Anlagetip von Harald Schönherr / Daimler-Chrysler im Windkanal
NIEDERRHEIN. Daimler-Chrysler (ISIN DE0007100000) erlebte eine recht turbulente Hauptversammlung. Und auch danach kommt der Konzern nicht zur Ruhe. Beobachter fordern, Firmenchef Schrempp an die Luft zu setzen. Mit der jüngsten Aussage der Automobilbauer, Mitsubishi nicht weiter unterstützen zu wollen, sehen sich Analysten wie Independent Research oder Dresdner Kleinwort Wasserstein dazu genötigt, Daimler als Kaufempfehlung herauszustellen. Grundsätzlich wird dieser Schritt positiv bewertet, jedoch sind noch viele andere Sachverhalte ungeklärt. Da ist ein Gerichtsprozess mit dem ehemaligen Chrysler-Grossaktionär Kerkorian, in dem Mitte Mai ein Urteil kommen kann. Da ist Chrysler, das Fass ohne Boden, oder die Kooperation mit Hyundai, die aktuell Verträge mit Daimler Chrysler kündigen wollen. Zudem ist noch unklar, ob Daimler Chrysler hohe Abschreibungen hinsichtlich Mitsubishi drohen oder das Desaster schon berücksichtigt ist. Und als wäre nichts passiert, reist Herr Schrempp in Asien umher und möchte seine Welt-AG unverdrossen weiter ausbauen. Die Aktie hat in den letzten Tagen über 15 Prozent zugelegt, ob da kurzfristig nicht zu viel Fantasie hineingelegt wurde?
Hedge-Fonds sind kein Teufelszeug
Sogenannte Hedge-Fonds sind nur etwas für Spezialisten, sie sind jedoch kein "Teufelszeug". Es werden dabei Investmentstrategien eingesetzt, die seit vielen Jahren bekannt sind. Als Ergänzung zu herkömmlichen Anlageformen können sich solche Fonds durchaus anbieten. Dass jedoch spezielle und höhere Risiken in diesen Anlagen stecken, zeigte vor einigen Jahren die Beinahe-Pleite des riesigen US-Fonds LTCM. Nun hat sich J.P. Morgan mit dem international renommierten Hedge-Fonds-Manager MAN Investment erneut zusammengetan und bildet das sogenannte Global HedgeSelection Zertifikat II (ISIN DE000A0AY6D6). Es handelt sich um eine Inhaberschuldverschreibung in Form eines Indexzertifikates, das an die Entwicklung eines breit diversifizierten Hedge-Fonds-Index gekoppelt ist. J.P. Morgan erwartet durch diese Kombination und eine breite Streuung eine deutliche Verbesserung von Depotstrukturen, geringere Gesamtvolatilität und eine höhere Rendite. Ab 5.000 Euro und bei einem Ausgabekostensatz von 5 Prozent kann dieses Zertifikat bis zum 19.5.2004 gezeichnet werden.
29.4.2004
(Unser Autor Harald Schönherr ist Anlageexperte der Sparkasse am Niederrhein. - Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten. Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben können wir nicht übernehmen, und keine Aussage in diesem Bericht ist als solche Garantie zu verstehen.)