VOM ANLAGEMARKT
Harald Schönherr ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
NIEDERRHEIN. Angesichts der niedrigen Zinsen fragen Kunden jetzt öfter nach einer Alternative zum Sparbuch. In Beratungsgesprächen stelle ich dabei immer wieder fest, dass Begriffe wie Investmentfonds sowie Anlage- oder Asset-Klassen entweder nur wenig bekannt sind oder abschrecken. Daher werde ich heute einige Begriffe erläutern.
Die vielen unterschiedlichen Produkte am Kapitalmarkt lassen sich anhand bestimmter Kriterien in verschiedene Vermögenswerte (Assets) und Klassen unterteilen. Wir unterscheiden in Aktien, Renten, Immobilien und Rohstoffe. Bei Aktien kann man weiter unterteilen, zum Beispiel nach Ländern und Branchen sowie Standard- und Nebenwerten. Zwischen ihnen gibt es große Unterschiede und auch Kursschwankungen. Investmentfonds bieten die Möglichkeit, regelmäßig kleinere Summen am Kapitalmarkt anzulegen.
Solche Investmentfonds mischen in ihrem Wertpapierkorb unterschiedliche Anlageklassen und Vermögenswerte. Sie sind damit ein Warenkorb verschiedener Rendite- und Risikoprofile. Dabei gilt: Jedes Asset und jede Anlageklasse hat ganz spezifische Chancen, aber auch Risiken. Über die Investition in verschiedene Anlageklassen lässt sich das Risiko allerdings verringern. Der Nobelpreisträger Harry M. Markowitz und andere namhafte Experten haben die Wechselwirkung einzelner Anlageklassen berechnet und damit die Grundlage für solche Mischfonds gelegt.
Ein Rentenfonds dagegen investiert ausschließlich in festverzinsliche Wertpapiere wie zum Beispiel Pfandbriefe, Kommunalobligationen oder Anleihen. Bei Immobilienfonds erfolgt die Kapitalanlage in Grundstücke und Gebäude. Rohstofffonds legen ihre Mittel bei Aktienunternehmen an, die beispielsweise in der Ölindustrie tätig sind. Ein entscheidender Unterschied zum Sparbuch liegt bei all diesen Anlageformen darin, dass man auch Zeit investieren sollte. Wer sein Geld in Fonds oder anderen Vermögenswerten anlegt, sollte einen langen Atem haben.
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25.5.2016