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Anlagemarkt Datenanalyse 0819

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Oliver Lenzen ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.

NIEDERRHEIN. Nachdem US-Präsident Trump neue Strafzölle auf Importe aus China ankündigte, hat der chinesische Yuan deutlich an Wert verloren. Erstmals seit elf Jahren legte der US-Dollar gegenüber der chinesischen Währung auf über sieben Yuan zu.

Das US-Finanzministerium brandmarkte China sofort als Währungsmanipulator. Dabei hat China wohl gar nicht aktiv am Markt eingegriffen, sondern dem durch Trumps Handelskonflikt hervorgerufenen Abwertungsdruck nachgegeben und anders als zuvor den Wechselkurs nicht verteidigt. Eigentlich wäre das China möglich, besitzt das Land mit gut drei Billionen US-Dollar Devisenreserven doch dafür genügend Munition.

Das Tolerieren einer Yuan-Abwertung deutet darauf hin, dass China ein Zeichen an Trump senden will, frei nach dem Motto: Wir können auch anders. Derweil beschimpft Trump fast täglich die eigene Notenbank Fed wegen der seiner Meinung nach zu hohen Zinsen – aber die Wechselkurse reagieren kaum.

Aus Währungssicht liegt der Präsident nicht ganz falsch. Entweder müsste sich Trump zusätzliche Gelder genehmigen lassen oder die Hilfe der Fed in Anspruch nehmen, denn deren Mittel sind quasi unbegrenzt.

Außerdem könnte die Notenbank die von ihm geforderten massiven Zinssenkungen durchführen. Bislang reagierte die Fed mit einer Reduktion um 25 Basispunkte vorsichtig, auch wenn sich zumindest noch ein weiterer Schritt abzeichnet.

Am Devisenmarkt profitierten bislang die sicheren Anlagehäfen Schweizer Franken und Japanischer Yen. Zuletzt erholte sich sogar der Euro, bevor das Politikchaos in Italien einsetzte. Sollte der US-chinesische-Währungskonflikt tatsächlich eskalieren, könnte der Euro – aus EZB-Sicht ungewollt – der große Gewinner sein.

Autor Oliver Lenzen ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.

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14.8.2019