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Anlagemarkt Unterschiedliche historische Kompasse 0618

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Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.

NIEDERRHEIN. Die großen drei Notenbanken – Fed, EZB und Bank of Japan – hatten ihre letzten Sitzungen vor der Sommerpause. Was die amerikanischen und auch die japanischen Währungshüter in Sachen Geldpolitik jetzt festlegten, war vorhersehbar. Hingegen überraschte die europäische Zentralbank alle Anleger, die mit einer Zinswende für das erste Halbjahr 2019 gerechnet hatten.

Die US-Notenbank wird ihren Zinserhöhungskurs sehr gemächlich fortsetzen, nachdem sie die allseits erwartete zweite Leitzinsanhebung in diesem Jahr bekannt gegeben hat. Treu geblieben ist sich auch die Bank of Japan, die an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhält. Seit Februar 2016 gilt in Japan ein negativer Zinssatz von minus 0,1 Prozent.

Die EZB bleibt dabei, den Einstieg in den Ausstieg ihrer expansiven Geldpolitik vorzubereiten. Doch soll dieser Schwenk noch vorsichtiger erfolgen, als viele erwartet hatten. Die Kernbotschaft lautet: Die Zinsen bleiben niedrig. Immerhin hat die EZB den Abschluss ihres Anleihe-Kaufprogramms angekündigt, auch weil es die Inflationsentwicklung rechtfertigt.

Zunächst wird die europäische Währungsbehörde bis Ende September weiter jeden Monat für 30 Milliarden Euro zusätzlich Anleihen kaufen. Ab Oktober aber sollen die Nettokäufe auf monatlich 15 Milliarden Euro gesenkt und am Jahresende schließlich eingestellt werden.

Um die Erwartungen auf Zinserhöhungen zu dämpfen, soll der Leitzins mindestens den Sommer 2019 hindurch auf den derzeitigen Tiefständen verbleiben. Damit hat die europäische Geldpolitik bemerkenswert deutlich auf die erhöhte konjunkturelle Unsicherheit reagiert. Die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) rechnen nun mit einem ersten Zinsschritt im dritten Quartal 2019.

Autor Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.

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20.6.2018