übernimmt keinerlei Haftung für die Verwendung dieser Publikation oder deren Inhalt. )
27.3.2013