VOM ANLAGEMARKT
Frank Hoster – Anlageexperte der Sparkasse am Niederrhein.
NIEDERRHEIN. Das Pfund Sterling gehört 2016 zu den schwächsten Währungen. Hauptgrund ist die Sorge vor dem britischen EU-Referendum am 23. Juni, das über den Verbleib der Briten in der EU entscheidet. Im Falle eines „Nein“ gäbe es den sogenannten Brexit und Großbritannien müsste innerhalb von zwei Jahren eine Art Scheidungsvertrag mit der EU aushandeln.
Wie dann das britische Verhältnis zur EU aussähe und inwiefern die Briten noch Zugang zum EU-Binnenmarkt besäßen, sind nur zwei von vielen Unwägbarkeiten, die aktuell für Unsicherheit sorgen. Als recht wahrscheinlich gilt, dass das Pfund beim Brexit noch weiter unter Druck geraten würde, denn das Land ist aufgrund seines Leistungsbilanz-Defizits auf ausländisches Kapital angewiesen.
Die meisten Umfragen prognostizieren zwar einen Verbleib in der EU-Mitgliedschaft, doch bis zum Volksentscheid wird sich das britische Pfund wohl kaum erholen. Hingegen dürfte nach einem „Ja“ eine Erholungs-Rallye einsetzen. Und sollte die Bank of England bis Ende 2016 sogar noch eine Zinswende vollziehen, könnte die britische Währung auch darüber hinaus aufwerten, weil sich dann die Zinsdifferenzen wieder zu Gunsten des Pfunds gegenüber dem Euro bewegen. Bis zum Referendum ist aber beim Pfund noch Vorsicht geboten.
Autor Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
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2.3.2016