Das Straßenprogramm beim 28. Comedy Arts Festival

MOERS. Marco Caroleis Augen funkeln. Die Zuschauerin ahnt, was kommt. Unauffällig will sie sich hinter anderen Passanten verbergen. Vergebens. Das Versteckspiel endet mit einer Flucht ins nächste Restaurant, als Carolei mit verschmitztem Blick näher rückt. Keiner ist vor dem italienischen Komiker mit dem großen Koffer bei seinem Auftritt im Straßenprogramm des 28. Internationalen Moerser Comedy Arts Festivals sicher. Ständig auf der Suche nach einem neuen Opfer für seine Späße, wuselt er umher.

Schnell mal einen Blick in die Einkaufstüten geworfen, dem Mann mit dem langen Bart mit der Schere gedroht und zwischendrin noch für die Fotografen posiert – Carolei zeigte sich als Meister der Improvisation und Interaktion. Permanent zog er neue Requisiten für seine Gags aus den Taschen und seinem Koffer. Er entdeckt einen Zuschauer mit Fahrrad, und schwups steht auf dem Pflaster des Altmarkts ein Hütchen-Hindernis-Parcours. Er erspäht drei Passanten mit Kinderwagen - und schon ist ein kleines Rennen organisiert. Diese Improvisation, gepaart mit seiner ausgefeilten Mimik und Gestik, ließ seinen Auftritt zu einem Feuerwerk von Schalk und Schabernack werden.

Ein weiterer Höhepunkt des Straßenprogramms: der Auftritt von „Duett Complett“. Simon Flamm und Thomas Schaeffert kombinierten in ihrem Programm Jonglage, Musik, Akrobatik und Comedy zu einer Mischung, die den Zuschauern Mund und Augen offen stehen ließ. Nicht nur, daß sie der Schwerkraft widersprechende Akrobatiknummern zeigten. Sie spielten dazu Gitarre, jonglierten und trieben ihre Späße mit dem Publikum. Sie jonglierten mit nicht weniger als sechs Ukulelen und spielten gleichzeitig ein Lied auf ihnen. Nichts schien unmöglich für die beiden Freiburger zu sein, die ihr Handwerk auf einer Zirkusschule lernten.

Das Theater Carbid aus den Niederlanden und der Komiker Florin mit seinem Hund Cato rundeten das Straßenprogramm ab. Vor allem den jüngeren Zuschauern gefielen die Späße, die Florin mit seinem gescheckten Terrier trieb. Die zwei präsentierten sich als gut aufeinander eingespieltes, sechsbeiniges Duo. Verblüffende Dressurnummern vermischten sie gekonnt mit Clownerien. Den Mittelpunkt des Programms bildeten die Rechenkünste des Hundes. Bellend löste der drollige Vierbeiner zum Staunen der Zuschauer einfache Aufgaben.

Wendy van Zanten und Lody Ratsma hatten hingegen ein Programm mit vielen abstrakten und absurden Elementen im Gepäck. Durch den ständigen Umbau eines selbst gebauten Geräts aus zwei auf Rollen montierten Sprossenrahmen spielten sie den Alltag auf einem Bauernhof nach. Aufmerksamkeit war gefordert, wollte man die Transformationen nachvollziehen und der Geschichte folgen. Der Lohn war eine Show voller abstruser visueller und komischer Einlagen.

8.8.2004Auf dieser Seite haben wir für Sie Impressionen vom Straßenprogramm des 28. Comedy Arts Festivals zusammen gestellt. (Zum Vergrößern der Fotos bitte einfach darauf klicken)