Pro:sa ist als Public-Private-Partnership bislang einmalig

Heinz-Adolf Janßen, Christoph Wolff, Roland Rösch, Kerstin Gatzlaff (Sparkasse) und Franz-Josef Stiel (v.l.n.r.) besichtigten bei ihrer Rundfahrt auch die Baustelle an der Gemeinschaftsgrundschule Repelen.

MOERS. Die Ferien sind für umfangreiche Baumaßnahmen an Schulen am besten geeignet. An neun Moerser Schulen wird momentan mit Hochdruck gearbeitet. „Die Repelener Gemeinschaftsgrundschule wird mit Schulbeginn kaum wieder zu erkennen sein“, sagt Heinz-Adolf Janßen, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Schulsanierung Moers (Pro:sa), einer Tochtergesellschaft der Wohnungsbau Stadt Moers GmbH. Saniert wird unter Maßgaben wie Brandschutz, Barrierefreiheit durch Einbau von Aufzügen und Wärmedämmung sowie notwendiger Schadstoffsanierung.

Keine Teillösungen

Die Moerser Schulen werden damit fit für die Zukunft gemacht. Alleine die entsprechende Wärmedämmung der Fenster, Dächer und Fassaden ermöglicht neben einer hohen CO2-Einsparung eine Senkung der Energiekosten um bis zu 50 Prozent. Bis Ende 2009 sollen die Bauarbeiten an neun Moerser Schulen abgeschlossen sein. 25 Millionen Euro stehen für diesen Abschnitt zur Verfügung. Insgesamt sollen bis Ende 2016 mit einem Gesamtvolumen von 60 Millionen Euro 22 Schulen komplett saniert sein. „Wir praktizieren keine teuren Teillösungen, sondern arbeiten ganzheitlich. Das macht dieses Modell so interessant“, sagt Pro:sa-Geschäftsführer Roland Rösch.

Im Wettbewerb mit mehreren Großbanken erhielt die Sparkasse am Niederrhein den Zuschlag als Finanzpartner. Sie übernimmt jeweils die Zwischenfinanzierung. Für die langfristige Finanzierung ist die West LB zuständig. Die Stadt Moers ist an der Finanzierung jährlich mit drei Millionen Euro beteiligt. „Anderthalb Jahre haben wir intensiv an einem Gesamtkonzept gearbeitet und freuen uns, dass es so gut funktioniert“, sagt Franz-Josef Stiel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein. „In Deutschland ist das Projekt in dieser Form einzigartig“, so Christoph Wolff von der West LB zu dieser bislang einzigartigen Form von Public-Private-Partnership. Inzwischen gebe es bereits Nachfragen aus anderen Kommunen.

Maßnahmen minutios abgestimmt

Schulleitung, Lehrerkollegium, Schüler und Hausmeister ziehen während der Arbeiten an einem Strang und akzeptieren kurzzeitige Auslagerungen. Beispielsweise zieht die Verwaltung der Waldschule in die Aula um, während nach dem Abriss eines Zwischentraktes zusätzliche Räume für den Offenen Ganztagsbetrieb mit Mensa geschaffen werden.

Die Sanierungsmaßnahmen, die an den verschiedenen Schulen von Raum zu Raum durchgeführt werden, bringen auch Unbekanntes ans Tageslicht. So wurde an der Gemeinschaftsgrundschule in Repelen Feuchtigkeit im Keller festgestellt, weil die Bodenplatte fehlte. Eine Bausünde, die jetzt, Jahrzehnte später, behoben wird. Mit Verzögerungen rechnet Heinz-Adolf Janßen nicht, denn „die einzelnen Sanierungsabschnitte sind minutiös mit den jeweiligen Finanzierungsmodellen abgestimmt.“

13.7.2007