Sparkasse Poststraße: Runderneuert und klimafreundlich

Die Architekten Arno Kleinlützum (von links), Jochen Hiller und Michael Lang sowie Sparkassenvorstand Bernhard Uppenkamp, Gebietsdirektor Heinz-Jürgen Rheims und Geschäftsstellenleiter Knuth Angenendt lesen die aktuellen Produktionsdaten der Fotovoltaikanlage ab. In der Kundenhalle der Sparkasse an der Poststraße ist ein Display angebracht, welches die derzeit produzierte Strommenge in Watt, die bisher erzeugte Gesamtenergie in Kilowattstunden sowie das eingesparte Kohlendioxid in Kilogramm anzeigt.

NEUKIRCHEN-VLUYN. Seit rund zwei Monaten betreibt die Sparkasse am Niederrhein auf dem Dach der Geschäftsstelle Poststraße eine der größten Fotovoltaikanlagen in Moers, Neukirchen-Vluyn und Umgebung. Auf einer Grundfläche von insgesamt 1.300 Quadratmetern werden bis zu 20.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produziert. „Genug Energie, um die Klimatechnik des gesamten Gebäudes betreiben zu können“, sagt Hausarchitekt Michael Lang. „Ermöglicht wurde der großflächige Einsatz dieser regenerativen Energieform durch eine zuvor ausgeführte Baumaßnahme, die mit dem Architekturbüro Kleinlützum und Hiller gemeinsam geplant und durchgeführt wurde.“

In einem Pressegespräch veranschaulichten die Architekten Arno Kleinlützum und Jochen Hiller sowie Michael Lang ihre Zusammenarbeit und deren Ergebnisse. „Anfang 2006 mussten wir uns gleich zwei Problemen stellen: Das Flachdach des Gebäudes war undicht und zudem wurden aktuelle Brandschutzanforderungen nicht erfüllt“, so Michael Lang. Mit der Idee, den gesamten Baukörper mittels einer offenen Stahlkonstruktion zu ummanteln, sei die Sparkasse dann auf das ortsansässige Architekturbüro zugegangen. Arno Kleinlützum, seit 1977 selbstständiger Architekt, nahm den Gedanken auf und führte ihn im Teamwork mit der Sparkasse aus: „Mein Geschäftspartner Jochen Hiller und ich erstellten eine Studie, die auf einfachste Weise die Probleme löst und zudem das Gebäude architektonisch aufwertet.“

Elegante Architektur - umweltfreundliche Technik

Der Bau erhielt innerhalb von zehn Wochen ein neues Schutzdach, welches die alte Architektur umgibt und sie so vor Witterungseinflüssen schützt. In der ersten Etage wurden zusätzlich Fluchtbalkone angebracht. „Die eigentlich schlichte Lösung besticht durch Finesse und Eleganz und trägt zur städtebaulichen Attraktivität des Umfeldes bei“, freut sich Sparkassenvorstand Bernhard Uppenkamp über die gelungene Optik. Damit habe das größte Kreditinstitut im Kreis Wesel wieder einmal ein klares Bekenntnis für ein gut ausgebautes und für seine Kunden ansprechendes Filialnetz gegeben. Die Sparkasse habe ausschließlich ortsansässige Handwerker mit den Arbeiten betraut.

Das Dachkonzept sah bereits die Installation einer Fotovoltaikanlage vor. Seit Mitte August wurden rund 3.400 Kilowattstunden Strom produziert. Die Sparkasse erwartet somit eine jährliche Energiemenge von 20.400 Kilowattstunden. Die klimafreundliche Stromproduktion hat die Umwelt innerhalb von nur zwei Monaten um den Ausstoß von rund 2.400 Kilogramm Kohlendioxid entlastet. Die Technik ist wartungsfrei und langlebig. Auch finanziell ist die Fotovoltaik attraktiv: Die Anlage der Sparkasse kostete zwar rund 100.000 Euro, macht sich jedoch in etwa 11 Jahren bezahlt - denn 20 Jahre lang gibt’s gutes Geld für den eingespeisten Strom. Das garantiert das Erneuerbare Energiengesetz (EEG), welches feste Vergütungssätze für den Sonnenstrom verspricht. Danach könnte die Anlage sogar an das eigene Betriebssystem angebunden werden.

18.10.2007