Premiere im ausverkauften Schlosstheater: 10 Auszubildende der Sparkasse am Niederrhein spielten das Stück „Wenn ich was anderes machen würde, würde ich vielleicht nicht immer ans Geld denken ". Regie führte der Theaterpädagoge Holger Runge.
MOERS. „Wenn ich was anderes machen würde, würde ich vielleicht nicht immer ans Geld denken.“ Das Theaterstück stammt von der jungen Dramatikerin Felicia Zeller und feierte jetzt im Schlosstheater Premiere. Regisseur Holger Runge ließ die drei Einakter zu einer grotesken Komödie verschmelzen. Die zehn jungen Schauspieler – alles Auszubildende der Sparkasse am Niederrhein – betonten den absurden Witz ihrer Rollen, ohne jedoch dem Stück seinen dramatischen Blick auf den Menschen in der Konsumgesellschaft zu nehmen. Die rund 90 Zuschauer im ausverkauften Theatersaal erlebten beispielsweise den hoch verschuldeten Hans, der trotz Warnungen seiner Frau immer mehr kauft. Oder der berufsmäßige Kunde, der verbissen um seine Verbraucherrechte kämpft und wahnhaft alles und jeden verklagt. Oder die Sekretärin, die ihre Kollegen schriftlich beschimpft und beleidigt.
Sparkassenvorstand Giovanni Malaponti (v.l.n.r.) im Gespräch mit Schuldnerberater Gerhard Duda und Diakonie-Geschäftsführer Dietrich Mehnert. In Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg gibt es viele überschuldete Menschen, die manchmal nicht mehr wissen, wie sie die Miete, den Strom oder das Essen bezahlen können.
NIEDERRHEIN. 6,7 Millionen Menschen in Deutschland haben nachhaltige Zahlungsschwierigkeiten, so der aktuelle Schuldner-Atlas von Creditreform. Hinter den Zahlen verbergen sich immer persönliche Schicksale, weiß Gerhard Duda. Seit über 30 Jahren arbeitet der gelernte Sozialarbeiter und Finanzwirt in der Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes. „Wer zu mir kommt, hat zumeist den Überblick über seine Misere verloren“, so Gerhard Duda. Wie der Mann, der zwei Plastiktüten und einen Wäschekorb voller Rechnungen und Mahnungen mitbrachte – die meisten davon ungeöffnet. Gerhard Duda: „Zugegeben, eine extremes Beispiel, aber wer in der Schuldenflut unterzugehen droht, ist verzweifelt und schaltet aus Angst einfach ab.“
Frank Hoster – Anlageexperte der Sparkasse am Niederrhein.
NIEDERRHEIN. Das Pfund Sterling gehört 2016 zu den schwächsten Währungen. Hauptgrund ist die Sorge vor dem britischen EU-Referendum am 23. Juni, das über den Verbleib der Briten in der EU entscheidet. Im Falle eines „Nein“ gäbe es den sogenannten Brexit und Großbritannien müsste innerhalb von zwei Jahren eine Art Scheidungsvertrag mit der EU aushandeln.
Wie dann das britische Verhältnis zur EU aussähe und inwiefern die Briten noch Zugang zum EU-Binnenmarkt besäßen, sind nur zwei von vielen Unwägbarkeiten, die aktuell für Unsicherheit sorgen. Als recht wahrscheinlich gilt, dass das Pfund beim Brexit noch weiter unter Druck geraten würde, denn das Land ist aufgrund seines Leistungsbilanz-Defizits auf ausländisches Kapital angewiesen.