Frank Hoster – Anlageexperte der Sparkasse am Niederrhein.
NIEDERRHEIN. Die Europäische Zentralbank hat geliefert und enttäuscht. Obwohl sie ihre Geldpolitik stärker lockerte als erwartet, haben diese Maßnahmen nicht ausgereicht, um die Börsianer in Kauflaune zu versetzen. Ganz im Gegenteil: Der deutsche Leitindex DAX brach ein, sein Wochenverlust von 2,6 Prozent geht nahezu komplett auf das Konto der EZB. Indem Präsident Mario Draghi auf der Pressekonferenz andeutete, dass keine weiteren Zinssenkungen folgen werden, hat er den Marktteilnehmern das Limit der europäischen Geldpolitik vor Augen geführt.
Die Reaktion an den Kapitalmärkten war ernüchternd und für die Ziele der EZB kontraproduktiv: Die Zinsen an den Rentenmärkten zogen kräftig an, während der Euro deutlich aufwertete, was im Gegenzug europäische Aktien weiter unter Druck setzte. Die Gegenbewegung in dieser Woche kam nicht überraschend, da sich die asiatischen und US-Börsen fester zeigten.
Der Journalist und Schriftsteller Jürgen Kehrer (rechts), der sich die Figur des kauzigen Antiquars Wilsberg ausgedacht hat, und der Schauspieler Leonard Lansink, der sie so kongenial verkörpert, boten eine unterhaltsame Mischung aus Lesung und Talkrunde.
MOERS. Mit „Wilsberg im Doppelpack“ erlebte das 5. Krimifestival in der ausverkauften Kundenhalle der Sparkasse am Niederrhein ein furioses Finale. Der Journalist und Schriftsteller Jürgen Kehrer, der sich die Figur des kauzigen Antiquars Wilsberg ausgedacht hat, und der Schauspieler Leonard Lansink, der sie so kongenial verkörpert, boten eine unterhaltsame Mischung aus Lesung und Talkrunde. Zudem erhielten die mehr als 250 Zuhörer einen humorvollen Einblick in die Münsteraner Krimiszene, in der das diesjährige Krimifestival drei Wochen zuvor mit Mechthild Großmann gestartet war.
Premiere im ausverkauften Schlosstheater: 10 Auszubildende der Sparkasse am Niederrhein spielten das Stück „Wenn ich was anderes machen würde, würde ich vielleicht nicht immer ans Geld denken ". Regie führte der Theaterpädagoge Holger Runge.
MOERS. „Wenn ich was anderes machen würde, würde ich vielleicht nicht immer ans Geld denken.“ Das Theaterstück stammt von der jungen Dramatikerin Felicia Zeller und feierte jetzt im Schlosstheater Premiere. Regisseur Holger Runge ließ die drei Einakter zu einer grotesken Komödie verschmelzen. Die zehn jungen Schauspieler – alles Auszubildende der Sparkasse am Niederrhein – betonten den absurden Witz ihrer Rollen, ohne jedoch dem Stück seinen dramatischen Blick auf den Menschen in der Konsumgesellschaft zu nehmen. Die rund 90 Zuschauer im ausverkauften Theatersaal erlebten beispielsweise den hoch verschuldeten Hans, der trotz Warnungen seiner Frau immer mehr kauft. Oder der berufsmäßige Kunde, der verbissen um seine Verbraucherrechte kämpft und wahnhaft alles und jeden verklagt. Oder die Sekretärin, die ihre Kollegen schriftlich beschimpft und beleidigt.
Sparkassenvorstand Giovanni Malaponti (v.l.n.r.) im Gespräch mit Schuldnerberater Gerhard Duda und Diakonie-Geschäftsführer Dietrich Mehnert. In Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg gibt es viele überschuldete Menschen, die manchmal nicht mehr wissen, wie sie die Miete, den Strom oder das Essen bezahlen können.
NIEDERRHEIN. 6,7 Millionen Menschen in Deutschland haben nachhaltige Zahlungsschwierigkeiten, so der aktuelle Schuldner-Atlas von Creditreform. Hinter den Zahlen verbergen sich immer persönliche Schicksale, weiß Gerhard Duda. Seit über 30 Jahren arbeitet der gelernte Sozialarbeiter und Finanzwirt in der Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes. „Wer zu mir kommt, hat zumeist den Überblick über seine Misere verloren“, so Gerhard Duda. Wie der Mann, der zwei Plastiktüten und einen Wäschekorb voller Rechnungen und Mahnungen mitbrachte – die meisten davon ungeöffnet. Gerhard Duda: „Zugegeben, eine extremes Beispiel, aber wer in der Schuldenflut unterzugehen droht, ist verzweifelt und schaltet aus Angst einfach ab.“
Frank Hoster – Anlageexperte der Sparkasse am Niederrhein.
NIEDERRHEIN. Das Pfund Sterling gehört 2016 zu den schwächsten Währungen. Hauptgrund ist die Sorge vor dem britischen EU-Referendum am 23. Juni, das über den Verbleib der Briten in der EU entscheidet. Im Falle eines „Nein“ gäbe es den sogenannten Brexit und Großbritannien müsste innerhalb von zwei Jahren eine Art Scheidungsvertrag mit der EU aushandeln.
Wie dann das britische Verhältnis zur EU aussähe und inwiefern die Briten noch Zugang zum EU-Binnenmarkt besäßen, sind nur zwei von vielen Unwägbarkeiten, die aktuell für Unsicherheit sorgen. Als recht wahrscheinlich gilt, dass das Pfund beim Brexit noch weiter unter Druck geraten würde, denn das Land ist aufgrund seines Leistungsbilanz-Defizits auf ausländisches Kapital angewiesen.