VOM ANLAGEMARKT

NIEDERRHEIN. Der Dow-Jones-Index erreichte in der vergangenen Woche ein Allzeithoch, der DAX gab leicht nach, blieb aber in der Nähe seines Jahreshochs. Und dennoch hat sich die Stimmung der Anleger spürbar abgekühlt. Das liegt nur zum Teil an der Zuspitzung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Zur geopolitischen Krise kommt hinzu, dass die Unternehmensgewinne hinter den Erwartungen zurückbleiben – trotz teilweise deutlich gestiegener konjunktureller Frühindikatoren. Es stellt sich die Frage: Müssen die Schätzungen für die Nettoergebnisse der kommenden Bereichsperioden nach unten korrigiert werden?

Auch die Aktien- und Rentenmärkte kamen zuletzt nicht so recht voran. Zwar verzeichneten Bundesanleihen wie auch US-Staatsanleihen leichte Kursgewinne, diese stützen sich aber im ersten Fall auf die enttäuschenden europäischen Daten zur Inflation sowie Kreditvergabe und im zweiten auf den unerwarteten Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA. Wie steht es um den Euro? Der zeigt sich gegenüber dem US-Dollar wieder fester. Dazu trug die US-Notenbank bei, die beschloss, die monatlichen Wertpapierkäufe um 10 Milliarden auf jetzt 45 Milliarden US-Dollar zu reduzieren.

Das wiederum missfällt EZB-Präsident Draghi. Allerdings wird er im Gegenzug den Euro nicht mit dem Start eines eigenen Anleihekaufprogramms schwächen können. Dazu entspricht der Anstieg der Teuerungsrate im Euroraum nicht seinen Erwartungen. Hingegen will der EZB-Präsident auf die rückläufige Kreditvergabe an Unternehmen um rund drei Prozent reagieren. Vorstellen könnte sich Draghi zwei Dinge: Einen sogenannten konditionierten Langfristtender, also ein Kreditprogramm für Banken, unter der Auflage, dass sie Kredite an Unternehmen vergeben. Oder ein ABS-Ankaufprogramm, bei dem die EZB forderungsbesicherte Wertpapiere kauft.

(Autor Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein. Diese Information dient Werbezwecken. Sie genügt nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und führt nicht zu einem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen, die die Sparkasse am Niederrhein für zuverlässig hält. Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Keine Aussage in dieser Veröffentlichung ist als solche Garantie zu verstehen. Die Sparkasse am Niederrhein übernimmt keinerlei Haftung für die Verwendung dieser Publikation oder deren Inhalt.)

7.5.2014