775 Jahre Dorf Neukirchen mit historischer Meile gefeiert

Gestaltet und ermöglicht wurde der historische Kutschenkorso, an der sich 17 Kutschen beteiligten, durch den Reit- und Fahrverein Prinz Sigismund von Preußen.

NEUKIRCHEN-VLUYN. 775 Jahre Neukirchen zu feiern, ließen den mit dem Jubiläum beschäftigten Arbeitskreis unter Leitung von Anne Brüggestrass fragen: Wie mag es früher im Dorf einmal ausgesehen haben? Die Idee der Museumsstraße im Dorf Neukirchen war damit schon fast geboren. Bürgermeister Böing vollendete den Gedanken am Samstag, 17. September 2005, als er die historische Meile mit dem symbolischen Durchschneiden eines Bandes eröffnete.

In den nun folgenden fünf Wochen können Besucher und Neugierige die Museumsmeile nun erleben und genießen. Gewonnen wurden für dieses Projekt zur lebendigen, buchstäblich begreifbaren Vergangenheit außer den Sponsoren wie der Sparkasse am Niederrhein, ohne deren Unterstützung die Museumsstraße nicht zu realisieren gewesen wäre, weitere 32 Geschäftsleute entlang der Hochstraße. Mit Exponaten aus privatem Besitz oder dem Bestand des Museums dekorierten sie ihre Schaufenster zu verschiedenen historischen Themen.

Bäuerliche Vergangenheit

Dabei geht es zum einen um den Bereich des Einzelhandels mit den Sparten „Backen in alter Zeit“, „Klompenwerkstatt“, „vom Barbier zum Friseur“ oder „Gerätschaften des Apothekers“. Den Themenkomplex Vereine, Kirchen und Verbände belegen Exponate wie das traditionelle Schützensilber, eine Dokumentation zur Geschichte der Dorfkirche, dem Missions- und Erziehungsverein sowie dem Friedhof mit einem Plan aus dem Jahr 1763. Nicht zu kurz kommt die bäuerliche Vergangenheit Neukirchens. Hier geht es unter anderem um die niederrheinische Kaffeetafel, Bauerngärten oder die Kaltblutpferdezucht.

Besonders stolz verwies Bürgermeister Bernd Böing auf das Rahmenprogramm zur Eröffnung der Museumsstraße. „Manche Punkte hätten es verdient, allein als Hauptpunkte unseres Jubiläumsfestes zu dienen“, erklärte er. Nach der Begrüßung durch die Jagdhornbläsergruppe „Lauersfort“ meinte er damit vor allem den Kutschenkorso durch das Dorf. Gestaltet und ermöglicht wurde diese Fahrt, an der sich 17 Kutschen beteiligten, durch den Reit- und Fahrverein Prinz Sigismund von Preußen.

Alle Kutschen waren aufwendig, detailgetreu und historisch dekoriert. Die Fahrgäste hatten sich, um das Bild abzurunden, in Kluft und Tracht aus vergangenen Zeiten gekleidet. Die Gespanne fuhren in gemächlichem Tempo zwei Runden durch das Dorf. Abgeschlossen wurde der Korso durch eine Reitergruppe des ausrichtenden Vereins in historischen Preußischen Husarenuniformen. Ein Konzert in der Dorfkirche mit Werken von Johann Sebastian Bach beschloß den Tag der Museumstrasse.

18.9.2005

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