Harald Schönherr berichtet vom Anlagemarkt

NIEDERRHEIN. Steuersparmodelle – das klingt abenteuerlich. Was verbirgt sich dahinter? Anleger investieren Ihr Kapital in Immobilien oder Beteiligungen und erhalten hierfür erstmal steuertechnisch negative Erträge – jedoch muß auch die Absicht erkennbar sein, im Endeffekt langfristig steuerpflichtige Erträge zu erzielen. Das ist schon alles. In den nächsten Jahren wird es dies aber wohl nicht mehr geben. Schon die rot-grüne Regierung wollte Anfang des Jahres diese Verlustzuweisungsverrechnung stark einschränken, auch die nun anstehende große Koalition plant in diese Richtung.

Noch gibt es sie aber, die Steuersparmodelle. Ganz wenige Schiffonds mit Verlustzuweisungen von 30 bis 40 Prozent im Jahr der Investition und langfristig guten Ausschüttungsprognosen sind noch im Markt. Hier gibt es aber auch Anlagemodelle, die keine Verlustzuweisungen beinhalten, dafür aber auf Dauer hohe steuerfreie Ausschüttungen prognostizieren. Es ist jedoch zu bedenken, ob solche Varianten nicht doch Begehrlichkeiten unseres Staates auf späteren Steuerzugriff wecken.

Medienfonds werben sogar mit Verlustzuweisungen von 100 Prozent und darüber hinaus – jedoch ist hier die Haftungsfrage für den Anleger unbedingt zu berücksichtigen! Das gleiche gilt für Computerspiel-Fonds etc. – der Anleger finanziert eine Idee, die Entwicklung und die Produktion. Floppt dann die Vermarktung, kann das Kapital weitestgehend weg sein. Und da nützt dann die Verlustzuweisung vorher auch nichts.

08.11.2005

"Unser Autor Harald Schönherr ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein. - Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten. Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben können wir nicht übernehmen und keine Aussage in diesem Bericht ist als solche Garantie zu verstehen. Die Sparkasse am Niederrhein übernimmt keinerlei Haftung für die Verwendung dieser Publikation oder deren Inhalt."

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