Auftakt der 21. Universitätswochen: Automobile Zukunft
Zum Auftakt der 21. Universitätswochen informierte Professor Schramm rund 280 Zuhörer über neue Entwicklungen von Schutz- und Assistenzsystemen in Kraftfahrzeugen. In der Kundenhalle der Sparkasse am Niederrhein war eigens für den Vortrag ein Fahrsimulator der Universität Duisburg-Essen aufgebaut worden.
MOERS. 1970 starben 20.000 Menschen bei Verkehrsunfällen. Damals befuhren 20 Millionen Autos unsere Straßen. Heute registrieren wir bei 55 Millionen Fahrzeugen nur 15.000 Verkehrstote. Eine Erklärung für diese erfreuliche Entwicklung lieferte Professor Dieter Schramm zum Auftakt der 21. Universitätswochen: „Das verdanken wir immer besseren Schutz- und Assistenzsystemen.“ 90 Prozent aller Unfälle würden durch menschliches Fehlverhalten verursacht, analysierte der Professor und plädierte für noch mehr intelligente Technik im Auto. Rund 280 Zuhörer waren zur Eröffnung der gemeinsamen Wissenschaftsreihe der Universität Duisburg-Essen und der Sparkasse am Niederrhein in die Kundenhalle am Ostring gekommen.Professor Schramm leitet das Institut für Mechatronik an der Universität Duisburg-Essen. Seit vier Jahren befasst er sich unter anderem mit der Entwicklung und Erprobung von Fahrassistenzsystemen. Wie solche Systeme dem Fahrer helfen, gefährliche Situationen zu vermeiden oder ihn vor lebensbedrohlichen Unfallfolgen zu schützen, erklärte er mit Hilfe von Filmausschnitten. „ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm und der abstandsgeregelte Tempomat stehen schon heute kurz vor der gesetzlichen Einbaupflicht“, so Schramm. Bis zum Jahr 2010 rechnet er mit dem Einsatz automatischer Notbremsen, Müdigkeits- und Unfall-Erkennung sowie Spurhalteassistenten in mindestens 30 Prozent aller Fahrzeuge.Realistischer Fahreindruck
Viele der vorgestellten Systeme werden am Lehrstuhl für Mechatronik weiterentwickelt. Dafür steht Professor Schramm und seinem Team ein Fahrsimulator zur Verfügung. Dieses 1,3 Tonnen schwere Gerät war eigens für den Vortragsabend in der Kundenhalle der Sparkasse aufgebaut worden.Neugierige Besucher erprobten anschließend im Fahrsimulator das Stabilitätsverhalten bei wechselnden Hindernissen und Situationen. Zudem konnte möglichst Sprit sparend ein virtueller Rundkurs gemeistert werden. Der Fahrsimulator wurde mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse am Niederrhein realisiert. Der Simulator steht ab der kommenden Woche wieder auf dem Universitätsgelände in Duisburg und dient der Forschung. Professor Schramm: „Der Fahrsimulator soll zudem Jugendliche für das Studium der Ingenieurwissenschaften begeistern, Schulklassen sind uns daher herzlich willkommen.“Diskussion mit Professor Ferdinand Dudenhöffer
Für die Schlussveranstaltung am Donnerstag, 16. Oktober, hat Professor Ferdinand Dudenhöffer sein Kommen zugesagt. Der populäre Verkehrsexperte diskutiert mit der Verkehrspädagogin Professorin Maria Limbourg und dem namhaften Stauforscher Professor Michael Schreckenberg sowie Autobauer Dr. Wulf-Peter Schmidt über die automobile Zukunft. Bernd Müller vom WDR moderiert. Die Karten für den abschließenden Abend der 21. Universitätswochen sind bereits vergriffen.
10.10.2008