Mädchengruppe der Marienschule beim Planspiel Börse

Hartmut Schulz ist der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Moers.

 

XANTEN. Neben Politik und Religion steht in der Klasse 9a der Marienschule derzeit noch das Geschehen an der Börse auf dem Stundenplan. Die 32 Mädchen haben sich in sechs Gruppen aufgeteilt und nehmen seit rund acht Wochen am Planspiel Börse der Sparkasse Moers teil. Die bisherigen Depotstände deuten darauf hin, daß die jungen Börsianerinnen bei ihren Käufen und Verkäufen gute Entscheidungen getroffen haben. Bei einem Besuch in der Religionsstunde bei Lehrer Heinz-Gerd Schmitz berichteten die Marienschülerinnen von ihren Erfahrungen und Anlagestrategien.

Auf die Frage, welche Aktie ihren Depots bisher die größten Gewinne gebracht habe, tönt es wie aus einem Mund: "Telekom". Gleich nach den Herbstferien hatten die Mädchen einen guten Teil ihres fiktiven Startkapitals von 50.000 Euro in den Telekommunikationswert angelegt. Sie kauften bei 40 Euro und verkauften, als das Papier den Stand von 47 Euro erreicht hatte. Lehrer Schmitz: "Ginge es um wirkliches Geld, hätte ich den Mädchen geraten, an der Börse längerfristig zu investieren, denn es geht schließlich nicht ums Zocken." Doch sei das Planspiel Börse eben ein Spiel und seine Schülerinnen wollten auch etwas gewinnen. Allein im Geschäftsgebiet der Sparkasse Moers nehmen in diesem Jahr wieder rund 500 Schüler aus 20 weiterführenden Schulen teil.

Ihre Informationen über die 120 zur Auswahl stehenden Werte beziehen die Marienschülerinnen hauptsächlich aus der Tageszeitung und dem Fernsehen. Manche der Mädchen besprechen ihre Pläne zum Kauf oder Verkauf auch zu Hause. Yvonne Ziebells Vater hatte beispielsweise geraten, Aktien der Firma Cisco zu kaufen. "Meine Mitspielerinnen waren aber anderer Meinung und wir haben uns dann für Nokia und McDonalds entschieden", so Yvonne. Handys und Fast Food hätten eben Konjunktur.

Anders als viele Gruppen erteilen die Schülerinnen der Marienschule ihre Orders noch per Papier. Jeweils nach Schulschluß sammelt Andrea Bucksteegen die Orders ein und bringt sie verläßlich zur Sparkasse. Lehrer Schmitz: "Im nächsten Jahr wollen wir das Internet einbinden." Ob diesmal einer der Geldpreise von 1500, 1000 und 750 Mark für die drei Erstplazierten des Planspiels Börse an eine der Mädchengruppen geht, wird die Endabrechnung zeigen.

30.11.2000