Uni-Colleg läuft noch bis zum 9. Juli
NIEDERRHEIN. Das Duisburger Uni-Colleg, die beliebte Veranstaltungsreihe für Bürger aus der Region, startete in diesen Tagen mit einem neuen Programm. In einer Anzahl von Vorträgen und einer Laborführung (diesmal im Institut für Produkt Engineering) präsentieren Professoren und Dozenten spannende Themen rund um Wissenschaft und Forschung. Und das allgemeinverständlich, anschaulich und – wenn die Zuhörer mögen – mit anschließender Diskussion. In einer Pressekonferenz in der Sparkasse Moers wurde das Programm vorgestellt.
Die Vorträge finden wie immer mittwochs um 19.30 Uhr im Hörsaal MD 162 statt, Standort Duisburg, Uni-Bereich Mülheimer Str./Ecke Lotharstr. Der Weg zu allen Veranstaltungen ist ausgeschildert, der Eintritt ist frei. Für die Führung am Freitag, 23. Mai, um 15 Uhr, wird um Anmeldung gebeten, Tel. 0203/379-3252, E-Mail:
Am 7. Mai sprach bereits Prof. Dr. Wolfgang Stölzle (Logistik und Verkehrsbetriebslehre) zum Thema "Outsourcing von logistischen Dienstleistungen -Chancen, Risiken, Potenziale". Prof. Dr. Norbert Treitz ( Physik und ihre Didaktik) referierte am 14. Mai. Seine Überschrift lautete: "Bewegliche Geometrie mit dem Metallbaukasten". Am 21. Mai folgte Dr. Jochen Hippler (Politikwissenschaft) zum Thema "Politische Religiosität – der Islam als Beispiel".
Am Freitag, 23. Mai 2003, 15 Uhr, war Treffpunk im Foyer des Hörsaals MD 162. Prof. Dr. Diethard Bergers (Produktionstechnologie und Produktentwicklung) leitete eine Führung durch das Labor im Institut für Produkt Engineering (IPE). Vor dem Hintergrund langjähriger Erfahrung bei der Entwicklung von Kunststoffmaschinen werden im Institut für Produkt Engineering neue Konzepte für die Verarbeitungstechnik und das Prozess- und Qualitätsmanagement erarbeitet.
Auch die benachbarten Lehrstühle des Instituts für Produkt Engineering (CAE, Werkstofftechnik, Produktionstechnologie, Fertigungstechnik) werden Einblicke in ihre Labore bieten. Anmeldung: Tel. (02 03) 3 79-32 52, E-Mail
Am 4. Juni, 19.30 Uhr, Hörsaal MD 162, lautete der Vortrag, den Prof. Dr. Peter Jung (Kommunikationstechnik) hielt: "UMTS oder: Von einem, der auszog, multimedial zu funken". Vor rund 140 Jahren – gut zwei Jahrzehnte vor der Entdeckung Bells – entwickelte der Lehrer Johann Philipp Reis seinen Fernsprecher und zeigte, dass Sprache elektrisch über Leitungen übertragen werden kann. Das Telefon war erfunden. Heute wird am Aufbau der dritten Mobilfunkgeneration UMTS gearbeitet. Dazwischen liegt eine rasante Entwicklung der Mobilkommunikation, die zu Beginn des Vortrags in einem kurzen historischen Abriss vorgestellt wurde.
Zum Thema "Wie aus Wärme Information wird. Moderne Infrarot-Technologie in der chemischen Analytik" sprach am 25. Juni Prof. Dr. Karl Molt (Instrumentelle Analytik). Wenn wir vor einem offenen Kamin sitzen, spüren wir überwiegend Strahlungswärme. Die Haut im Bereich der Stirn ist hierbei am empfindlichsten. Von ihr bekommen wir die Information, dass wir uns einer heißen Strahlungsquelle nähern und möglicherweise Gefahr im Verzug ist. Das ist ein einfaches und drastisches Beispiel wie aus Wärme Information wird, die uns nützlich werden kann. Erst durch elektrische Infrarot (IR)-Detektoren wird hieraus dann aber moderne Technologie. Ein Beispiel ist das elektronische Fieberthermometer oder die Wärmebildkamera.
2. Juli, 19.30 Uhr, Hörsaal MD 162: Prof. Dr. Jan-Dirk Herbell (Abfalltechnik) hat seinem Vortrag die Überschrift "Umweltschutz – quo vadis? Problemlösung durch Umweltmanagement" gegeben. Nach einem Boom in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ist der Umweltschutz in Deutschland seit Mitte der 90er Jahre im Bewusstsein der Bürger verblasst. Erst die Sommerflut des letzten Jahres hat daran erinnert, dass im Fall einer Vernachlässigung des Umweltschutzes einschneidende Veränderungen für Wohlstand und Wirtschaftskraft ganzer Landstriche zu befürchten sind.
Zum Abschluß heißt es am 9. Juli unter der Leitung von Prof. Dr. Anne Schlüter (Erwachsenenbildung): "Bildungsberatung als Aufgabe der Erwachsenenbildung: Entwicklung und Perspektiven". Der Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, ob Bildungsberatung die Weiterbildungsbereitschaft von Menschen wirklich erhöhen kann. Obwohl in der Bevölkerung die Bereitschaft, sich weiterzubilden, gestiegen ist, fragen nach wie vor die bereits gut Gebildeten am häufigsten Weiterbildung nach.
Auf dem unübersichtlichen Weiterbildungsmarkt nimmt Bildungsberatung eine wichtige Aufgabe wahr. Doch finanzielle Einschnitte engen den Spielraum ein. Sinnvolle Initiativen für individuelle Beratungsmöglichkeiten konnten nicht aufrecht erhalten werden, obwohl Bildungsberatung einst ins Leben gerufen wurde, um vielen Menschen Orientierung zu geben und Perspektiven aufzuzeigen. Doch gerade die bildungsbenachteiligten Zielgruppen werden immer weniger erreicht. Was dazu geführt hat, dass lebenslanges Lernen nicht mehr als gesamtgesellschaftliche Selbstverständlichkeit und für möglichst große Teile der Bevölkerung gilt, wird im Vortrag erläutert.