300.000 Euro für die neue Bürgerstiftung der Sparkasse

Manfred Gardemann (3. von links) bildet unter dem Dach der Bürgerstiftung mit zunächst 300.000 Euro die Michael-Gardemann-Stiftung. Zum Stiftungs-Kuratorium der Stiftung Niederrheinischer Bürger der Sparkasse am Niederrhein gehören unter anderem (von links) Michael Schiffer, Dr. Werner Ohmen und Günter Ache. Dahinter stehend von links: Winfried Schoengraf, Frank-Rainer Laake, Bernhard Uppenkamp, Karl-Heinz Tenter, Franz-Josef Stiel, Giovanni Malaponti und Wilhelm van gen Hassend.

NIEDERRHEIN. Bereits im siebten Jahr erinnert Manfred Gardemann mit einem Gedächtnisturnier im Tennis an seinen 1995 tödlich verunglückten Sohn Michael. Rund 130 Kinder und Jugendliche melden sich dazu inzwischen in jedem Jahr an. „Dieses Turnier und manches mehr soll es auch noch geben, wenn ich mal nicht mehr bin“, sagt Manfred Gardemann (67). Die eben vom NRW-Innenministerium genehmigte Stiftung Niederrheinischer Bürger der Sparkasse am Niederrhein kam ihm bei diesen Überlegungen gerade recht. Manfred Gardemann: „Die Stiftung bietet über meinen Tod hinaus die Gewähr, dass das Vermögen solide verwaltet und die Erträge in meinem Sinne verwandt werden“.

Neben den drei Kultur- und zwei Sozialstiftungen, die die Sparkasse am Niederrhein seit der Fusion der Sparkassen Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg mit einem Gesamtvermögen von rund sieben Millionen Euro betreut, eröffnet die Bürgerstiftung damit ganz neue Möglichkeiten. „Als erweitertes, unbürokratisches Serviceangebot für Kunden unterstützt die Bürgerstiftung das gemeinnützige Engagement für die Region“, sagt Karl-Heinz Tenter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein.

Startkapital von der Sparkasse

Als Startkapital stiftete die Sparkasse am Niederrhein ein Anfangsvermögen von 50.000 Euro. Der Mindestbetrag für weitere Zustiftungen beträgt 5000 Euro. Ab einer Höhe von 50.000 Euro kann der jeweilige Zustifter einen eigenen Stiftungsfonds mit seinem Namen verbinden und einen konkreten Stiftungszweck benennen. Für diese Variante hat sich Manfred Gardemann entschieden, der unter dem Dach der Bürgerstiftung mit zunächst 300.000 Euro die Michael-Gardemann-Stiftung bildet.

Manfred Gardemann: „Mit den jährlichen Erträgen wird das Gedächtnisturnier finanziert.“ Außerdem sollen Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 16 Jahren in ihrer sportlichen Entwicklung unterstützen werden. Überdies sieht seine Stiftung finanzielle Hilfen für Kinder in Not vor, „am Niederrhein und darüber hinaus“, so der erfolgreiche Kaufmann und ehemalige Hockey-Spieler Gardemann.

Für die treuhänderische Vermehrung und Verwaltung des Stiftungskapitals und der Erträge sorgen das Kuratorium und der Vorstand der Bürgerstiftung. Das sechsköpfige Kuratorium besteht aus Dr. Werner Ohmen, Günter Ache, Michael Schiffer, Winfried Schoengraf, Franz-Josef Stiel und Giovanni Malaponti. Den Stiftungsvorstand bilden Bernhard Uppenkamp, Frank-Rainer Laake und Wilhelm van gen Hassend.

Förderung des Gemeinwohls

Die Erträge aus dem Stiftungsvermögen, die nicht von vornherein zweckgebunden sind, stehen für alle gemeinnützigen, mildtätigen und kirchlichen Maßnahmen im Geschäftsgebiet der Sparkasse am Niederrhein zur Verfügung. „Förderungswürdig sind Projekte aus dem gesamten soziokulturellen Bereich von Erziehung und freier Wohlfahrtspflege bis hin zu Kunst, Natur und Umwelt“, sagt Stiftungsvorstand Bernhard Uppenkamp.

Mit den jährlichen Erträgen der bestehenden drei Kultur- und zwei Sozialstiftungen von derzeit rund 280.000 Euro fördert die Sparkasse am Niederrhein bereits jährlich größere und kleinere Projekte in den Städten Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Xanten sowie in den Gemeinden Alpen und Sonsbeck. Angesichts des in Deutschland anhaltenden Trends, privates Kapital für gemeinnützige Zwecke zu stiften, rechnet die Sparkasse mit einem baldigen Anwachsen der neuen Bürgerstiftung.

15.1.2007