Grozers "zweiter Anzug" passte hinten und vorne nicht

Vojislav Skoric, Lars Lindstaedt und Tuukka Anttila stemmen sich einem Dürener Angriff entgegen

MOERS/DÜREN. "Viel Spaß bei der Analyse dieses Spiels“, meinte ein Kenner der deutschen Volleyballszene nach dem letzten Ballwechsel augenzwinkernd. Der Moerser SC hatte soeben sein letztes Normalrundenspiel in der Bundesliga bei evivo Düren mit 0:3 (12:25, 17:25, 17:25) sang- und klanglos verloren. Damit stand fest: Genau diese Paarung wird es am kommenden Mittwoch Abend erneut in der Arena Kreis Düren zu bewundern (oder vielleicht auch zu ertragen) geben. Denn Düren schloss seine Vorrunde als Tabellenzweiter, Moers als –siebter ab. Die Play-off-Regularien sehen für das Achtelfinale eben dieses Duell vor.

Dürener Fans hatten keine Gegenwehr des MSC gesehen

Die Diskussionen rund um diese Partie konzentrierten sich auf die äußerst schwache Vorstellung der „Adler“. Einige Stimmen meinten gar, man hätte doch gar nicht erst anreisen brauchen, wenn man keinerlei Gegenwehr zu zeigen gewillt ist. Das sei man doch in der Liga vom MSC bereits gewohnt. Vor einigen Wochen seien die Moerser schon aus diesem Grund nicht nach Friedrichshafen gefahren. Starker Tobak! Sie übersahen offensichtlich, dass der MSC auf die angeschlagenen Kristjan Ouekallas und Nikola Rosic verzichtet hatten. Daniel Rost, Lars Lindstaedt und Sebatsian Blum - ansonsten Reservisten - kamen dagegen zum Einsatz. Aber: Der "zweite Anzug" passte diesmal nicht.

Andere Aussagen lauteten in etwa so: „Für Moers war dieses Spiel kaum noch von Bedeutung. Völlig klare Angelegenheit, dass Trainer Georg Grozer senior seine angeschlagenen Spieler schont und die Reservisten aufbietet. Schade sei dies lediglich für die zahlenden Zuschauer in der Halle.“ Wieder andere Augenzeugen feierten einfach nur sich und ihr Team – in der Mehrzahl die Dürener Fans – denen das 3:0 runter ging wie Öl, nachdem es in der laufenden Saison schon zwei Klatschen gegen die „Adler“ gesetzt hatte.

Grozer senior: "Nicht das kleinste Funkeln in den Augen"

Grozer senior erklärte: „Das Spiel hatten wir schon vorher in der Kabine verloren. Bei einigen Spielern war nicht das kleinste Funkeln in den Augen zu erkennen. Diese Einstellung ist absolut unprofessionell.“ Er hatte kurzfristig darauf verzichtet, selbst als Libero aufzulaufen. Statt dessen schickte er Daniel Rost aufs Spielfeld, der sich aber einige Fehler leistete. Immerhin stimmte bei ihm noch der Kampfgeist. Erschreckend dagegen die Vorstellung von Vojislav Skoric, dem die Asse der stark aufschlagenden Dürener, allen voran Ilja Wiederschein, nur so um die Ohren flogen.

„Ilja Wiederschein führt gegen den Moerser SC mit 8:0“, meinte der Hallensprecher in der technischen Auszeit des dritten Satzes unter dem Gelächter der Fans. Tatsächlich hatte er acht sensationell starke Services hintereinander gespielt. Die Schmach einer einstelligen Satzniederlage blieb den Moersern zwar erspart. Dies aber auch nur, weil sich die Gastgeber nach der deutlichen 21:9-Führung etliche überhebliche Eigenfehler geleistet hatten.

01.04.2007