Schüler erfahren spielerisch die Welt der Börse

Lehrer Otto Laakmann betreut an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule die Schülerteams, die beim Planspiel Börse mitmachen.

Lehrer Otto Laakmann betreut an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule die Schülerteams, die beim Planspiel Börse mitmachen.

MOERS. Die Turbulenzen bei der Daimler-Chrysler AG gefielen dem 15jährigen Thomas Bönisch gar nicht. "Ich hab das nachmittags in der Zeitung gelesen und die Wertpapiere dann gleich verkauft", sagt Thomas, der die neunte Klasse an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule besucht. Einmal in der Woche trifft sich der Jungbörsianer mit anderen Teilnehmern des Planspiels Börse der Sparkasse Moers im Büro von Lehrer Otto Laakmann. "Seit 15 Jahren schon führen wir die Schüler hier mit Hilfe des Planspiels an wirtschaftliche Themen rund um Börse und Wertpapiere heran", so der Pädagoge.

Zeitlich konkurrieren zwar regelmäßig die Mofa und die Planspiel AG der Schule. "Das Interesse und die Motivation bei den Schülern sind trotzdem hoch", so Laakmann, der in diesem Jahr fünf Gruppen aus den Klassen 8 bis 13 betreut. Die Spielgruppe der "Geier" mit Fabian Reuschel (13), Bennet Linden (13) und Marc Vopel (14) macht zum ersten Mal mit. Bennet: "Wir haben zuerst SAP gekauft, weil sich das Papier im vergangenen Jahr gut entwickelt hat." Und während sich diese Entscheidung während der vergangenen acht Wochen durch eine positive Kursentwicklung bestätigt hat, haben sich andere Käufe als nachteilig erwiesen.

"Ergo habe ich, als der Kurs drastisch zu fallen drohte, sofort verkauft", berichtet Fabian. Die Wertpapiere der Versicherungsgruppe seien letztlich nur gefallen, es habe überhaupt keinen Sinn gehabt, sie im Depot zu halten. Trotz mancher Rückschläge verzeichneten die Jungen knapp zehn Tage vor Beendigung des Planspiels einen Gewinn. Aus den 50.000 Euro Startkapital erwirtschafteten sie einen Überschuß von etwas mehr als 1700 Euro. In echtem Geld wären das ein 1000-Mark-Schein pro Nase zu Weihnachten", so Bennet. Klar, Wertpapier-Depots seien sicherer und die würde er auch wählen, ginge es um sein echtes Geld. Bennet: "Aber schließlich ist das ein Spiel, bei dem wir auch etwas gewinnen wollen."

Die Informationen über die Kursentwicklungen ziehen die Schüler aus den Tageszeitungen und aus dem Internet. Ihre Orders erteilen sie ausschließlich übers Netz. "Schnell und bequem", sagt Marc. Zu Hause hat er zwar noch keinen Internetanschluß an seinem Computer, deshalb nutzt er wie die anderen gerne den Internetraum der Schule. Insgesamt beteiligen sich in diesem Jahr rund 500 Schüler aus 20 weiterführenden Schulen im Geschäftsgebiet der Sparkasse Moers am Planspiel Börse. Den drei Erstplazierten winken nach der Endabrechnung Gewinne in "echtem" Geld: 1500, 1000 und 750 Mark.

30.11.2000

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