VOM ANLAGEMARKT
Jörg Pöhler ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
NIEDERRHEIN. Die letzten Wochen haben neue Höchststände an den Aktienmärkten mit sich gebracht. Gleichzeitig stiegen die Renditen von Staatsanleihen aus der Peripherie des Euroraums. Wie passt das zusammen?
Wir beobachten momentan eine hohe politische Unsicherheit in den USA und Europa, die sich aber nur teilweise an den Kapitalmärkten niederschlägt. Weder der von uns erwartete Brexit-Antrag noch die heutige Wahl in den Niederlanden scheinen die Marktteilnehmer aus der Ruhe zu bringen. Wird 2017 trotz dieser Stolpersteine also ein gutes Jahr für Wirtschaft und Kapitalmärkte?
Auch Unternehmen und Verbraucher machen sich scheinbar wenig Sorgen. Sowohl der deutsche Einkaufsmanager-Index als auch der ifo-Geschäftsklimaindex sind weiter angestiegen, obwohl die Indizes bereits auf hohen Niveaus liegen. Gerade für Deutschlands Wirtschaft sind wir deshalb in den letzten Wochen zuversichtlicher geworden. Einiges deutet auf eine Beschleunigung des Wachstums im ersten Quartal hin.
Getrieben vom Ölpreiseffekt lag die Inflationsrate im Februar bei 2,2 Prozent – so hoch wie zuletzt im Sommer 2012. Dennoch: Die Sorglosigkeit könnte sich aufgrund der Kette an Ereignissen – Fed-Sitzung, Niederlande-Wahl und Brexit-Antrag – sowohl am Aktienmarkt als auch bei den Frühindikatoren in Luft auflösen.
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15.3.2017