Sparkasse gibt Spende für den Besuch von elf Ukrainern
Bärbel Likar (links) und Bernhard Schmidt (2. von rechts) bedanken sich bei Giovanni Malaponti für die Spende der Sparkasse. Gemeinsam mit den Historikern Krista Horbrügger (rechts) und Ulrich Kemper (2. von links) brachten sie je zehn Bücher mit, von denen die Sparkasse nun einige verlost.
MOERS. Nur zwei der elf Ukrainer, die jetzt für eine Woche nach Moers kommen, haben den Krieg erlebt. Alle übrigen sind Kinder ehemaliger Zwangsarbeiter, die bis Mai 1945 auf Bauernhöfen und Bergwerken am Niederrhein arbeiten mussten. „Die Zeitzeugen werden in vier Schulen von ihren Erlebnissen berichten“, sagt Dr. Bernhard Schmidt vom Verein Erinnern für die Zukunft. Mit weiteren Autoren des Buches „Moers unterm Hakenkreuz“ bedankte sich Dr. Schmidt bei Giovanni Malaponti, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse, für den finanziellen Zuschuss von 500 Euro zum Besuch der ehemaligen Zwangsarbeiter und ihrer Kinder.
„Es ist ein Glück für Historiker, zur Völkerverständigung beitragen zu können“, sagt Ulrich Kemper. Der Geschichtslehrer des Stursberg-Gymnasiums in Neukirchen-Vluyn und seine Kollegin Krista Horbrügger haben mit ihren Recherchen bereits vor dem Fall des eisernen Vorhangs begonnen. Kemper: „Zur wissenschaftlichen Arbeit mit den Quellen kam dann die Begegnung mit Menschen, die hierher verschleppt wurden.“ Krista Horbrügger berichtete von beeindruckenden Momenten in den Klassenzimmern: „Wenn jemand den jungen Menschen sagt, er sei einer der letzten Zeitzeugen und nun müssten sie die Erinnerung weitertragen, dann bekommt man Gänsehaut.“
Mehr als 2500 mal verkaufte sich das Buch „Moers unterm Hakenkreuz“ seit 2008. Einer der Autoren ist Thorsten Kamp, der heute technischer Dezernent der Stadt ist. Dr. Schmidt: „Er hat einen sehr beeindruckenden Artikel über Architektur und Städtebau unterm Hakenkreuz geschrieben.“ Als Dankeschön für die Spende schenkte der Verein Erinnern für die Zukunft der Sparkasse je zehn Bücher und zudem zehn Exemplare von „Weltoffenes Moers“ zu den sechs Städtepartnerschaften. Jeweils drei davon verlost die Sparkasse. Wer eine Postkarte an den Ostring 4-7, eine E-Mail an
20.4.2016