VOM ANLAGEMARKT

Anlagemarkt Boersianer beim Aktienhandel 0319

Frank Hoster

Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.

NIEDERRHEIN. Bis zum Ende der Amtszeit von Präsident Mario Draghi Ende Oktober wird es mit Sicherheit keine Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) geben. So viel steht nach deren geldpolitischen Sitzung in der abgelaufenen Handelswoche fest. In der Pressekonferenz goss die EZB ordentlich Öl ins Feuer der bestehenden Konjunktursorgen, die sich speisen aus schwachen chinesischen Handelsdaten, der Skepsis bezüglich des amerikanisch-chinesischen Handelskonflikts sowie dem negativen Konjunkturausblick der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für die Eurozone.

Der Euro leidet unter den veränderten transatlantischen Zinserwartungen und wie immer wertet der Yen als sicherer Anlagehafen auf. Die EZB verschärft mit ihrer jüngsten Kurskorrektur nicht nur den bestehenden Zinsnotstand, sondern auch die Unsicherheit unter den Anlegern. Die Kapitalmärkte registrieren verwundert die deutliche Revision der Wachstums- und Inflationsprojektionen durch die EZB. Deren Experten rechnen nunmehr mit einem Wachstum von 1,1 statt 1,7 Prozent. Damit verabschiedet sich die EZB davon, bis 2021 ihr Inflationsziel von nahe 2 Prozent erreichen zu können.

Vor diesem Hintergrund präsentierte Mario Draghi die Beschlüsse des EZB-Rates: Die Leitzinsen sollen mindestens bis Ende 2019 auf ihrem aktuellen Niveau bleiben. Zudem vergibt die Notenbank neue Langfristkredite, um die Kreditvergabe anzukurbeln. Draghi betonte, dass man sich in einem dunklen Raum nur mit kleinen Schritten bewegen solle. Doch ist der Raum tatsächlich so dunkel? Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) geben zu bedenken, dass die Welt nach der Amtszeit von Draghi vielleicht doch nicht mehr so düster aussieht, wie von ihm auf der jüngsten Pressekonferenz vermittelt. Eine EZB-Zinswende zum Jahreswechsel bleibt also vorstellbar.

Autor Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.

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13.3.2019