Seit 16. Juli schließt die Sparkasse nachts ihre Foyers
Am Neumarkt in Moers nahm die Sparkasse im Oktober 1981 den ersten Geldautomaten im Kreis Wesel in Betrieb.
NIEDERRHEIN. Mit Kontokarte und PIN-Nummer kann heute jeder problemlos rund um die Uhr Bargeld bekommen. Den ersten Geldautomaten installierte vor genau 40 Jahren eine Bank in England. Ein Jahr später stellte die Kreissparkasse Tübingen das erste Gerät in Deutschland auf. Bis der erste Geldautomat im Kreis Wesel Bargeld auszahlte, dauerte es nochmal 13 Jahre. Im Oktober 1981 nahm die damalige Sparkasse Moers, heute Sparkasse am Niederrhein, ihren ersten Geldausgabeautomaten am Moerser Neumarkt in Betrieb. Nun muss die Sparkasse, nach einer Reihe von Anschlägen auf die Selbstbedienungsgeräte, ihre Foyers und damit den Zugang zu den meisten Automaten nachts schließen.
Von 0.00 bis 5.30 Uhr geschlossen
„Unsere 70 Geldautomaten werden oft und gerne genutzt. Leider sind sie in diesem Jahr bereits dreimal Ziel von gewaltsamen Anschlägen gewesen“, so der Vorstandsvorsitzende Winfried Schoengraf. Die Tresore hielten den Sprengungen zwar stand, doch die Explosionen richteten teilweise erheblichen Sachschaden an. Um Kunden und Mitarbeiter besser zu schützen, bleiben die Kundenfoyers der Sparkasse in Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Xanten sowie in Alpen und Sonsbeck daher seit dem 16. Juli in der Zeit von 0.00 Uhr bis 5.30 Uhr geschlossen.
Ausgenommen von der Regelung sind die Geldautomaten im Foyer der Hauptstelle am Moerser Ostring sowie vier externe Geräte. Ihre Standorte sind in Moers bei CundA an der Homberger Straße und in Eick-Ost an der Herder Straße sowie in Neukirchen-Vluyn an der Shell-Tankstelle Inneboldstraße und an der Geschäftsstelle Vluyn, Niederrheinallee. Winfried Schoengraf: „Wir haben ermittelt, dass in der Zeit von 0.00 Uhr bis 5.30 Uhr nur ganz wenige Kunden die Geldautomaten nutzten.“
432 Millionen Euro ausgezahlt
„Allein durch eine verfeinerte Sicherheitselektronik lassen sich die Foyers nicht angemessen schützen“, so der Vorstandsvorsitzende. Zwar bringe die nächtliche Schließung eine bedauerliche Einschränkung des Service mit sich – die Sicherheit für Kunden und Mitarbeiter stehe jedoch klar im Vordergrund. Im vergangenen Jahre wurden an den 70 Geldautomaten der Sparkasse am Niederrhein rund 432 Millionen Euro entnommen. Das waren 21 Millionen Euro mehr als 2005. Mit insgesamt 53.000 Geldautomaten belegt Deutschland nach Großbritannien (60.000) und Spanien (58.000) Platz drei in Europa.
17.7.2007