Sparkasse informiert über die Abgeltungsteuer
Das neue Gesetz zur Abgeltungsteuer tritt am 1. Januar 2009 in Kraft. Kunden, die ihr Geld auf Sparbüchern oder in Wertpapieren für sich arbeiten lassen, sollten sich frühzeitig informieren.
NIEDERRHEIN. „Was ist das eigentlich?“ und „Was muss ich tun?“ Die Kundenanfragen zur Abgeltungsteuer häufen sich in den 40 Geschäftsstellen der Sparkasse am Niederrhein. „Ab 1. Januar 2009 führen wir auf die Zins- und Kursgewinne unserer Kunden direkt 25 Prozent Abgeltungsteuer sowie den Solidaritätszuschlag an das Finanzamt ab“, sagt Winfried Schoengraf, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein. Dazu komme die Kirchensteuer, sofern die Kunden dazu den Auftrag erteilen. Wegen des hohen Interesses zu Details der neuen Steuer lädt die Sparkasse im September und Oktober zu insgesamt vier Informationsveranstaltungen ein. Die Teilnahme ist kostenlos.
Auswirkungen auf das Portemonnaie
Winfried Schoengraf: „Als größtes Kreditinstitut im Kreis Wesel stehen wir in der Verantwortung, unsere Kunden über die Auswirkungen der Abgeltungsteuer auf ihr Portemonnaie zu informieren. Denn während die neue Steuer Vorteile für gut Verdienende bringt, deren individueller Steuersatz über 25 Prozent läge, wüssten viele Geringverdiener und Rentner noch nicht, dass sie Teile der eventuell zuviel gezahlten Abgeltungsteuer über die Steuererklärung zurückerhalten könnten.
Zudem bieten bestimmte Fondsanlagen die Möglichkeit, Kursgewinne aus bereits angelegtem Geld auch zukünftig steuerfrei zu stellen. Vorstandsmitglied Giovanni Malaponti: „Gerade langfristig kann es sich lohnen, den Bestandsschutz für Altanlagen zu nutzen.“ Der per Freistellungsauftrag steuerfreie Pauschalbetrag von 801 Euro bei Ledigen und 1602 Euro bei Verheirateten bleibt bestehen. Die einjährige Spekulationsfrist bei Wertpapier-Geschäften und die damit verbundene Steuerfreiheit von Veräußerungs-Gewinnen entfällt hingegen. „Wertpapierkäufe vor dem 1. Januar 2009 bleiben hiervon unberührt“, so Giovanni Malaponti. Eine Beispielrechnung für einen Aktienfonds zeigt, welchen Unterschied es macht, Kapital vor oder nach dem 1. Januar 2009 anzulegen: Kauft der Anleger einmalig für 10.000 Euro Anteile an dem Fonds und beträgt die jährliche Rendite aus Kursgewinnen acht Prozent, ist das Vermögen zehn Jahre später auf rund 21.590 Euro angewachsen – sofern das Kapital vor dem 1. Januar 2009 angelegt wurde. Wird erst danach investiert, fehlen nach den zehn Jahren und einem regelmäßigen Abzug der Abgeltungssteuer unterm Strich 2900 Euro. Dabei sind Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer noch nicht berücksichtigt.
Insgesamt vier Informationsveranstaltungen
Zu den insgesamt vier Informationsveranstaltungen in Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Xanten erwartet die Sparkasse am Niederrhein rund 800 Besucher. „Jeder ist uns herzlich willkommen, man kann sich direkt in der nächstgelegenen Geschäftsstelle anmelden“, sagt Winfried Schoengraf. Die Termine sind: Donnerstag, 25. September, in der Geschäftsstelle Poststraße in Neukirchen, Montag, 29. September, im Schützenhaus in Xanten, Mittwoch, 15. Oktober, in der Hauptstelle am Ostring in Moers und Montag, 20. Oktober, in der Geschäftsstelle Bahnhofstraße in Rheinberg. Der Beginn ist jeweils um 19 Uhr, die Veranstaltungen dauern jeweils rund eine Stunde.
15.9.2008