Weltspartag: Sparbuch behauptet sich
KREIS WESEL. Viele Kinder und Jugendliche waren anläßlich des 78. Weltspartags in der Hauptstelle oder in den Zweigstellen der Sparkasse Moers zu Gast, um angesammelte Cents und Euros auf ihren Sparbüchern gutschreiben zu lassen. Als Präsente hielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreditinstituts Frosch-Rucksäcke und Smile-Kugelschreiber bereit. Zahlreiche Sparschweine wurden „geschlachtet“. In der Hauptstelle etwa war im hinteren Ausstellungsbereich ein „Weltspartag-Schalter“ eingerichtet worden, an dem eifriges Kommen und Gehen zu beobachten war.
Das Sparbuch ist wieder im Kommen. Bei einer aktuellen Umfrage des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) erklärten 58 Prozent von 2000 befragten Deutschen, künftig wieder mehr auf die konservative Geldanlage zu setzen. Während des Börsenbooms wegen seiner geringen Rendite verschmäht, erlebt das Sparbuch in Zeiten abstürzender Börsenkurse eine Renaissance, stellt der DSGV fest.
In der Regel findet der Weltspartag am letzten Werktag im Oktober statt. Da am 31. Oktober Reformationstag ist, fiel der Weltspartag diesmal auf den 30. Oktober.
Geboren wurde die Idee zum Weltspartag am 27. Oktober 1924. Damals hatte die Cassa di Risparmio delle Provincie Lombarde Sparkassenvertreter aus 29 Ländern zum 1. Internationalen Sparkassenkongress nach Mailand eingeladen.
Übereinstimmung fand der Gedanke, "zur Erinnerung an die erste Tagung der Sparkasseninstitute aller Kulturländer" den 31. Oktober (der Schlußtag des Kongresses) eines jeden Jahres als "Weltspartag" (International Saving Day) zu begehen.
Mit dem Weltspartag sollte der Spargedanke gefördert werden. Den Begründern des Weltspartages ging es aber nicht nur um das Sparen von Geld. Auch mit der Zeit, der Kraft und den Sachen sollte gespart werden, hieß es in der 1924 verfaßten Resolution.
1924 herrschte Arbeitslosigkeit und Inflation. Der Grundgedanke des Weltspartages war daher auch, diese triste Situation durch gemeinsames Vorgehen und aktives Handeln zu meistern. Die Bevölkerung sollte ermutigt werden, an die Zukunft zu glauben und Reserven zu schaffen. Diese Zielsetzung hat in den darauffolgenden Jahren, insbesondere in den Jahren des Wiederaufbaues nach dem 2. Weltkrieg, nicht an Aktualität verloren.
1989 hat die UNO den 31. Oktober offiziell zum Weltspartag erklärt. In Österreich wurde der Weltspartag erstmals am 31. Oktober 1925 feierlich begangen.