Besuch beim Meisterkurs des 8. Musiksommers (Mehr Fotos unten)

Während der Probenwoche beim 8. Moerser Musiksommer arbeitete Professorin Charlotte Lehmann mit den jungen Sängerinnen und Sängern intensiv an Stimme, Atmung, Artikulation und Gesamtausdruck.

MOERS. Mozarts Musik klingt aus allen Räumen von Haus Reinhard an der Moerser Musikschule. Überall wird intensiv gearbeitet. „Du bist ein wenig zu schnell, Du rennst. Das wirkt so gehetzt!“ Der Essenern Pianist Björn Huestege (29) greift erneut in die Tasten, erläutert, was sein geschultes Ohr gehört hat. Erneut sind Passagen aus der Zauberflöte zu hören, das Terzett bringt vollen Einsatz, stoppt und korrigiert sich erneut untereinander. Korepetition ist mit Bestandteil des Meisterkurses Mozartgesang und wichtig, „weil man sich beim Singen nicht hört. Man lernt sich besser einzuschätzen“, erläutert Kerstin Pohle (25) diesen wichtigen Bereich innerhalb des Meisterkurses Mozartgesang.

Mit dem Niveau zufrieden

Kerstin Pohle studiert an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf Opergesang und ist eine der 73 Meisterkursschüler des 8. Moerser Musiksommers. Schon jetzt ist in Fachkreisen die überaus stark besuchte Sommerakademie mit dem Prädikat „Hochkarätig“ besetzt. Anfänger wie Profis widmen sich eine Woche lang den Klassen Deutsches Lied, Musical und Mozartgesang. Erstmalig wird Musicalgesang angeboten und erweitert damit den eher klassisch ausgerichteten Musiksommer. Dr. Christiane Schumann, die künstlerische Leiterin, ist mit dem Verlauf, aber auch dem Niveau der Teilnehmer sehr zufrieden. Zu den diesjährigen Dozenten des Musiksommers gehören die Professorinnen Charlotte Lehmann und Noelle Turner sowie Professor Jörn Dopfer.

Von den unterschiedlichsten Universitäten kommen die Studierenden. Aus Berlin ist Julia Halfar in die Grafenstadt gereist. Die 25-Jährige ist begeistert über die Gelegenheit, in einem Ensemble zu arbeiten. „Wichtig sind auch die vielen Kontakte und beruflichen Informationen, die sich am Rande des Meisterkurses ergeben“, meint der Mezzosopran. Marco Vassalli (27) kommt aus Köln und ist schon Profi. Der Bariton: „Für mich sind die vielen kleinen Dinge und Hilfestellungen so wertvoll.“

Optimale Organisation

Viele der Teilnehmer sind bei Gasteltern untergebracht. „Es ist für uns enorm erleichternd, daß wir uns um wenig kümmern müssen und uns ganz den Meisterkursen widmen können. Die Organisation ist optimal “, meint Julia Halfar mit Blick auf die Kulturstiftung Sparkasse am Niederrhein, die diesen Musiksommer gesponsert hat. Der Tagesablauf der Meisterkursschüler ist streng eingeteilt und randvoll mit Arbeit und Unterricht. Sprecherziehung, Artikulation, Atemtechniken, Interpretation, Singen oder die Korepetition. „Es ist anstrengend, das merken wir gegen Abend. Aber es ist eine sehr befriedigende Art zu arbeiten“, so Kerstin Pohle. „Mozart ist zudem wunderbar. Ich liebe Mozart“, gibt der Sopran zu.

Die Teilnahme an Meisterkursen hat für die angehenden Profis einen hohen Stellenwert. „Es ist wichtig, Meisterkurse zu besuchen und mit international anerkannten Kapazitäten wie beispielsweise Professor Charlotte Lehmann zu arbeiten. In Moers haben wir ungemeines Glück und nutzen jede Möglichkeit. Wir können so viel lernen“, fügt Julia Hafner hinzu.

Die Mozart-Soirée am Freitag abend im Kammermusiksaal des Martinsstifts war der glanzvolle Höhepunkt des Musiksommers 2005. Die Konzert-Kritik und einige Fotos vom Abend finden Sie inzwischen hier im Sparkassen-Kurier.

22.8.2005Auf dieser Fotoseite finden Sie einige Fotos vom Probenbesuch beim 8. Moerser Musiksommer. Zum Vergrößern der Fotos klicken Sie bitte einfach darauf.