Harald Schönherrs Börsentip
KREIS WESEL. Zum Jahresende, so Harald Schönherr von der Sparkasse Moers, werden wieder viele geschlossene Fondsangebote auf den Markt kommen. Hierbei spiele die aktuelle Steuerdiskussion in Deutschland eine nicht unbedeutende Rolle. Der Vorteil bei Auslandsimmobilienfonds: Man erhält weitgehend steuerfreie Ausschüttungen unter Progressionsvorbehalt durch das Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen der BRD und diesen Ländern.
Aber Anleger sollten unbedingt auch die Langfristigkeit Ihrer Investition berücksichtigen. Unter zehn Jahren geht hier grundsätzlich gar nichts. Darüberhinaus ist neben den allgemeinen Immobilienkriterien wie Lage, Art des Objektes, Vermietungsstand usw. auch auf die jeweilige Währung zu achten. Glücklicherweise gibt es in Österreich und den Niederlanden ebenfalls den Euro, so dass hier die Währungsrisiken aus der Immobilienanlage zumindest ausgeschlossen werden können. WestFonds bringt in Kürze den Interra Austria II mit einer Top-Immobilie in Wien heraus, während Real I.S. ein Einkaufszentrum in Bischofshofen (bekannt wegen der Vier-Schanzen-Tournee) im Angebot hat. In den Niederlanden kann man derzeit mit AXA Merkens / Sal. Oppenheim investieren. Hier zeigt sich jedoch, dass man sich vor einer Kaufentscheidung über den einzigen Mieter (KPN) doch seine Gedanken machen sollte.
Wer es gerne mit etwas mehr Pepp hat, kann auch das DBA mit den USA nutzen. ProVictor offeriert derzeit den VII.USA-Fonds, ein Class-A-Bürogebäude mitten in Chicago. Anleger müssen sich aber dessen bewusst sein, eine Investition im US-Dollar zu haben. Aber als Vermögensbeimischung kann das gerade interessant sein.
Grundsätzlich kann eine Immobilienbeimischung in den aktuell hektischen Börsenphasen einen soliden und ruhenden Pol bei der gesamtheitlichen Geldanlage darstellen. Da die Steuervergünstigung des DBA auch nur bis zu bestimmten Höchstgrenzen gilt, bietet sich auch für "kleinere" Vermögensteile schon eine Anlage und gegebenenfalls Aufteilung unter verschiedenen Ländern an.