Junge Jury verlieh Theaterpreis der Sparkasse
Die von der Sparkasse am Niederrhein gestifteten Theaterpreise, Der Goldene Pinguin sowie der Sonderpreis, wurden zum Abschluss der Penguin’s Days in der Theaterhalle am Solimare verliehen. Von links: Marketingchef Heinz-Josef Rütjes, der künstlerische Leiter Holger Runge, die vier Jurymitglieder Luca Cerrone, Hannah Leuchtenberger, Anna Dieren und Natalie Schieferstein sowie die stellvertretende Bürgermeisterin Ute-Maria Schmitz. Im Hintergrund Gastautor Jörg Menke-Peitzmeyer.
MOERS. Zehn Tage lang hatten die 15. Penguin’s Days phantasiereiches Kinder- und Jugendtheater auf sieben verschiedene Moerser Bühnen und in etliche Klassenzimmer gebracht. Dabei suchten alle Theatergruppen stets den direkten und bisweilen unkonventionellen Kontakt mit den Zuschauern. Zum Abschluss des Festivals wurde es dann aber festlich: Theaterpädagoge Holger Runge, erstmals künstlerischer Leiter des Festivals, hatte zur Verleihung des Goldenen Pinguins in die Theaterhalle am Solimare eingeladen. Eine Jugendjury hatte aus den vierzehn gezeigten Inszenierungen die ihrer Meinung beste ausgewählt. Den Theaterpreis, der mit einem Geldpreis der Sparkasse am Niederrhein von 1500 Euro verbunden ist, erhielten das Theaterspiel Beate Albrecht und movingtheatre für ihre Koproduktion „Dossier: Ronald Akkermann“. Den mit 500 Euro dotierten Sonderpreis der Sparkasse verlieh die Jury dem Theater Marabu für die Inszenierung „Um Himmels Willen, Ikarus“.
Dossier unterhält mit Spannung und Brisanz
Die Jurymitglieder Luca Cerrone, Hannah Leuchtenberger, Anna Dieren und Natalie Schieferstein hatten ihre Entscheidung vorab intensiv diskutiert: „Der Goldene Pinguin geht an „Dossier: Ronald Akkermann“, weil das Stück brisante Themen anspricht und zugleich enorm spannend und unterhaltsam ist.“ Die Inszenierung richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren und beschäftigt sich mit den Themen Aids, Homosexualität, Tod und Sterbehilfe. Das Stück wurde zwei Mal in der Aula des Gymnasiums Adolfinum aufgeführt. Dagegen nutzt „Um Himmels Willen, Ikarus“ die griechische Ikarus-Sage für ein besonderes Theatererlebnis für Menschen ab sieben Jahren. Der Kniff: Die Stühle der Zuschauer bilden das Labyrinth, indem sich der junge Ikarus und sein Vater Dädalus verirren. Die zwei Aufführungen in der Halle der Geschwister-Scholl-Gesamtschule begeisterten durch Unmittelbarkeit und Spielfreude.
Festival entwickelt sich gut
Holger Runge bilanzierte zufrieden: „Die Penguin’s Days 2007 boten an zehn Tagen insgesamt 23 Aufführungen von 14 Inszenierungen. Die Kinder und Jugendlichen sollten direkt und ehrlich angesprochen werden. Das ist gelungen.“ Brisante Themen seien durchaus hart und intensiv vermittelt worden, doch Witz und Humor seien niemals zu kurz gekommen. Holger Runge verschmitzt: „Ich habe es mal ausgerechnet: Durchschnittlich lachte das Publikum 17 Mal pro Aufführung. Damit haben die Penguin’s Days 21.590 Lacher in die Welt gesetzt.“
Die stellvertretende Bürgermeisterin Ute-Maria Schmitz nahm die Preisverleihung zum Anlass, auf die Wurzeln des Theaterfestivals hinzuweisen: „Die vom Innenministerium initiierte Theaterreihe entstand 1993 als Reakation auf rechte Gewalt. Leider sind die Themen Gewalt und Rassismus immer noch aktuell.“ Umso mehr freue sie daher die Zusage von Marketingchef Heinz-Josef Rütjes, dass die Sparkasse am Niederrhein die Penguin’s Days auch im nächsten Jahr finanziell fördern werde. Ulrich Greb, Intendant des Schlosstheaters Moers, dankte zudem Karin Derks, Helga Giesen sowie dem Ersten Beigeordneten Hans-Gerhard Rötters: „Durch Ihr langjähriges Engagement hat sich das Festival besonders gut entwickeln können“
17.11.2007