Bilanzen der drei alten Häuser entwickelten sich 2003 erfreulich

Aus drei Sparkassen wurde eine. Unten der Vorstand der Sparkasse am Niederrhein (v.l.): Winfried Schoengraf, Bernhard Uppenkamp, Karl-Heinz Tenter, Ulrich Ruthenkolk, Franz-Josef Stiel und Frank-Rainer Laake.

NIEDERRHEIN. Die Geschäftsergebnisse aller drei Vorgängerinstitute der Sparkasse am Niederrhein fielen für das Berichtsjahr 2003 erfreulich aus. Im Vergleich zum Jahr davor verzeichneten die früheren Sparkassen Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg Zuwächse in nahezu allen wichtigen Sparten. Die Bilanzsumme wurde - zusammengerechnet - um 202 Millionen Euro auf 3,069 Milliarden gesteigert. Das Betriebsergebnis wuchs um 1,8 Millionen Euro auf 24 Millionen, und der Jahresüberschuß, der 2002 bei 5,0 Millionen Euro gelegen hatte, wird für das Berichtsjahr mit 5,6 Millionen beziffert. Auch die Zuwächse beim Kreditvolumen und bei den Kundeneinlagen veranlaßten den Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Tenter in der Bilanz-Pressekonferenz zu der Äußerung: „Wir stehen in Zeiten andauernder wirtschafts- und finanzpolitischer Unsicherheit auf gesunden Füßen und sind uns sicher, der Region positive Impulse geben zu können!“

Ausweitung im Kreditgeschäft

Zusammengerechnet nahm im Berichtsjahr das Kreditvolumen um 61 Millionen Euro gegenüber 2002 zu. Die Summe der neuen Kredite lag bei 307,1 Millionen Euro und damit um 76 Millionen höher als 2002. Die Größenordnung der Zusagen, so das für die Kreditberatung zuständige Vorstandsmitglied Franz-Josef Stiel, unterstreiche deutlich, daß die Sparkassen ihrer kreditwirtschaftlichen Aufgabenstellung gegenüber Privat- und Geschäftskunden in der Region erneut gerecht geworden seien. Insbesondere die Vergabe von Wohnungsbaudarlehen führte zu der Kreditausweitung. Stiel erinnerte in dem Zusammenhang auch an ein aktuelles Frühlings-Kreditprogramm für Häuslebauer, das bereits anläßlich der Immobilia 2004 in Rheinberg vorgestellt worden war und noch zum 31. Mai Geltung hat. Bei einer Laufzeit von acht Jahren ist ein Zinssatz von 4,5 Prozent festgeschrieben (Mindestkreditsumme: 40 000 Euro). Das Sonder-Kreditprogramm wurde bislang in einer Größenordnung von 2,2 Millionen Euro für 24 Darlehen in Anspruch genommen.

Die Kundeneinlagen, Schuldverschreibungen eingeschlossen, erhöhten sich insgesamt um rund 38 Millionen Euro auf 1,980 Milliarden. Freundlicher sah es auch endlich wieder im Wertpapiergeschäft aus. Die Entwicklung an den Aktienmärkten führte zu Zuwächsen. Der Wertpapierumsatz stieg insgesamt von 110,3 Millionen Euro im Jahre 2002 auf 123,4 Millionen im Berichtsjahr.

Herausgestellt wurde in der Pressekonferenz die kontinuierliche Förderung sozialer, sportlicher und kultureller Belange im Geschäftsgebiet, das nunmehr die Städte Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Xanten sowie die Gemeinden Sonsbeck und Alpen umfasst. Zahlreiche Vereine, Verbände und Organisationen profitierten im Berichtsjahr wieder von den Töpfen Spenden (insgesamt knapp 443 000 Euro) und Prämienspar-Zweckertrag (etwas über 200 000 Euro). Dazu kommen noch die Stiftungsausschüttungen. Den Sparkassenstiftungen wird in nächster Zeit weiteres Kapital zur Verfügung gestellt.

Präsenz der Sparkasse vor Ort

Die Versorgung der Bevölkerung mit allen Bankdienstleistungen, die Ausstattung der heimischen Wirtschaft mit Krediten und die Pflege eines flächendeckenden Geschäftssellennetzes sieht der Vorstand der Sparkasse am Niederrhein weiterhin als Eckpfeiler der Aufgabenstellung an. „Mit 43 Geschäfts- und acht SB-Stellen sind und bleiben wir auf absehbare Zeit in der Fläche präsent,“ versicherte Vorstandsmitglied Winfried Schoengraf. Betriebsbedingte Kündigungen, das wolle er nochmals unterstreichen, werde es nicht geben. Die Sparkasse am Niederrhein gehört mit zur Zeit 890 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben in der Region. Die erste gemeinsame große Lossprechungsfeier galt im Februar dieses Jahres 34 jungen Bankkaufleuten aus allen Unternehmensbereichen. Zum 1. August 2004 werden 16 neue Auszubildende eingestellt. Zu diesem Stichtag wird dann die Gesamtzahl der „Azubis“ bei 52 liegen.

Ideale Größenordnung

„Es ist sehr gut gelaufen!“ Mit diesem Satz skizzierte Karl-Heinz Tenter dreieinhalb Monate nach der Fusion die aktuelle Lage. Drei wirtschaftlich gesunde Geldinstitute hätten sich harmonisch zusammengefunden und bildeten eine neue Sparkasse, die in dieser Größenordnung sowohl geschäftspolitisch als und betriebswirtschaftlich gesehen nahezu als ideal zu bezeichnen sei. So könne nicht nur mit Blick auf die Jahresabschlüsse der früheren drei Sparkassen, sondern auch bereits für das neue Haus eine erste positive Bilanz gezogen werden. Die Sparkasse am Niederrhein liegt etwa an 80. Stelle unter insgesamt rund 520 Sparkassen in Deutschland.

15.4.04