Ausstellung der "Lebenshilfe" an der Burgstraße

Geschäftsstellenleiterin Maria Deselaers zeigt hier gemeinsam mit Carsten Böhm (li.) und Detlef Laufenburg von der "Lebenshilfe" eines der Bilder, die noch bis zum 30. September an der Burgstraße zu sehen sind.

ALPEN. Eine ganz besondere Ausstellung präsentiert die Geschäftsstelle Alpen der Sparkasse am Niederrhein. Noch bis zum 30. September werden dort Bilder der „Lebenshilfe Unterer Niederrhein“ gezeigt, die behinderte Menschen aus dem Dreieck Emmerich/Schermbeck/Sonsbeck betreut. Die ausstellenden Künstler sind geistig behinderte Mitarbeiter der Werkstätten Veen, Wesel und Rees. Menschen etwa wie Joachim Woede, der seit 1983 in der Behinderten-Werkstatt in Rees-Groin arbeitet.

Seit einer unerkannten Hirnhautertzündung, an der er als Kind erkrankte, ist Joachim Woede beeinträchtigt. Sprachlich kann er sich nur in einfacher Form verständigen. Was er sieht und erlebt, was ihn beschäftigt, verarbeitet Joachim Woede in seinen Bildern, von denen eine Auswahl in die Ausstellung aufgenommen wurde. Für die „Lebenshilfe Unterer Niederrhein“ ist es bereits die fünfte Ausstellung, in der die von Mitarbeitern der Werkstätten und Bewohnern der Wohneinrichtungen selbst hergestellten Objekte gezeigt werden.

Kontakt zur Bevölkerung

Ziel solcher Ausstellungen ist es, die künstlerischen Fähigkeiten und Fertigkeiten der behinderten Menschen und einen Teil der Arbeit der Einrichtung zu zeigen. Zudem sollen der Alpener Bevölkerung über die Ausstellung die Mitarbeiter und die ortsansässige Werkstatt näher gebracht werden. „Es ist wichtig, dass wir unsere Arbeiten präsentieren können“, erklärt Detlef Laufenburg von der „Lebenshilfe“. Und weiter: „Über solche Ausstellungen kriegt man den Kontakt zur Bevölkerung. Außerdem ist es für unsere Mitarbeiter eine ganz große Sache, wenn ihre Arbeiten ausgestellt werden. Das ist ein Erfolgserlebnis, das sie ungemein anspornt.“

Geschäftsstellenleiterin Maria Deselaers hatte der Anfrage gern zugestimmt: „Es ist eine Supersache, daß wir eine Möglichkeit bekommen, solche Arbeiten auszustellen. Diese Bilder muss man einfach publik machen, damit man sieht, was für eine tolle Arbeit in den Werkstätten geleistet wird.“

Wichtige Kommunikationsmittel

Die Malerei, das Auseinandersetzen mit verschiedenen Materialien wie Gips, Farbe, Filz, Sand und ähnlichem und das Erlernen verschiedenster Techniken sind für die Mitarbeiter der Werkstätten wichtige Kommunikationsmittel. Für die behinderten Menschen wird die Kunst zur „Vermittlerin des Unaussprechlichen“. Durch das Selber-Herstellen erfahren sie nicht nur Identifikation und Erfolg, sondern lernen auch, Grenzen einzuhalten, Kompetenzen zu erweitern, Erlebnisse zu verarbeiten. Die Titel der Bilder – wie „Das Gewitter“, „Chop Sui“, „Die Sonne“, „Baby heut gibt’s Ei“ oder „Traum vom Urlaub“ – lassen das Motiv meist schon erahnen. Faszinierend ist die große Auswahl unterschiedlichster Techniken: Vom Filzbild bis zum Schnipselpuzzle ist im Verkaufsraum der Sparkasse alles vertreten.

Die Kunst ist übrigens nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Kaufen da. Dabei sind die Preise sehr moderat gehalten und liegen, je nach Art des verwendeten Materials, zwischen acht und 40 Euro. Der Erlös, so Detlef Laufenburg, kommt in den „großen Topf“, aus dem Anschaffungen für die Behinderten bezahlt werden. Die ersten Verkaufserfolge konnten schon kurz nach dem Aufhängen der Bilder verbucht werden. „Fünf Bilder sind schon weg“, berichtete Maria Deselaers bereits am Tag vor der offiziellen Eröffnung. Allzu lange zögern sollte man also nicht.

13.9.05

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