VOM ANLAGEMARKT
Harald Schönherr ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
NIEDERRHEIN. In Börsenberichten ist oft von Volatilität die Rede. Der Begriff kommt vom lateinischen „volatilis“ (fliegend oder flüchtig) und meint Marktschwankungen. Genauer: Volatilität misst die Veränderungen beispielsweise von Aktienkursen, Währungen oder Zinssätzen. Dabei gilt: Je stärker die Schwankung, desto höher die Volatilität.
Es ist wie bei einer Fahrt mit dem Segelboot. Ist das Wasser ruhig und die Wellen klein, kommt man gemächlich auf einem vorgezeichneten Weg voran. Frischt der Wind auf, besteht eine gute Chance, schnell Fahrt aufzunehmen und das Ziel früher zu erreichen. Aber im hohen Wellengang kann das Boot auch leichter vom Kurs abkommen oder gar kentern. Die Volatilitäts-Medaille hat also zwei Seiten: Chance und Risiko.
Börsianer unterscheiden zwischen historischer und impliziter Volatilität. Während erstere auf vergangenen Kursdaten beruht, gibt die implizite Volatilität die von den Marktteilnehmern für die Zukunft erwarteten Schwankungen an. Aktuell schwanken insbesondere die Aktienmärkte extrem. Nun, es gibt ja auch sehr extreme Ereignisse wie das Thema Griechenland.
Bei Anlageentscheidungen ist es wichtig, die Volatilität der infrage kommenden Investments zu kennen, denn sie sollten zum individuellen Rendite-Risiko-Profil passen. Wer in volatile Werte investiert, muss bereit sein, starke Kursschwankungen mit hohen Verlustrisiken zu akzeptieren.
Andererseits besteht aber die Chance auf überproportionale Kurssteigerungen. Bei einer niedrigen Volatilität hingegen ist das Verlustrisiko geringer, dafür ist die Kursphantasie oder der zu erwartende Ertrag begrenzt. Volatilität ist also nicht nur eine Messgröße, sondern dient auch als Indikator für die Unsicherheit im Markt und somit als Stimmungsbarometer.
Autor Harald Schönherr ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
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8.7.2015