Sparkasse am Niederrhein verleiht Innovationspreise

Grit Hoffmann (3. v.l.) zeigt ein Filterelement, dass vielerorts die Qualität des Trinkwassers verbessern kann. Zwischen Dr. Andreas Hennigs Fingern leuchtet ein nur rund zwei Millimeter dicker Sensor, der beispielsweise in ein Herz eingesetzt werden kann, um dessen Funktion zu überwachen. Beide Wissenschaftler erhielten den von der Sparkasse am Niederrhein vergebenen Innovationspreis Ingenieurwissenschaften. Es gratulierten (v.l.n.r.): Dr. Klaus G. Fischer, Dr. Ralph Hobby, Professor Anton Grabmaier, Dr. Wolf-Eberhard Reiff und Sparkassenvorstand Giovanni Malaponti.

NIEDERRHEIN. Dr. Andreas Hennig und Rik Braun sind die diesjährigen Preisträger der Innovationspreise Ingenieurwissenschaften der Sparkasse am Niederrhein. Dr. Hennig beschäftigte sich in seiner Dissertation mit der Übertragungstechnik für passive Sensortransponder in der Medizin. Der Ingenieur für Wassertechnik, Rik Braun, will mit seiner Masterarbeit die Trinkwasseraufbereitung optimieren. Für ihre Abschlussarbeiten an der Universität Duisburg-Essen erhielten die Ingenieure die mit je 2000 Euro dotierten Auszeichnungen.

Eine vom Vorstand des Fördervereins Ingenieurwissenschaften Universität Duisburg-Essen beauftragte Kommission hatte die beiden Abschlussarbeiten aus insgesamt neun eingereichten Dissertationen sowie Diplom- und Masterarbeiten ausgewählt. Vorstandsvorsitzender Giovanni Malaponti, der zugleich Schatzmeister des Fördervereins ist: „Wir vergeben die Preise bereits seit 1997 und betrachten sie als Teil unserer regionalen Wissenschafts- und Wirtschaftsförderung mit dem Ziel, junge Ingenieure zu fördern und in der Region zu halten.“ Dr. Klaus-G. Fischer und Dr. Wolf-Eberhard Reiff vom Förderverein Ingenieurwissenschaften bezeichnen die enge Verbindung zwischen der Sparkasse am Niederrhein und der Universität Duisburg-Essen als „lebendige, öffentlich-private Partnerschaft.“ Das Auswahlverfahren berücksichtige folgerichtig auch die Kooperation der Forschenden mit regionalen wirtschaftsnahen Instituten oder Firmen.

In seiner Doktorarbeit beschäftigt sich Dr. Hennig mit winzigen, in den menschlichen Körper einsetzbaren Chips, die Herz- und Kreislauffunktionen überwachen können. Der Wissenschaftler entwickelte neue Verfahren, mit denen diese intelligenten Sensoren zukünftig aus dem Körperinneren zuverlässig Daten übertragen können – ohne Batterie. Professor Anton Grabmaier, der die Arbeit betreut hatte, betont: „Die Forschung von Dr. Hennig ist konsequent an der medizinischen Praxis ausgerichtet und ermöglicht bessere Diagnose- und Therapieverfahren.“ Beispielsweise könne damit weltweit 10 Millionen herzkranken Patienten geholfen werden, ihre Medikamente optimal dosieren zu können. Gegenüber heutigen Behandlungsmethoden sei das Verfahren zudem kostengünstiger.

Rik Braun konnte seine Arbeit nicht persönlich vorstellen, denn der Ingenieur bereitet sich auf ein Projekt in Indien vor. Er ließ sich durch Grit Hoffmann und Dr. Ralph Hobby vertreten, die seine Masterarbeit von Anfang bis Ende begleitet hatten. Rik Braun, der auch über ein abgeschlossenes Studium der Chemie verfügt, entwickelte die Verfahrenskombination Pulverkohle-Membranfiltration weiter. Dabei konzentrierte er sich insbesondere darauf, wie die dort eingesetzte Pulveraktivkohle möglichst effizient störende, organische Stoffe aus dem Trinkwasser an sich binden kann. Grit Hoffmann: „Rik Brauns Arbeit fügt dem Hybridprozess eine intelligente Dosierbarkeit hinzu.“ Brauns Verfahren ist insbesondere für solche Wasserwerke interessant, die mit ihrer Technik bisher zwar Giftstoffe, aber keine Rückstände von Arzneimitteln oder geschmacks- und geruchsstörende Substanzen aus dem Trinkwasser entfernen konnten.

14.7.2011

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