Kunstschule ist in der Sparkasse zu Gast
Geschäftsstellenleiter Hans-Jürgen Theuvsen (rechts) begrüßte beim Aufbau der Ausstellung Gäste von der Kunstschule in der Sparkasse: Gerrit Klein, Katharina Berndt und Gabriele Berndt-Bathen (nach links).
NEUKIRCHEN-VLUYN. Arbeiten von acht Schülern der sogenannten Stipendiumklasse bei der Kunstschule Neukirchen-Vluyn werden noch bis zum 25. Oktober in den Räumen der Sparkassen-Geschäftsstelle an der Poststraße ausgestellt. Die örtliche Kulturstiftung des Kreditinstituts fördert das Stipendium-Programm.
Die Jugend- und Erwachsenen-Kunstschule Neukirchen-Vluyn ist eine gemeinnützige Fachschule für Bildende Kunst in privater Trägerschaft. Sie feierte im Januar 2004 ihr fünfjähriges Bestehen mit einer umfangreichen Ausstellung von Schülerarbeiten aus den vergangenen Jahren.
Drei Ateliers
In einem denkmalgeschützten Haus am Schulplatz im Ortsteil Vluyn werden in drei Ateliers und verschiedenen Werkstätten rund 190 Schüler und Schülerinnen in 24 Klassen von Fachdozenten unterrichtet. Die Ausstattung der Schule ermöglicht alle künstlerischen Techniken. Die Gestaltung in der Zeichnung, der Malerei und der Bildhauerei wird durch den Einsatz professioneller Arbeitsmittel vermittelt. Dabei helfen Aquarell-, Acryl- und Ölfarben „ebenso wie die Natur, die Geschichte und die Technik“, heißt es seitens der Kunstschule. Und: „Der Wille, schöpferisch tätig und gespannt auf das Neue zu sein, ist die Grundvoraussetzung dafür, dass sich bei allen Schülern der künstlerische Sinn entwickelt. Die umfangreiche Bibliothek und moderne Medien dienen dem Verständnis traditioneller und zeitgenössischer Kunst.“
Verschiedene Schulstufen
Der Unterricht findet einmal wöchentlich für 90 Minuten in drei Schulstufen, den Elementarklassen für Kinder von 6 bis 10 Jahren, den Förderklassen für Schüler von 11 bis 14 Jahren und den Ateliers für Jugendliche ab 15 Jahren statt. Mit jedem neuen Schuljahr beginnt die Ausbildung in der Studiumvorbereitung. Diese Klasse erstellt eine Bewerbungsmappe, die eine Voraussetzung für die Bewerbung zum Studium an einer Hochschule ist. Die Berufsvorbereitung ist durch die Bezirksregierung Düsseldorf anerkannt.
In den Ateliers für Erwachsene werden terminbezogene Projekte verwirklicht. Das Kunstschuljahr endet mit der Sommerausstellung von Schülerarbeiten. Das von der Sparkassen-Kulturstiftung Neukirchen-Vluyn und der Kunstschule durchgeführte Stipendiumprogramm für Schüler der Kunstschule dient dem Verstehen und dem Aufbau von Leitfäden in der Bildenden Kunst. Ziel der Stipendiumklasse ist es, die Gesamtentwicklung der Kinder und ihre künstlerischen Fähigkeiten günstig zu beeinflussen und nachhaltig zu fördern. Diese spezielle Förderklasse setzt da an, wo das Interesse der Kinder an der Kunst das an der Freizeitgestaltung übersteigt.
Genaues Hinsehen
Die sechs Mädchen und zwei Jungen der ersten Stipendiumklasse des gemeinsamen Förderprogramms arbeiteten in den Bereichen Zeichnung, Malerei und Bildhauerei. Das genaue Hinsehen vertieften sie durch das Zeichnen unterschiedliche Gegenstände wie Stofftier, Porzellanfigur, Glasgefäß, Fotoapparat, Petroleumlampe oder Wecker. Die Darstellung der Räumlichkeit von Körpern übten sie an Quader, Kegel und Zylinder. Eine gezeichnete Nähmaschine enthielt alle gelernten Grundkörper.
Die Pinselzeichnung mit Tusche war der Übergang von der Zeichnung zur Malerei. Das Thema „Die Faszination der großen Zahl“ erforderte die Darstellung einer großen Tierherde. Der einfache Aufbau der gewählten Tiere machte es möglich, sie von allen erdenklichen Seiten zu zeigen. Plötzlich tauchte ein fremdes Tier in der Herde auf. Wo steckt es? In der Malerei beschäftigten sich die Schüler mit der afrikanischen Landschaft. Sie zeichneten die topographischen Besonderheiten im Vorder-, Mittel- und Hintergrund: Felsen, Bäume, ein Flusslauf oder eine Wasserstelle. Ihre Ideen malten sie mit Ölfarbe auf eine quadratische Leinwand.
Geheimnisvoller Urwald
In der Bildhauerei arbeiteten die Stipendiaten an einem Diorama. Das Thema hieß „Das Steinmonument im Urwald“. Aus Tonwürfeln wurde eine Königsfigur zusammengesetzt und auf einem großen Thron placiert. Um das geometrische Monument aus Kuben herum bauten sie eine zerfallene Ruine in einem geheimnisvollen Urwald.
Die Schülerinnen und Schüler der ersten Stipendiumklasse stellen Übungen und Entwürfe, die Tuschemalerei „Faszination der großen Zahl“, das Ölbild „Afrikanische Landschaft“ und das Diorama „Tempelruine“ aus.
5.10.05