VOM ANLAGEMARKT
Thomas Klostermann ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
NIEDERRHEIN. Rund 73 Prozent der jungen Erwachsenen legen Geld zurück, das zeigt eine Umfrage des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. Allerdings ist die Vermögensplanung oft wenig systematisch. Dabei sollten junge Menschen bereits heute an später denken. Clever Sparen geht zum Beispiel mit Fonds. Doch leider ranken sich rund um das Fondsparen so allerlei abschreckende Mythen. Nachfolgend kläre ich über die drei gängigsten Irrtümer auf.
Mythos 1: Man muss viel Geld haben, um mit einem Fonds zu sparen
Das ist falsch! Vielmehr sind Investmentfonds im aktuellen Kapitalmarktumfeld eine der wenigen Anlageformen, um mit wenig Geld Erträge zu erwirtschaften zu können – und damit den Zinseszins zu nutzen. Dazu braucht man kein großes Startkapital. Schon mit einer regelmäßigen Einzahlung von 25 Euro kann man mit einem Fonds sparen. Und regelmäßig heißt nicht automatisch monatlich, sondern kann auch in einem anderen Rhythmus sein.
Mythos 2: Aus einem Fondssparplan kommt man nicht mehr so schnell raus
Stimmt nicht! Nahezu alle Fonds außer Immobilienfonds sind börsentäglich verfügbar. Man kann also grundsätzlich an sein Geld. Für junge Erwachsene ist das ein großer Vorteil, weil sie flexibel bleiben. Man muss auch nicht gleich alles verkaufen, denn man kann bei den regelmäßigen Einzahlungen auch mal aussetzen oder weniger einzahlen.
Mythos 3: Mit Aktienfonds sparen ist viel zu riskant
Das kann ich so nicht stehen lassen. Natürlich gibt es Risiken, Kapitalmärkte schwanken. Es kann nach unten gehen, aber es gibt auch Chancen nach oben. Bei einem längerfristigen Ansparhorizont mit regelmäßigen Einzahlungen können diese Schwankungen abgefedert werden, auch durch den sogenannten DurchschnittskostenEffekt: Schwächelt die Konjunktur und die Kurse sind unten, erhält man für die gleiche Sparrate mehr Fondsanteile, weil sie günstiger sind. Geht es aufwärts, entwickeln sich diese dann entsprechend.
Autor Thomas Klostermann ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
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22.7.2015