Besuch in der Meisterklasse von Peter Schreier

Kammersänger Peter Schreier arbeitet mit den Studierenden seiner Meisterklasse im Martinstift bis in die einzelnen Noten und Vokale hinein.

MOERS. „Man hat den Eindruck, dass es wegläuft. Nicht zu schnell werden“, sagt Peter Schreier und bittet, von vorne zu beginnen. Die Studentin schlägt die Seite in ihrem Notenbuch zurück und setzt erneut mit dem „Halleluja“ aus Johann Sebastian Bachs Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen“ ein. Für jeden Teilnehmer seiner Meisterklasse im Martinstift nimmt sich der weltbekannte Tenor Zeit, arbeitet mit jedem bis in die einzelnen Noten hinein. „Nicht jeden Vokal nachdrücken“, sagt er etwas später zu einem jungen Bass, der das „Mache dich, mein Herze rein“ aus der Matthäus-Passion vorsingt. Und schon nach knapp einer Viertelstunde klingt die Arie viel weniger gepresst, sondern lyrisch und leicht.

Musiksommer seit 1992

Gleich am ersten der insgesamt vier Unterrichtstage hatte der 72-jährige Tenor das hohe stimmliche Niveau seiner Meisterklasse gelobt. 1995 war Peter Schreier erstmals als Dozent in Moers. „Er hat sich an die gute Atmosphäre erinnert und ist gerne wiedergekommen“, so Dr. Christiane Schumann, die den Musiksommer gemeinsam mit der Kulturstiftung der Sparkasse 1992 aus der Taufe gehoben hatte.

In jedem zweiten Jahr bewerben sich seither Studierende von Musikhochschulen aus dem In- und Ausland nach Moers, um bei namhaften Künstlern und Lehrern dazuzulernen. Neben Peter Schreier waren das in den vergangenen Jahren beispielsweise Irwin Gage, Walter Berry, Peter-Lukas Graf oder Charlotte Lehmann. In diesem Jahr sind 30 Sängerinnen und Sänger im Alter zwischen 26 und 32 Jahren dabei. Dr. Schumann: „Sie stehen entweder kurz vor Abschluss des Studiums oder bereits auf der Bühne.“

Im Abschlusskonzert mit dem Titel „Aus der Werkstatt“ sangen die Teilnehmer in der evangelischen Stadtkirche Passagen aus verschiedenen Oratorien und Kantaten von Johann Sebastian Bach (Bericht dazu hier im Sparkassen-Kurier).

6.9.2007

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