Gründung vor 350 Jahren / Präsentation in der Sparkasse
NEUKIRCHEN-VLUYN. Am Wochenende 17./18. Juli 2004 wurde die Ortschaft Rayen in ein Meer von Papierrosen und Fahnen getaucht. Torbögen überspannten die Straßen, und die Kranzgemeinschaften, die mit all den Vorbereitungen über Wochen beschäftigt waren, konnten sich voller Zufriedenheit dem Festtrubel hingeben: Ganz Rayen stand Kopf, denn die St.-Martini-Schützen-Bruderschaft, die älteste kirchliche Bruderschaft im Gemeindegebiet von Neukirchen-Vluyn, feierte ihr 350jähriges Bestehen.
Historische Orden und Abzeichen
Parallel zu den Jubiläums-Feierlichkeiten wird in den Räumen der Sparkasse an der Poststraße eine Sammlung historischer Schützenabzeichen und Schützenorden gezeigt (noch bis zum 23. Juli). Zur Vorstellung der Präsentation, die nach dem Festwochenende noch um die kleine Königskette und Fahnenschmuck ergänzt werden soll, begrüßte Sparkassendirektor Bernhard Uppenkamp den Vorsitzenden (Hauptmann) der Bruderschaft, Heinz-Wilhelm Buß, und den seit über 30 Jahren als Schießmeister amtierenden Fritz van Rechtern. Uppenkamp und der für Rayen zuständige Vluyner Geschäftsstellenleiter Heinz-Jürgen Rheims sagten eine finanzielle Unterstützung der Feierlichkeiten zu. Rheims stellte zudem „Überraschungen“ in Aussicht.
Seit 34 Jahren ist Heinz-Wilhelm Buß auch als Major der Schützenbruderschaft engagiert, und in dieser Funktion führte er den Festzug an, der am Sonntag um 11 Uhr (nach einem ökumenischen Gottesdienst) auf dem Rayener Berg angetreten war und dann zum Umzug durch die Ortschaft aufbrach. Den Höhepunkt erreichte der Festtag um 14.30 Uhr mit der offiziellen Begrüßung der zahlreichen Gäste und der Verleihung der Urkunden und Pokale zum Stadtbundschießen 2004.
Der Tag zuvor, Samstag, 17. Juli, war geprägt vom Festhochamt in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Eyll-Rayen und dem anschießenden Umzug zum Ehrenmal, wo ein Kranz niedergelegt wurde. Der Abend klang mit einem gemütlichen Zusammensein am Rayener Berg aus.
Pater Anton ist Präses
Die St.-Martini-Schützenbruderschaft Eyll-Rayen von 1654 rekrutiert ihre Mitglieder hauptsächlich aus dem Neukirchener Ortsteil; ein kleinerer Teil kommt aus dem unmittelbar benachbarten Eyll, wo auch die Pfarrkirche steht. Pater Anton vom Orden der Karmeliter, der das als „Eyller Schlößchen“ bekannte Kirchlein betreut, ist Präses der Bruderschaft, die nicht nur auf eine lange, sondern auch eine interessante Geschichte zurückblickt. So wurde das alte Schützensilber, das 150 Jahre als verschollen galt, im Jahre 1958 durch Zufall auf einem Rayener Bauernhof wieder entdeckt – gehüllt in einen einfachen Leinensack. Längst gab es ein neues, gewichtiges Schützensilber, daß König Hans Leesker am Festwochenende trug.
20.7.04